13.08.2014 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: PwC Strategy (Germany) GmbH.
Nur jeweils 22 % der Befragten nannten den Wunsch, mit dem eigenen Job etwas bewirken zu können oder die Chance, selbst über die Karriere entscheiden zu können, als wichtigste Eigenschaft. Damit sind Arbeitnehmer hierzulande wesentlich stärker auf Sicherheit bedacht als in anderen westlichen Ländern wie den USA und Großbritannien oder in den Wachstumsmärkten. Im internationalen Durchschnitt gaben lediglich 44 % der Befragten an, die Jobsicherheit stehe für sie an erster Stelle.
Für die Studie hat PwC 10.000 Menschen in fünf Ländern (China, Deutschland, Großbritannien, Indien, USA) zu ihren Vorstellungen rund um die Zukunft der Arbeit befragt, davon 2.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland, sowie zusätzlich knapp 500 Personal-Experten weltweit. Die Ergebnisse flossen in drei Zukunftsszenarien der Arbeitswelt ein, die PwC gemeinsam mit dem James Martin Institute for Science and Civilisation an der Said Business School in Oxford entwickelt hat.
Zwei Drittel der Befragten sind nicht bereit, jeden Preis für die Jobgarantie zu zahlen. Arbeitnehmer in Deutschland legen großen Wert auf ihre Privatsphäre und lehnen eine Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit ab – zugunsten von Familie und Freizeit. Umgekehrt gaben lediglich 34 % der Deutschen an, dass sie für einen sicheren Arbeitsplatz in Kauf nehmen würden, permanent erreichbar zu sein. In Großbritannien und den USA sind 42 bzw. 58 % der Befragten bereit, dieses Opfer im Gegenzug für einen sicheren Job zu erbringen. „Vor allem junge Mitarbeiter wünschen sich eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben. Sie erwarten, dass sich der Job den Lebensumständen anpasst – nicht umgekehrt“, so die Einschätzung von PwC-Personalexperte Till Lohmann.
In Bezug auf ihre Privatsphäre sind deutsche Arbeitnehmer vorsichtig: Nur 14 % sind bereit, ihrem Arbeitgeber Zugang zu persönlichen Daten, wie beispielsweise ihrem Facebook-Profil oder ihrem Gesundheitszustand, zu gewähren. Im internationalen Durchschnitt signalisierten 30 % der Befragten, dass sie nichts dagegen haben, wenn ihr Arbeitgeber – als Gegenleistung für einen sicheren Job – auf persönliche Daten zugreift.
Bei der Wahl des idealen Arbeitgebers rücken weiche Faktoren in den Vordergrund: 70 % der deutschen Arbeitnehmer gaben an, dass sie für ein Unternehmen arbeiten möchten, dessen Werte mit den eigenen Wertvorstellungen übereinstimmen (im Vergleich zu 53 % aller Befragten). Für deutsche Arbeitnehmer ist es sehr wichtig, für ein Unternehmen mit einem sozialen Gewissen tätig zu sein. Diesen Wunsch äußerten 63 % der Befragten in Deutschland. In Großbritannien lag dieser Wert mit 44 % deutlich niedriger. Unternehmen die diese Wertvorstellungen vertreten, gehören in der Studie der so genannten „grünen Welt“ an. Unternehmen der grünen Welt stehen für soziale Verantwortung, Nachhaltigkeit sowie Work-Life-Balance.
Unternehmen der „blauen Welt“, dem zweiten Szenario der Studie, konzentrieren sich auf Wachstum, Marktführerschaft und Konsumentenbedürfnisse. Lediglich 4 % der Befragten sehen in diesen Unternehmen ihren idealen Arbeitgeber.
Das dritte mögliche Zukunftsszenario, die „orangefarbene Welt“, steht für technische Innovationen und soziale Netzwerke. 26 % der Befragten sehen in Unternehmen dieser Kategorie ihren Wunscharbeitgeber.
„Unternehmen müssen auf die Anforderungen und Wünsche potenzieller Arbeitnehmer eingehen. Nur so wird es ihnen gelingen, künftig die richtigen Mitarbeiter mit den richtigen Kompetenzen am richtigen Ort für sich gewinnen zu können", kommentiert Petra Raspels, PwC-Expertin für Human Resources.
Dass die Arbeitswelt sich stark wandelt – darüber herrscht Konsens. Allerdings gibt es unterschiedliche Meinungen, welche Faktoren die zentralen Veränderungen auslösen werden. Über die Hälfte der weltweit Befragten (53 %) sieht im technischen Fortschritt den wichtigsten Auslöser für Veränderungen in der Arbeitswelt in den kommenden fünf bis zehn Jahren. Deutschlandweit waren nur 42 % der Umfrageteilnehmer dieser Meinung. Hierzulande werden eher der Mangel an Ressourcen/Klimawandel (48 %) sowie der demografische Wandel (46 %) für die anstehenden Veränderungen verantwortlich gemacht.
Die Angst vor der Technik ist in Deutschland dann auch stärker ausgeprägt als in den USA oder Großbritannien: 42 % der Deutschen glauben, dass technische Entwicklungen sich positiv auf ihre künftigen Jobaussichten auswirken werden. Ein knappes Viertel (24 %) der deutschen Umfrageteilnehmer fürchtet jedoch, dass sich ihre Jobchancen durch technische Neuerungen eher verschlechtern könnten.
Was die Arbeitnehmer in den fünf Ländern verbindet, ist ihr grundsätzlicher Optimismus: Zwei Drittel aller Befragten (58 % der Deutschen) sehen die Arbeit der Zukunft als eine Welt voller Möglichkeiten und sind zuversichtlich, beruflich erfolgreich zu sein.
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