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Rathausmann (Wien)

Am 21. Oktober 1882, heute vor 140 Jahren, wird in Wien das Neue Rathaus eingeweiht. Anlässlich dieser Gleichenfeier wird zum Abschluss der Rathausmann auf der Rathausspitze angebracht. Dabei werden Seilwinden und ein Lokomobil eingesetzt, um ihn auf den 98 Meter hohen Turm zu setzen. Kaiser Franz Joseph gab dem Architekten Friedrich von Schmidt den Auftrag, dass keiner der fünf Rathaustürme die 99 Meter hohe Votivkirche überragen sollte.

Formell wurde diese Auflage eingehalten, doch mit der Figur, die auf der Turmspitze aufgestellt wurde, überragt das Rathaus nun doch die Kirche. Die Figur ging als Geschenk des Schlossermeisters Ludwig Wilhelm an die Stadt Wien und wurde aus russischen Kupfermünzen zu einem 3,4 Meter hohen Ritter aus Kupferblech gegossen.

Das Innere ist zur Stärkung mit Stahl ausgebaut. Eine der Eisenstangen im Inneren Tragegerüst der Figur lässt den Ritter auch bei Wind und Wetter auf dem Rathaus stehen, da sie bis zu 25 cm ausschwingen kann. Als Gegengewicht ist im Turm unterhalb des Rathausmannes eine 800 kg schwere Kugel befestigt. Dieses Pendel dient sowohl dem Gleichgewicht als auch präventiv gegen die Absturzgefahr.

Heutzutage ist der Rathausmann eines der populärsten Wahrzeichen der Stadt Wien und als Logo auf vielen städtischen Prospekten, Plakaten und Informationsbroschüren abgebildet. Der Rathausmann dient außerdem als Auszeichnung für Personen der Stadtverwaltung mit besonderen Verdiensten.