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Immer weniger Identifikation mit Arbeitgeber: 2016 bleibt nur jeder fünfte Mitarbeiter seinem Chef treu

01.04.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Robert Half Deutschland GmbH & Co. KG.

Für deutsche Angestellte ist der Arbeitsweg ausschlaggebendes Kriterium bei Jobwahl.

Die gute wirtschaftliche Lage und die damit verbundene niedrige Arbeitslosigkeit stimmen die deutschen Arbeitnehmer mit Blick auf ihre Karriereaussichten positiv. Den nächsten Karriereschritt möchte aber laut einer aktuellen Arbeitsmarktstudie von Robert Half nur etwa jeder fünfte Mitarbeiter bei seinem aktuellen Arbeitgeber machen. Hingegen halten es 79% der Befragten für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, dass sie sich in den nächsten Monaten nach einem neuen Job umsehen werden. Dies ist ein Ergebnis einer internationalen Studie des spezialisierten Personaldienstleisters Robert Half unter 5.000 Büroangestellten in Europa, 1.000 davon in Deutschland.

Nur in Frankreich möchten mit 92 % noch mehr Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz wechseln. Das Schlusslicht bilden die Niederlande: Dort möchten nur 61 % der Befragten einen neuen Job suchen.

Positive Jobaussichten

Gleichzeitig geben 86 % der Angestellten in Deutschland an, bezüglich ihrer Jobaussichten etwas oder sehr viel zuversichtlicher gestimmt zu sein als im vergangenen Jahr. Damit bewerten die deutschen Angestellten ihre Lage deutlich besser als Arbeitnehmer in Großbritannien, Belgien, Frankreich und den Niederlanden.

Robert Half hat 5.000 Büroangestellte gefragt: In Bezug auf Ihre Zuversicht hinsichtlich Ihrer Jobperspektiven, sind Sie mehr oder weniger zuversichtlich als vor einem Jahr?

Deutschland Großbritannien Frankreich Belgien Niederlande
Sehr viel oder etwas zuversichtlicher 86 % 64 % 68 % 47 % 60 %

„Viele Kandidaten nehmen den derzeitigen Arbeitsmarkt als einen Arbeitnehmermarkt mit hervorragenden Karrierechancen wahr. Das liegt insbesondere an der im internationalen Vergleich hervorragenden Arbeitsmarktentwicklung“, ordnet Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & The Netherlands bei Robert Half, die Ergebnisse der Studie ein. „Die Arbeitnehmer sind daher offener, einen neuen Job zu suchen, bei dem sie möglicherweise mehr Karrierepotenzial sehen oder ihnen weitere Vorteile, wie ein verkürzter Arbeitsweg, winken. Um den Wechselabsichten zuvorzukommen, sollten Unternehmen ihren Mitarbeitern eine Auswahl an Zusatzleistungen anbieten und mögliche Karrierepfade offfen kommunizieren.“

Wichtigstes Jobkriterium: Unternehmensstandort

Für 73 % der deutschen Angestellten ist der Unternehmensstandort und damit einhergehend der Arbeitsweg der wichtigste Faktor, um einen neuen Arbeitsvertrag zu unterschreiben. Damit wird dem Arbeitsort in Deutschland ein höherer Stellenwert zuteil als bei den europäischen Nachbarn. Aber auch dort ist der Standort das wichtigste Entscheidungskriterium. Ausschlaggebend ist bei den deutschen Angestellten zudem die Branche (54%), wohingegen die Briten hier relativ flexibel scheinen (25%). Auch die Arbeitgebermarke eines Unternehmens spielt in Deutschland eine wichtige Rolle (26%), in den Niederlanden weniger (11%).

Robert Half hat 5.000 Büroangestellte gefragt: Was sind die drei wichtigsten Kriterien für Sie, wenn Sie sich für einen neuen Job entscheiden?

Deutschland Großbritannien Frankreich Belgien Niederlande
Standort / Arbeitsweg 73 % 66 % 65 % 66 % 68 %
Stellenbeschreibung / Karriereentwicklung 68 % 57 % 71 % 57 % 67 %
Branche / Industrie 54 % 25 % 53 % 35 % 43 %
Höheres Grundgehalt 29 % 50 % 33 % 50 % 40 %
Ruf des Unternehmens / Arbeitgebermarke 26 % 18 % 24 % 16 % 11 %
Unternehmensumfeld (Vorgesetzter und / oder Team) 23 % 17 % 19 % 20 % 28 %
Verbesserte Work-Life-Balance (flexible Arbeitszeiten, Home Office) 21 % 49 % 29 % 42 % 30 %

Quelle: Robert Half, Internationale Studie, Befragte: 5.000 Büroangestellte in fünf europäischen Ländern, 1.000 davon in Deutschland

Überraschend: Gehalt und Work-Life-Balance im Vergleich nachrangig

Ein höheres Grundgehalt (29 %) und eine verbesserte Work-Life-Balance (21 %) sind deutschen Angestellten bei einer neuen Jobmöglichkeit weniger wichtig als der Standort, Karrieremöglichkeiten und die Branche. Besonders im europäischen Vergleich fällt das Ergebnis auf: Die britischen Umfrageteilnehmer stimmten zu 50% für mehr Gehalt und zu 49% für eine bessere Work-Life-Balance.

„Abgesehen vom Unternehmensstandort gehören für alle Arbeitnehmer europaweit die Karriereperspektiven zu den wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung für einen neuen Arbeitsplatz“, so Sven Hennige. „Und auch wenn die Ergebnisse für Deutschland etwas anderes vermuten lassen, ist und bleibt ein marktübliches Gehalt ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber. Wenn dann noch andere Aspekte, wie ein gutes Programm zur Karriereentwicklung und der Standort passen, bietet das einen weiteren Vorteil für das erfolgreiche Finden und Binden neuer Mitarbeiter.“

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