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Europäische Kommission genehmigt bislang größtes Dekarbonisierungsprojekt in Deutschland

25.07.2023  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz kann die Umstellung der Stahlproduktion bei thyssenkrupp Steel Europe auf klimafreundlichen Wasserstoff fördern. Die Europäische Kommission hat heute die beihilferechtliche Genehmigung für die Förderung der Dekarbonisierung der Stahlproduktion der thyssenkrupp Steel Europe durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erteilt.

Damit ist der Weg frei für ein zentrales Projekt der Transformation der deutschen Industrie hin zur Klimaneutralität. Das BMWK wird das Projekt gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen mit rund 2 Milliarden € fördern. Mit dem Projekt sollen jährlich bis zu bis zu 3,5 Mio. t CO2-Emissionen eingespart werden.

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck: „Das ist eine enorm wichtige Entscheidung für den Klimaschutz und den Industriestandort in Deutschland. Das Werk in Duisburg ist nicht nur einer der größten CO2-Emittenten, sondern auch ein zentraler Teil der Wertschöpfung in Deutschland – vom Auto bis zum Windrad. Nicht zuletzt geht es um viele Arbeitsplätze, die mit dem Vorhaben zukunftssicher gemacht werden können. Ich danke der Europäischen Kommission dafür, dass das hochkomplexe Genehmigungsverfahren jetzt noch vor der Sommerpause abgeschlossen werden konnte.“

Habeck ergänzt: „Mit diesem Vorhaben geben wir auch der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und Europa einen weiteren Push. Mit der Direktreduktionsanlage kann der Einsatz von Kohle in der Stahlerzeugung vollständig durch grünen Wasserstoff ersetzt werden. Wir werden im Rahmen des IPCEI Wasserstoff weitere Vorhaben unterstützen, damit auch die Erzeugung und der Transport des Wasserstoffs ermöglicht wird.“

Das Projekt „tkH2Steel“ der thyssenkrupp Steel Europe wurde zunächst im Rahmen von „IPCEI Wasserstoff“ (Important Projects of Common European Interest – H2) ausgewählt und nun separat von der Europäischen Kommission genehmigt. Mit dem Bau einer Direktreduktionsanlage mit Einschmelzern am größten europäischen Stahlhüttenwerk soll der nächste wichtige Schritt zur Dekarbonisierung der Stahlbranche, der CO2-intensivsten Industriebranche, und zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft genommen werden. Die Erteilung des nationalen Förderbescheids soll zeitnah erfolgen.

Mit dem Projekt „tkH2Steel“ können bei einem Einsatz von rund 140 Kilotonnen (kt) grünem und damit CO2-freiem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien im Jahr bis zu 2,3 Mio. t Roheisen klimaneutral hergestellt werden. Die CO2-Einsparungen von bis zu 3,5 Mio. t CO2 im Jahr von thyssenkrupp Steel Europe entsprechen über 6 % der Emissionen der gesamten Stahlindustrie in Deutschland, die alleine für ein Drittel der industriellen Treibhausgasemmissionnen in Deutschland verantwortlich ist. Die neuen Anlagen sollen 2026 in Betrieb gehen und planmäßig ab 2028 stufenweise auf grünen Wasserstoff umgestellt werden. Insgesamt arbeiten in dem Werk in Duisburg rund 27.000 Beschäftigte und viele weitere Arbeitsplätze sind indirekt von dem Standort abhängig. Bundesminister Habeck hatte bereits im letzten Monat das Werk besucht und bei einem Stahlaktionstag den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern seine Unterstützung bei der Transformation des Standortes und der Industrie allgemein zugesagt.

Das Projekt in Duisburg soll vom Bund gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen mit rund 2 Mrd. € gefördert werden, wobei der Bund 70 % der Mittel zur Verfügung stellt. Nach der Kommissionsentscheidung gliedert sich die Förderung in einen Anteil von rund 550 Mio. € für die Anlageninvestitionen und eine sogenannte bedingte Zahlung in Höhe von rund 1450 Mio. € für den Einsatz von grünem Wasserstoff, die aber bereits im Vorfeld ausgezahlt werden kann.

Es handelt sich um die zweite große Förderung der Dekarbonisierung eines Stahlstandortes in Deutschland im Rahmen des IPCEI Wasserstoff. Bereits Ende Mai 2023 hat die Salzgitter AG eine Förderung erhalten. Ein weiteres Projekt der Stahl-Holding-Saar im Saarland sowie eines von ArcelorMittal an den Standorten Bremen und Eisenhüttenstadt befinden sich noch im beihilferechtlichen Genehmigungsverfahren bei der Europäischen Kommission.

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