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Mit fünf Hebeln das Klima schonen

19.09.2019  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bausparkasse Schwäbisch Hall AG.

Bis 2050 soll der Gebäudebestand in Deutschland nahezu klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, muss im Neubau und im Gebäudebestand noch viel unternommen werden. Was aber kann jeder Einzelne schon heute tun, um CO2 in den eigenen vier Wänden einzusparen?

Hebel 1: Die Ölheizung austauschen: Minus 10 Tonnen CO2 durch Holzpellets

„Die Ölheizung verursacht am meisten CO2 im Haushalt – es lohnt sich also, in die Heizanlage zu investieren“, sagt Schwäbisch Hall-Expertin Annkathrin Bernritter. In einem durchschnittlichen Haushalt – laut statistischem Bundesamt vier Personen, Einfamilienhaus gebaut nach 1980, 131 Quadratmeter Wohnfläche, Ölheizung ab 1980 – erzeugt die ältere Ölheizung laut Rechner des Umweltbundesamtes pro Jahr 11,2 Tonnen CO2. Setzen Eigentümer dagegen auf eine Holzpelletheizung, sind es nur noch 1,1 Tonnen CO2 im Jahr und damit mehr als 10 Tonnen weniger gegenüber der Ölheizung. Die 1,1 Tonnen CO2 fallen bei der Holzpelletheizung maßgeblich durch Produktion und Transport von Heizung und Pellets an, die der Rechner des Umweltbundesamtes einkalkuliert. Holzpellets aus nachhaltiger Forstwirtschaft können Verbraucher darüber hinaus zum Beispiel am PEFC-Siegel erkennen. Extra-Tipp der Expertin: „Noch besser fällt die CO2-Bilanz aus, wenn Hausbesitzer zusätzlich in eine Solarthermie-Anlage zur Heizungsunterstützung und Warm­­was­serbereitung investieren.“ Wie viel CO2 Hausbesitzer mit Solarthermie, Wärmepumpe oder anderen Heizungsarten einsparen können, lässt sich mit dem CO2-Rechner prüfen.

Hebel 2: Zu Ökostrom wechseln: Minus 1,4 Tonnen CO2

Mit einem zertifizierten Ökostrom-Tarif können Stromkunden ein Angebot wählen, das einen nachweisbaren Beitrag zur Energiewende leistet. „Kunden sollten auf Gütesiegel achten und sich über den Anbieter informieren“, empfiehlt Bernritter. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.000 kWh bei einem Vier-Personen-Haushalt liegt das Sparpotenzial bei über 1,4 Tonnen CO2.

Hebel 3: Die Raumtemperatur absenken: Minus 1 Tonne CO2

„Die Faustregel beim Heizen: Ein Grad weniger spart rund sechs Prozent Energie ein“, weiß die Schwäbisch Hall-Expertin. Runterdrehen lohnt sich für die Beispielfamilie: Mit ihrer Ölheizung bringt jedes Grad weniger bei 131 Quadratmetern Wohnfläche laut Rechner des Umweltbundesamtes pro Jahr rechnerisch gut eine Tonne weniger CO2.

Hebel 4: Auf die Fenster achten: Minus 900 Kilo CO2

Wie effizient Heizwärme eingesetzt wird, entscheidet sich oft am Fenster. Es gilt: Je geringer die Zimmertemperatur, umso häufiger muss gelüftet werden, um die Feuchtigkeit zu verringern. Stoßlüften ist sparender und gleichzeitig wirksamer als die Dauer-Kipp-Stellung. Wenn der Heizkörper währenddessen konsequent runtergedreht ist, entstehen laut Rechner des Umweltbundesamtes insgesamt knapp 900 Kilogramm CO2 weniger. Tipp der Expertin: „Auch durch undichte Fenster geht viel Energie verloren – und sie können für unangenehme Zugluft sorgen. Schnelle Abhilfe schaffen Schaum- oder Gummidichtungen aus dem Baumarkt.“ Auch Rollläden, Vorhänge und Jalousien helfen, die Wärme im Inneren zu halten: Ein geschlossener Rollladen verringert den Wärmeverlust laut Umweltbundesamt bereits um etwa 20 Prozent.

Hebel 5: Warmwasser sparen: Minus 400 Kilo CO2

Hausbewohner können ihren Warmwasserverbrauch auch durch den Einbau von Sparduschköpfen senken. „Diese mischen Luft ins warme Wasser und können so den Warmwasserverbrauch halbieren“, erläutert Bernritter. Heizt die Familie mit der Ölheizung auch das Warmwasser, kann sie durch die reduzierte Wassermenge bis zu 400 Kilo CO2 einsparen.

Extra-Tipp: Auf langlebige Haushaltsgeräte setzen

Das Öko-Institut nimmt auch den Herstellungsaufwand bei Haushaltsgeräten in den Blick: „Die Maxime lautet: Es ist ökologisch sinnvoll, Haushaltsgeräte so lange wie möglich zu nutzen“, erklärt Bernritter. Das Öko-Institut hat berechnet: Wer vor zwanzig Jahren eine damals energieeffiziente Maschine gekauft hat, spart innerhalb dieser 20 Jahre über eine Tonne CO2 gegenüber einem Haushalt ein, der die Waschmaschine im gleichen Zeitraum dreimal ersetzt hat – trotz niedrigerer Verbrauchswerte, denn auch bei der Herstellung von Haushaltsgeräten entsteht CO2. „Wer ein altes Elektrogerät ersetzt, sollte zudem darauf achten, dass das Neugerät optimal zum Nutzungsverhalten passt“, rät die Expertin. „Sind die Kinder aus dem Haus, reicht vielleicht auch die kleinere Waschmaschine.“ Den Energieaufwand bei der Herstellung mit einberechnet, empfiehlt das Öko-Institut den Austausch von Geräten ab Klasse B abwärts durch ein Gerät ab Klasse A++.

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