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Step by Step zu mehr Liquidität: Wichtige Stellschrauben des Working Capital Management

08.04.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Personalberatung TreuenFels.

Mit einem aktiven Working Capital Management lässt sich der Cashflow von Unternehmen erheblich verbessern. Zusammen mit den Finance-Experten Rolf Capelle, Accounting-Manager bei Vestas und Ivo Kuhnt, CFO bei Langenscheidt, haben wir zusammengetragen, welche zentralen Stellschrauben Unternehmen nutzen können.

  1. Quantitative und qualitative Bestandsaufnahme durchführen
    Erfolgreiches Working Capital Management ist ein permanenter Prozess. Am Anfang einer Working Capital-Optimierung steht eine gezielte quantitative und qualitative Bestandsaufnahme. Diese schafft für alle Beteiligten Klarheit darüber, welches die wichtigsten strategischen und operativen Working Capital-Treiber sind, welche Auswirkungen diese auf Kapitalbindung, Cashflow sowie Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) haben und welche Optimierungsmaßnahmen kurzfristig umgesetzt werden können.
  2. Optimierungspotenziale durch Kennzahlen aufdecken
    Elementarer Bestandteil der Steuerung des Working Capital sind Kennzahlen. Mit ihrer Hilfe können Optimierungspotenziale im Hinblick auf die Kapitalbindung identifiziert und Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet werden. Allerdings können diese branchenweise sehr voneinander abweichen, jedes Unternehmen muss deshalb die für sich wichtigen Kennzahlen einsetzen.
  3. Zahlungsfristen ausnutzen
    Zahlungsfristen konsequent auszunutzen ist eine einfache Möglichkeit, die Liquidität zu erhöhen. Um keine Zweifel an der Solvenz des Unternehmens zu wecken und Vertragspartner nicht zu verärgern, sollten Rechnungen aber immer innerhalb der Zahlungsfrist beglichen werden, wenn auch zum letztmöglichen Termin.
  4. Anpassung der Zahlungsbedingungen
    Entscheidend für eine gute Verhandlungsposition über Zahlungsbedingungen ist das Verhältnis zum Lieferanten. Nimmt das Unternehmen bereits seit langem große Mengen ab, so ist es in einer guten Ausgangsposition, um verbesserte Zahlungsbedingungen auszuhandeln. Was letztlich günstiger ist – Preisnachlässe oder die Verlängerung von Zahlungsfristen – muss im Einzelfall berechnet werden. Hier ist vor allem eine gute Kommunikation zwischen Einkauf und Finance-Bereich wichtig.

