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Sind Vitamin C und Zink zur Vorbeugung grippaler Infekte geeignet?

22.11.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Gesellschaft für Biofaktoren e.V..

Im Gegensatz zur echten Grippe, der Influenza, gegen die nur eine rechtzeitige Schutzimpfung wirksamen Schutz bietet, kann man die harmlosere „Erkältung“ selten völlig vermeiden.

Diese, ebenfalls durch Viren verursachte und durch Tröpfcheninfektion übertragbare Infektionskrankheit verursacht meistens Schnupfen, Halsschmerzen, Heiserkeit, Reizhusten und leichtes Fieber, ist aber bei komplikationsarmem Verlauf nach 1 bis 2 Wochen überstanden. Da sich der Erkrankte schlapp und unwohl fühlt, ist das Interesse an Vorbeugemaßnahmen groß. Neben allgemeinen Empfehlungen wie häufiges Händewaschen, viel Bewegung an der frischen Luft und Vermeidung von Menschenansammlungen wird eine Stärkung des Immunsystems insbesondere durch eine optimale Versorgung mit Vitamin C und Zink angeraten.

„Vitamin C ist ein wichtiger Radikalfänger – daher besteht bei Rauchern ein erhöhter Bedarf, es begünstigt die Eisenresorption und stärkt das Immunsystem über verschiedene Mechanismen“, erklärt Prof. Hans-Georg Classen, Vorsitzender der Gesellschaft für Biofaktoren (GfB). Da das Vitamin vorrangig in Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft enthalten ist, rät er dazu, regelmäßig Obst und Gemüse zu verzehren: „Spitzenreiter sind Paprika mit bis zu 300 mg/100 g und schwarze Johannisbeeren mit 180 mg/100 g. Zitrusfrüchte enthalten 50 mg und Sauerkraut 20mg/100g Feuchtgewicht“, zählt Prof. Classen auf. Die deutsch-österreichisch-schweizerischen Ernährungsgesellschaften empfehlen für gesunde Erwachsene Mengen von 100 Milligramm; ein erhöhter Bedarf besteht bei Schwangeren, Stillenden, bei starker körperlicher Belastung, rheumatoider Arthritis, Rauchern, chronischer Dialysebehandlung, starken Rauchern und diversen Tumorerkrankungen. „Es ist einleuchtend, dass bei Personen mit derart erhöhtem Bedarf Häufigkeit und Schweregrad grippaler Infekte durch orale Gaben von 200 mg (und mehr) Vitamin C pro Tag signifikant gegenüber Placebo reduziert wurden“, sagt Classen mit Verweis auf eine Meta-Analyse, in der 30 Studien ausgewertet wurden.

Zink verkürzt Erkältungen

Auch das Spurenelement Zink ist von essentieller Bedeutung für das Immunsystem. Daher sei es naheliegend, dass ein Mangel mit Störungen der Immunabwehr und erhöhter Infektanfälligkeit einhergeht, erklärte Classen. Ob Zink-Gaben bei gesunden Menschen auch therapeutische Effekte haben, untersuchte jetzt eine aktuelle Cochrane-Analyse, die 16 kontrollierte Studien mit insgesamt 1387 Teilnehmern auswertete. Danach kann durch die Einnahme von Zink innerhalb von 24 Stunden nach Eintreten der ersten Symptome die Erkältungsdauer signifikant um einen Tag verkürzt werden. Allerdings waren hier Dosierungen von 75 mg Zink pro Tag erforderlich.

Für gesunde Frauen und Männer werden 10 bzw. 7 Milligramm Zink täglich zur Bedarfsdeckung angegeben. Die sichere tägliche Aufnahmemenge liegt bei 25 mg (EU, 2011). Zinkreiche Lebensmittel (20 bis 50 mg/ Kg) sind Muskelfleisch, Innereien und Weizenkeimlinge; zinkarm (unter 5 mg/Kg) sind Fette, Weißbrot, grüne Gemüse und Obst. Da Zink vor allem in tierischen Lebensmitteln enthalten ist, sind fleischarm lebende Menschen häufiger von einem Mangel betroffen. Ein Zink-Mangel kann aber auch auftreten, wenn die Zinkaufnahme im Darm vermindert ist, z.B. durch Darmerkrankungen oder Medikamente, bei erhöhten Verlusten oder bei erhöhtem Bedarf, wie z.B. in Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstumsphasen oder bei Ausdauersport. „Diese Personen dürften von Zinksupplementen z.B. in Form von Lutschtabletten, profitieren, zumal Zink lokal bakterizide Wirkungen hat“, folgern die Experten von der GfB.

Zusammenfassend kann eine Kombination von Vitamin C (Dosen von 200 bis 1000 mg) plus Zink (10-25 mg) zur Vorbeugung grippaler Infekte empfohlen werden, insbesondere für die skizzierten Risikogruppen.

 

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