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Photovoltaik abseits vom Standard

10.05.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Ertex Solartechnik.

Wie mit Photovoltaikpaneelen auch Architektur gemacht werden kann

Die Eigentümer des Solarzentrum Allgäu entschieden sich bei ihrem Büroneubau am Standort Biessenhofen für eine Photovoltaik-Fassade. Die Motivation, eine derartige Anlage zu errichten, war vielfältig, die Umsetzung eine Herausforderung. Insgesamt wurden 120 VSG-ISO Module zu einer Gesamtfläche von 159 Quadratmetern verbaut. Die installierten 12,7 kWp die sich harmonisch in die runde Fassade einpassen, werden pro Jahr an die 8.500 kWh liefern. Der Stromertrag stand bei der Realisierung aber nicht im Vordergrund, wie Nicole Bihler, verantwortlich für das Marketing im Solarzentrum Allgäu, zu berichten weiß.

Baustellen im Überflug
Solarzentrum Allgäu, Fassadenansicht. Foto: Solarzentrum Allgäu

Der kreisförmige Grundriss des Büroneubaus war durch die Bauherren vorgegeben. Generell wollte man in das eigentlich dem Sonnenverlauf angepasste Gebäude auch noch entsprechend Licht bringen, weshalb man sich für semitransparente Module entschied. An dem zukunftsorientierten Bau des Solarzentrums sollte auch eine Art Selbsttest durchgeführt werden - einerseits um Erfahrung im Bereich Gebäudeintegration zu sammeln, andererseits um Möglichkeiten und Technik gleich den eigenen Kunden präsentieren zu können. "Das herausragendste Ergebnis ist allerdings der wunderschöne Schattenverlauf im Inneren des Gebäudes", so Nicole Bihler, die sich von den Möglichleiten in der PV-Architektur sichtlich begeistert zeigt.

Aufgrund der Komplexität der Materie, bei der man Elektrotechnik mit PV und Glas mit Fassaden-Know-how vereinen muss, nahm Firmenchef Willi Bihler das Zepter selbst in die Hand. Dabei wurde die Erfahrung gemacht, dass die Module generell gut einsetzbar sind und sich bei entsprechender Planung auch problemlos integrieren lassen. Aufgrund des Gewichts der Module von bis zu 60 kg war die Montage aufwändiger als für die gewohnten Standard-Aufachmodule. Aber in Kooperation mit einem örtlichen Glasbauunternehmen, das Fachwissen in der Verglasungstechnik beistellte, wurde auch diese Hürde gemeistert.

Nach nur wenigen Monaten Betrieb der PV-Fassade lässt sich eine erhöhte Nachfrage bei den Kunden feststellen, wobei Nicole Bihler vor allem mit Anwendungen im Bereich des mittelständischen Bürobaus rechnet. Im Segment Einfamilienhaus wird vermutlich aufgrund der Kosten weiterhin das Aufdachgeschäft dominieren.

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