27.06.2017 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: PwC.
Der neue Leasingstandard IFRS 16 stellt viele deutsche Konzerne vor enorme Herausforderungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter den Immobilienmanagern ausgewählter Großunternehmen – davon die Hälfte aus dem Dax. So sehen 38 Prozent der Befragten ihre Unternehmen von der ab 2019 geltenden Bilanzrichtlinie „stark betroffen“, weitere 19 Prozent immerhin „mäßig betroffen“.
Das „Operating Leasing“, das dem Mieten eines Guts gleicht, werde damit in bilanzieller Hinsicht künftig weitgehend dem „Financial Leasing“ gleichgestellt, das de facto dem Kauf entspricht. „Eine Folge dieser Umstellung ist, dass in vielen Unternehmen der Verschuldungsgrad ansteigen wird, weil die Leasinggebühren nun plötzlich als Verbindlichkeiten ausgewiesen werden müssen.“
Manche Experten hatten zuletzt gemutmaßt, dass Unternehmen ihre Entscheidungskriterien, ob sie Immobilien eher kaufen oder mieten, im Zuge von IRFS 16 überdenken würden. Die PwC-Umfrage liefert dafür aber keinen Beleg. Stattdessen zeigten sich die wesentlichen Auswirkungen des Standards an anderer Stelle, gaben die Immobilienmanager zu Protokoll. So verursachten die neuen Regeln einen immensen Aufwand – etwa was die Beschaffung der erforderlichen Daten zu Miethöhe und Mietdauer betrifft.
Tatsächlich schätzt die Hälfte der befragten CREM-Verantwortlichen den digitalen Reifegrad der eigenen Abteilung noch immer nur als „ausreichend“ oder gar „ungenügend“ ein. So gaben die Befragten unter anderem an, dass in ihrem Unternehmen viele Aufgaben, die sich eigentlich längst digitalisieren ließen, noch immer manuell ausgeführt würden.
An der Notwendigkeit der digitalen Transformation bestehen hingegen keine Zweifel: 81 Prozent der Befragten versprechen sich davon „hohe Potenziale“, 19 Prozent zumindest „mittlere Potenziale.“ Als besonders lohnenswert werden dabei Schnittstellenreduktion und Automatisierung angesehen (56 Prozent). Zudem mahnt jeder zweite Umfrageteilnehmer eine Verbesserung des Datenmanagements an.
Spannend wird sein, wie sich die Struktur des betrieblichen Immobilienmanagements im Zuge der Digitalisierung verändern wird. Wie die PwC-Umfrage zeigt, richtet mehr als jedes zweite Unternehmen (56 Prozent) seine CREM-Abteilung inzwischen zentral aus. Daneben werden Hybridmodelle mit zentralem Management bei zugleich regionaler Prozessverantwortung immer beliebter (31 Prozent).
PwC fragte die Unternehmen auch, welche Bereiche innerhalb des CREM momentan ausgelagert werden. Dabei führte jeder zweite Befragte das Facility-Management an. Daneben wurde vor allem die Beschaffung genannt.
Zur Studie: Aktuelle Trends im CREM
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