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Thema der Woche: Statistik über die Ergebnisse der steuerlichen Betriebsprüfungen

08.11.2016  — Timm Haase.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Das Bundesministerium der Finanzen veröffentlicht jährlich eine Statistik über die Ergebnisse der steuerlichen Betriebsprüfung. Die am 21. Oktober 2016 veröffentlichte Statistik für das Jahr 2015 kann dabei helfen, die Wahrscheinlichkeit für eine Betriebsprüfung im eigenen Unternehmen einschätzen zu können.

Nur kleiner Teil der Unternehmen wird geprüft

Die Betriebsprüfungen führten im Jahr 2015 zu einem Mehrergebnis von etwa 16,8 Mrd. Euro. Für die Finanzverwaltung waren dabei 13.620 Prüfer im Einsatz und erzielten durchschnittlich ein Mehrergebnis von rund 1,23 Mio. Euro pro Prüfer. Von den 7.920.418 Betrieben, die in der Betriebskartei der Finanzämter erfasst sind, wurden 191.787 Betriebe geprüft. Das entspricht einem Anteil von 2,4 %. Ergebnisse von Lohnsteueraußenprüfungen, von Umsatzsteuer-Sonderprüfungen und von Steuerfahndungsdiensten sind in der Statistik nicht enthalten.

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– Rechnungsprüfung
– Verbindlichkeitenbewertung und Umsatzsteuerausweis
– laufende Geschäftsvorfälle richtig verbuchen
– Vorsteuerabzug und Vorsteuerberichtigung

Mehrergebnis

Den größten Anteil am Mehrergebnis für das Jahr 2015 insgesamt hat die Körperschaftsteuer (24,8 %; 3.800.352.397 Euro), gefolgt von der Gewerbesteuer (23,8 %; 3.753.618.135 Euro). Daneben haben aber auch die Einkommensteuer mit 15,1 % (2.388.372.264 Euro) und die Umsatzsteuer mit 12,7 % (2.004.855.306 €) einen wesentlichen Anteil am Mehrergebnis. Das Mehrergebnis im Bereich der Zinsen nach § 233a AO beträgt 2.885.124.150 € (18,3 %) und entspricht damit den Mehrergebnissen der Vorjahre.

Einteilung in Größenklassen

Nach der Betriebsprüfungsordnung sind die Groß-, Mittel- und Kleinbetriebe in der so genannten Betriebskartei zu führen. Die Betriebe, die diese Größenmerkmale nicht erfüllen, werden in der Kategorie der Kleinstbetriebe zusammengefasst. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der in der Betriebskartei geführten Betriebe.

  2015
Großbetriebe 196.402
Mittelbetriebe 820.778
Kleinbetriebe 1.214.853
Kleinstbetriebe 5.688.385
Insgesamt 7.920.418

Um eine effektive Betriebsprüfung zu erreichen, werden die zu prüfenden Betriebe unter Risikogesichtspunkten ausgewählt. In der Regel werden Großbetriebe lückenlos geprüft, andere Betriebe werden unter Risikogesichtspunkten gezielt geprüft. Die Einteilung in die Größenklassen ab dem 1. Januar 2016 bis zum 31. Dezember 2018 erfolgt nach den nachfolgend dargestellten Merkmalen.

  Betriebsmerkmale Großbetriebe Mittelbetriebe Kleinbetriebe
Handelsbetriebe Umsatzerlöse
oder
über 8,0 Mio.über 1,0 Mio.über 190.000
steuerlicher Gewinnüber 310.000über 62.000über 40.000
Fertigungsbetriebe Umsatzerlöse
oder
über 4,8 Mio.über 560.000über 190.000
steuerlicher Gewinnüber 280.000über 62.000über 40.000
Freie Berufe Umsatzerlöse
oder
über 5,2 Mio.über 920.000über 190.000
steuerlicher Gewinnüber 650.000über 150.000über 40.000
Andere Leistungsbetriebe Umsatzerlöse
oder
über 6,2 Mio.über 840.000über 190.000
steuerlicher Gewinnüber 370.000über 70.000über 40.000
Kreditinstitute Aktivvermögen
oder
über 160 Mio.über 39 Mio.über 12 Mio.
steuerlicher Gewinnüber 620.000über 210.000über 52.000
Fälle mit bedeutenden Einkünften Summe der positiven Einkünfte (Arbeitnehmer, Kapitalvermögen, V+V)über 500.000
Einstufung immer als Großbetrieb

Quelle:
Bundesministerium der Finanzen

Links zum Thema:

  Thema der Woche: Ermessen der Finanzverwaltung bei der Prüfungsanordnung
  Ablauf der Festsetzungsfrist nach einer Betriebsprüfung
  Betriebsprüfung - das erste Mal


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