14.11.2019 — Jasmin Dahler. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Kaum zu glauben, aber selbst Microsoft will seinen eigenen Browser gerne zu Grabe tragen. Und das bereits seit 2014. Der Support für den Internet Explorer 8, 9 und 10 wurde bereits 2016 beendet. Wenn das nicht gleich der beste Grund ist, auf einen anderen Browser umzusteigen. Nicht überzeugt? Dann haben wir hier noch ein paar mehr Gründe, den Internet Explorer endlich zu beerdigen.
Als ehemaliger Marktführer hat der Internetexplorer Webstandards wie CSS 1.0 noch maßgeblich beeinflusst. Doch schon bald hinkte der Internet Explorer hinterher. 2006 schaffte der Internet Explorer 7 den sogenannten Acid2-Test nicht. Der Acid-Test dient dazu festzustellen, ob Webbrowser den Standards des World Wide Web Consortiums entsprechen. Um es kurz zu fassen, der Internet Explorer kann nicht alles anzeigen, was er anzeigen soll, und stellt Webdesigner vor die Herausforderung, Webseiten gleichzeitig modern und veraltet aufzubauen, um allen Browsern gerecht zu werden.
Tatsächlich bemühen sich Entwickler kaum noch um den alten Browser. Daher werden die neuen Apps und Seiten gar nicht mehr für den Internet Explorer getestet. Und deswegen sehen einige Seiten beim Internet Explorer auch einfach merkwürdig aus. Wer es ordentlich haben möchte und wie von dem Entwickler gedacht, sollte den Internet Explorer daher lieber entsorgen.
Mozilla Firefox oder Google Chrome verwenden Sandboxing-Technologie. Das heißt, sie werden nur in einem bestimmten Bereich des Betriebssystems ausgeführt, der von den restlichen Bereichen abgeschottet ist. So kann verhindert werden, dass Angreifer über den Browser Schaden anrichten. Der Internet Explorer ist nicht so abgeschottet, außerdem bietet er keine Plugins, die dabei helfen könnten, die Sicherheit zu erhöhen.
Sicherheitslücken ermöglichten es in der Vergangenheit Angreifern immer wieder, persönliche Daten von Benutzern auszulesen, deren Einstellungen zu verändern und sogar ungefragt Programme auszuführen. Selbst das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und Microsoft selbst warnen vor diesen Sicherheitslücken.
Ja, Sie bekommen den Internet Explorer natürlich kostenlos, aber er kostet Sie dennoch Geld. Oder besser gesagt, er kostet Unternehmen Geld. Chris Jackson, Cybersicherheitsexperte bei Microsoft, erklärte, dass Unternehmen, die immer noch den Internet Explorer nutzen, „technische Schulden“ anhäufen. In einem Beispiel erläutert er, dass ein Unternehmen, das eine ältere Version des Internet Explorers benutzt, eine "neue" Internetseite nach den Webstandards von 1999 bauen würde. Das bedeutet, dass jede neue Web-Anwendung, die für eine ältere Version des Internet Explorers gebaut wurde, zusätzlich noch umgewandelt werden muss, um in einem modernen Browser problemlos zu laufen. Dieser Prozess kostet wiederum Geld und wiederholt sich immer wieder, solange das Unternehmen nicht auf einen anderen, moderneren Browser umsteigt.
Den Browser zu wechseln, geht glücklicherweise ganz schnell und bedarf keiner langen Eingewöhnungszeit. Sollte Ihr Unternehmen den Internet Explorer nutzen, weil Sie mit alten Web-Anwendungen arbeiten, die auf den neuen Browsern tatsächlich nicht funktionieren, dann nutzen Sie den „Enterprise Mode“ von Microsoft.
Der Internet Explorer 11 ist der aktulle und letzte Internet Explorer. Für Windows 10 brachte Microsoft einen Nachfolger für den angestaubten Internet Explorer raus. Dabei versuchte man sich an verschiedenen Optimierungen. Doch zum Release war Edge noch zu unfertig, um mitzuhalten. Dass er nur für Windows 10 verfügbar war, dessen Installationsraten hinter den Prognosen von Microsoft zurückblieben, machte den neuen Browser zu einem Flop.
Quellen und Hintergründe:
Bild: kaboompics (Pixabay, Pixabay License)
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