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Trendstudie zu Zusatzleistungen und flexible Benefits

15.08.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Kienbaum Consultants International GmbH.

Die deutschen Unternehmen haben erheblichen Nachholbedarf, wenn es um die Einführung von flexibel gestaltbaren Vergütungssystemen geht: Nur 22 % der befragten Firmen bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, aus einem Katalog von Zusatzleistungen oder durch Gehaltsumwandlung ihren Bedürfnissen entsprechend Zusatzleistungen selbst auszuwählen.

Dabei bieten diese Leistungen sowohl für Mitarbeiter als auch Arbeitgeber viele Vorteile. Laut der Studie „Zusatzleistungen und Flexible Benefits 2014“ der Managementberatung Kienbaum haben immerhin 17 % der Unternehmen dieses Potenzial bereits erkannt und planen nun die Einführung von flexiblen Zusatzleistungen. Für diese Studie hat Kienbaum 70 Unternehmen verschiedener Größen und Branchen zu ihren Zusatzleistungen und Flexible-Benefits-Programmen befragt.

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„Betriebliche Zusatzleistungen sind neben dem Gehalt ein elementarer Bestandteil des Gesamtvergütungssystems. In Zeiten des Fachkräftemangels sind Unternehmen ständig auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern und haben großes Interesse daran, diese langfristig an das Unternehmen zu binden. Weil Gehaltsbudgets limitiert sind, können attraktive Zusatzleistungen ein wichtiger Faktor sein, um die berufliche Zufriedenheit und Motivation der Arbeitnehmer zu garantieren“, sagt Sandra Düsing, Leiterin Vergütungsmanagement bei Kienbaum.

Betriebliche Altersversorgung ist die wichtigste Zusatzleistung
Die Kienbaum-Studie zeigt, dass die betriebliche Altersversorgung die wichtigste Zusatzleistung ist: Mehr als die Hälfte der Fach- und Führungskräfte und ein Großteil der Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder erhalten diese Zusatzleistung, die für die Unternehmen gleichzeitig auch die teuerste ist. Firmenwagen sind ebenfalls eine wichtige Zusatzleistung: 25 % der Fachkräfte, 53 % der Führungskräfte und 90 % der Geschäftsführer und Vorstände erhalten dieses Angebot. „Firmenwagen werden umso häufiger vergeben, je höher ein Mitarbeiter in der Hierarchie angesiedelt ist. Entscheidend sind auch die Außenorientierung der Position und die Notwendigkeit eines Firmenwagens bei der Ausübung der beruflichen Tätigkeit. Mitarbeiter im Vertrieb erhalten dementsprechend häufiger einen Firmenwagen als Mitarbeiter im Innendienst“, sagt Sandra Düsing.

Hoher Verwaltungsaufwand ist die größte Herausforderung
Das größte Problem bei der Ausgestaltung von Zusatzleistungen sehen die befragten Unternehmen in der Verwaltung: 27 % fürchten den dafür notwendigen administrativen Aufwand. 22 % sehen in den steuerlichen Beschränkungen eine Herausforderung für die Ausgestaltung von Zusatzleistungen und 18 % in den gesetzlichen Bestimmungen. Für 12 % ist die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen problematisch. Die betriebswirtschaftlichen Kosten für Zusatzleistungen belaufen sich je Mitarbeiter jährlich auf durchschnittlich 2.700 Euro bei Fachkräften, 5.000 Euro bei Führungskräften und 30.000 Euro bei Geschäftsführern und Vorständen.

Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter mehr einbeziehen
Nur rund die Hälfte der befragten Unternehmen bezieht ihre Mitarbeiter in die Gestaltung und Auswahl ihrer Zusatzleistungen ein. Eine regelmäßige Prüfung, ob das Zusatzleistungsangebot den Mitarbeiterbedürfnissen entspricht, ist hingegen eher selten: Nur 19 % der befragten Unternehmen führen diese Prüfung turnusmäßig durch. „Die Mehrheit der Unternehmen gibt an, dass sie ihr Zusatzleistungsangebot nicht regelmäßig mit den Wünschen beziehungsweise Bedarfen ihrer Mitarbeiter abgleicht. Dabei wäre es sinnvoll und notwendig, die Mitarbeiterwahrnehmungen bezüglich der Attraktivität von Zusatzleistungen stärker zu berücksichtigen und gegebenenfalls mehr Wahlmöglichkeiten zu bieten. Dies kann zum Beispiel in Form von Flexible-Benefits-Programmen umgesetzt werden, die den Mitarbeitern die Möglichkeit eröffnen, aus einem Katalog von Zusatzleistungen oder durch Gehaltsumwandlung ihren Bedürfnissen entsprechende Leistungen auszuwählen“, sagt Sandra Düsing von Kienbaum.

Die Art der angebotenen Leistungen variiert je nach Mitarbeitergruppe
Im Gegensatz zu fixen Zusatzleistungen bieten flexible Benefitssysteme den Mitarbeitern mehr Freiheiten, sodass sie gezielt Leistungen passend zu ihrer aktuellen Lebenssituation wählen können. Dieses Angebot der Unternehmen unterscheidet sich je nach Mitarbeitergruppe: Fachkräften wird in allen befragten Unternehmen eine Form der betrieblichen Altersversorgung als flexible Zusatzleistung angeboten. Zudem kann diese Mitarbeitergruppe sich häufig auch für Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall und flexible Arbeitszeitmodelle entscheiden. Die Angebote für Führungskräfte enthalten zusätzlich häufig noch die Option auf einen Firmenwagen. Neben diesen zentralen Zusatzleistungen bieten einige Unternehmen noch eine Palette an weiteren Nebenleistungen an, zum Beispiel eine Unfallversicherung, Leistungen der Gesundheitsvorsorge oder Mitgliedsbeiträge.

Unternehmen wollen ihr Arbeitgeberimage verbessern
Ein attraktives Angebot von Flexible-Benefits-Programmen dient dem langfristigen Ziel, das Arbeitgeberimage des Unternehmens zu verbessern, qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu binden und die Mitarbeitermotivation zu steigern. „Die Studie zeigt jedoch, dass zwischen Wunsch und Realität noch eine Lücke klafft. Viele der Ziele, die sich die Unternehmen mit ihrem Flexible-Benefits-Angebot gesteckt haben, haben sie bislang nur teilweise erreicht. Besonders die Kostenkontrolle der Zusatzleistungen bereitet vielen Unternehmen noch Schwierigkeiten. Häufig schaffen es die Firmen auch nicht, dass alle Mitarbeiter einen Überblick über sämtliche Vergütungsbestandteile haben. Neben Grundgehalt und Boni sollte den Mitarbeitern auch regelmäßig der monetäre Wert der Zusatzleistungen in ihrer Gesamtheit mitgeteilt werden“, sagt Kienbaum-Vergütungsexpertin Sandra Düsing.


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