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Alan Turing wird mit eigener Banknote gewürdigt

16.07.2019  — Tobias Weilandt.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Das Konterfei des englischen Computerpioniers Alan Turing soll auf der 50-Pfund-Note erscheinen. Damit wird ein Wissenschaftler geehrt, der ausschlaggebend für den Ausgang des Zweiten Weltkrieges war und aufgrund seiner Homosexualität zu Lebzeiten verfolgt wurde.

Alan Turing war nicht nur einer der ersten Informatiker, er dachte bereits in den 1930er Jahren über die Möglichkeit einer starken Künstlichen Intelligenz nach. Turing stellte sich eine Rechenmaschine vor, die alle(!) Probleme mathematisch lösen kann. Berühmt wurde er zum einen durch die Entwicklung der elektromechanischen Dechiffriermaschine “Turing-Welchman-Bombe” im Zweiten Weltkrieg, die es den Alliierten ermöglichte, deutsche Funksprüche abzufangen und zu entziffern. Zum anderen ist Turing auch Erfinder und Namensgeber eines Tests, mithilfe dessen eruiert werden sollte, ob eine Maschine über die gleichen mentalen Fähigkeiten wie ein Mensch verfügen könne. Hiermit entwickelte er den weltbekannten “Turing-Test”, der Wissenschaftsgeschichte schreiben sollte.

Die Bank of England möchte nun Ende 2021 die 50-Pfund-Note mit einem Bild Turings in Umlauf bringen. So will sie ihn als "Vater der Computerwissenschaft und der künstlichen Intelligenz", aber auch als "Kriegshelden" würdigen.

Aufgrund seiner Homosexualität, die bis 1967 im britischen Empire unter Strafe stand, war das Verhältnis Turings zu seinem Heimatland England lange Zeit ein zwiegespaltenes. 1952 hatte die Polizei von seinen gleichgeschlechtlichen Beziehungen erfahren. Um einer Gefängnisstrafe zu entgehen, willigte er in eine “chemische Kastration” ein. Die eingenommenen Medikamente verursachten höchstwahrscheinlich als Nebenwirkungen starke depressive Schübe, die Turing letztendlich mit lediglich 41 Jahren in den Freitod trieben.

2013 erfolgte die “Begnadigung” Turings durch Queen Elisabeth II. Leider erfolgte das “Royal Pardon” seitens Queen Elisabeth II. nur aufgrund seiner wissenschaftlichen und politischen Leistungen. So blieb ein etwas schaler Beigeschmack, da das grundsätzliche Problem der Verfolgung und Ächtung von Homosexuellen dabei nicht erwähnt wurde.

Bild: philcurtis (Pixabay, Pixabay License)

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