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    Jochen Ruge
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  5. Vereinbarung von Vertragsstrafen
    Die Vereinbarung von Vertragsstrafen sind ein einfaches Mittel, schnell auf eine Verletzung der vertraglichen Nebenleistungspflichten, wie etwa die Nichteinhaltung von Lieferterminen, zu reagieren. Sinnvoll ist, vertraglich die genaue Höhe der Vertragsstrafe festzulegen, die bei Verfehlung der Lieferfrist (berechnet nach Tagen oder Wochen) fällig wird.
  6. Schnelle Erstattung von Forderungen anstreben
    Eine nachhaltige Verbesserung der Prozesse im Forderungsmanagement ist einer der zentralen Hebel im Working Capital Management. Ein aktives Forderungsmanagement trägt dazu bei, dass das Forderungsausfallrisiko sinkt. Welche Schritte sinnvoll sind, beschreiben wir im Folgenden:
  7. Frühe Rechnungsstellung
    Um Forderungen schnell erstattet zu bekommen, sollten Rechnungen möglichst zeitnah zur Auftragserledigung erstellt und versandt werden. Bei größeren Aufträgen sollten Unternehmen versuchen, Teilleistungen einzeln abzurechnen. Vor allem im Anlagen- und Projektgeschäft ist dies üblich, Anzahlungen bis zu 90 Prozent sind dort nicht ungewöhnlich. Lässt sich ein größerer Auftrag nicht sinnvoll in Teilleistungen unterteilen, kommen gegebenenfalls auch regelmäßige Abschlagszahlungen in Betracht.
  8. Stringenter Mahnprozess
    Zahlungserinnerungen und Mahnungen sollten ebenfalls zum jeweils frühestmöglichen Zeitpunkt versendet werden. Hier hilft es, automatisierte, regelmäßige Prozesse aufzusetzen.
  9. Zahlungsverzögerungen ausmerzen
    Das Verkaufspersonal verspricht ohne Abstimmung längere Zahlungsfristen, die Versandabteilung hält die Liefertermine nicht ein, Produktreklamationen führen zu nachträglichen Rabattierungen. Häufig entstehen Zahlungsverzögerungen aufgrund fehlerhafter Lieferungen oder falscher Rechnungen. Wer seinen Working Capital-Einsatz verringern will, muss nicht nur die interne Abstimmung, sondern auch seinen Kundenservice verbessern.
  10. Neukunden analysieren, wasserdichte Verträge abschließen
    Das Risiko eines Forderungsausfalls lässt sich schon vor Vertragsabschluss minimieren, indem die Solvenz potenzieller Neukunden geprüft wird. Auch über wasserdichte Verträge lassen sich Ausfallrisiken minimieren und viele Schwierigkeiten von vornherein ausschließen.
  11. Anreize für Lastschriftverfahren schaffen
    In dafür geeigneten Branchen sollten, etwa durch Preisnachlässe, Anreize geschaffen werden, am Lastschriftverfahren teilzunehmen, da sich dann die Frage der Zahlungsverzugs gar nicht erst stellt.
  12. Anpassung der Zahlungsbedingungen
    Zahlungsbedingungen sollten nach Möglichkeit so gestaltet werden, dass frühe Zahlungen honoriert und Zahlungsverzögerungen sanktioniert werden. Anreize durch Skontos sind eine Möglichkeit, dies zu erreichen.
  13. Anpassung von Lagerbeständen
    Sofern sie nicht für die Aufrechterhaltung des Produktionsprozesses unerlässlich sind, binden Lagerbestände unnötig Unternehmensvermögen. Und auch ihr Unterhalt kostet Geld: Lagerhallen müssen gebaut oder angemietet und die gelagerte Ware gegen Beschädigung und Diebstahl versichert werden. Aus diesen Gründen sollten Lagerbestände möglichst knapp gehalten werden. Eine Optimierung der Lagerhaltung ist aber nicht ohne eine umfassende Analyse aller betrieblichen Prozesse über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg möglich. Im Folgenden seien nur einige wichtige Elementen zur Optimierung der Lagerhaltung genannt:
    • Aufbau einer funktionalen Produktions- und Absatzplanung
    • Durchlaufzeitenoptimierung
    • Optimierung von Sortimentstiefe und Sortimentsbreite
    • Eingehen von Wertschöpfungspartnerschaften
    • Bestellmengenoptimierung (um Bestellkosten zu verringern und Rabatte bei größeren Bestellmengen zu erzielen)
    • Just-in-Time-Lieferung
    • Einführung von Konsignationslagern (Lieferant bleibt Eigentümer der Ware bis zum Verbrauch durch den Kunden)
    • Regelmäßige Bestandsanalyse
    • Bekämpfung des Schwund
    Unsere Experten sind sich sicher: Auch schon die Umsetzung in Teilbereichen lohnt. Das Unternehmen gewinnt an zusätzlicher Liquidität, die Rentabilität wird erhöht und auch die Finanzierungssituation sowie das Rating durch externe Kapitalgeber werden verbessert.

Über TreuenFels:
Die Personalberatung TreuenFels ist spezialisiert auf die Rekrutierung und Auswahl von Fach- und Führungskräften im Finanz-, Rechnungs-, Bank- und Versicherungswesen sowie im Controlling. Von der Personalberatung über Projekt- und Interim Management, Personalvermittlung und Premium-Zeitarbeit bietet die Treuenfels GmbH sowohl temporäre als auch permanente Personallösungen. Gegründet wurde TreuenFels 1999 von Bernhard von Treuenfels, Inhaber des Unternehmens mit Hauptsitz in Hamburg. Geschäftsführerin ist seit 2008 Doris Mailänder. Mehr über TreuenFels unter: www.treuenfels.com   Kontakt:
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