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Künstliche Intelligenz im Krankenhaus und in der Pflege: Bald schon ganz normal?

24.03.2023  — Susann Damati.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Die Fakten sind bekannt: Personal fehlt sowohl in Krankenhäusern als auch in den Pflegeeinrichtungen, gleichzeitig steigt die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland Jahr für Jahr an.

Ist genau an dieser Sollbruchstelle die Künstliche Intelligenz (KI) die perfekte Lösung? Maschinen erbringen bei der KI Intelligenzleistungen, die eigentlich typisch für Menschen sind und lösen Probleme, beurteilen Sachlagen etc. Damit die Künstliche Intelligenz genau das souverän und möglichst präzise leisten kann, benötigt sie ein großes Volumen an Daten, um daraus Muster oder Empfehlungen abzuleiten, Fehler oder Störungen frühzeitig zu erkennen und so eine verlässliche Kontrollfunktion auszuüben. Dahinter steht aber immer ein Mensch, der auf der Basis der KI-Vorschläge abwägen und entscheiden kann.

Welche Chancen bietet die KI im Krankenhausbereich und in der Pflege?

  1. Unterstützung in der Diagnostik: KI-Systeme können dazu beitragen, Krankheiten früher und genauer zu diagnostizieren, indem sie komplexe Daten analysieren und Muster erkennen. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von KI-basierten Bilderkennungsprogrammen, um Röntgenaufnahmen auf Anomalien zu untersuchen und Ärzte so bei der Diagnose von Krankheiten zu unterstützen.
  2. Zeit & Ressourcen bei Basics sparen: KI-Systeme können Prozesse automatisieren und so helfen, Zeit und Ressourcen zu sparen. Sie sind ein wertvolles Tool bei der Terminvergabe oder helfen, allgemeine Fragen zu klären, Basis-Informationen für Patient/innen zu vermitteln.

    Beispiel: So hat die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e. V. aus Duisburg ein KI-gestütztes System zur Pflegeplanung auf den Weg gebracht, um relevante Daten aus elektronischen Krankenakten zu analysieren und darauf basierend Empfehlungen auszusprechen.

  3. Smarte Kontrolle: Die Überwachung von Patient/innen lässt sich durch Wearables unterstützen, denn Daten wie Blutdruck und Herzfrequenz lassen sich damit sehr praktisch erfassen. Das wiederum erleichtert den Arbeitsalltag in der Pflege und lässt Zeit und Raum für andere Aufgaben.

Und wo liegen Risiken bzw. Schwachstellen?

  1. Datenschutz & Datensicherheit: Die KI-System erfordern den Zugriff auf eine Vielzahl von personenbezogenen Daten der Patient/innen. Die Datenschutzbeauftragten der jeweiligen Häuser können differenziert aufzeigen, was im Einzelfall zu beachten ist (sicheres Speichern und Verarbeiten der Daten etc.).
  2. Auch die KI kann irren: Fehler können auch der KI unterlaufen, denn je nach Datenlage sind falsche Interpretationen von Datensätzen möglich. Der menschliche Kontrollblick ist nach wie vor erforderlich.
  3. Kommunikation & menschliche Wärme: Mit Künstlicher Intelligenz lässt sich zielgerichtet Zeit sparen, die dann wiederum für persönliche Ansprache bleibt. Die wiederum kann die KI (noch) nicht vollständig ersetzen.
  4. Verantwortung: Vor dem Einsatz von KI-Systemen sollte sorgfältig geklärt und kommuniziert werden, wer sie kontrolliert und eine Entscheidungsbefugnis über den Einsatz von ihren Ergebnissen hat.

Bild: Tara Winstead (Pexels, Pexels Lizenz)

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