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Mittelstand ignoriert Bachelor-Absolventen

27.03.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Personalberatung TreuenFels.

Kommentar der Personalberatung TreuenFels zu den Berufschancen von Bachelor-Absolventen

Die Vorteile des Bachelors liegen eigentlich auf der Hand. Doch bei den mittelständischen Unternehmen Deutschlands ist dieser erste berufsqualifizierende, akademische Abschluss – rund 10 Jahre nach der Studienreform in Europa – noch immer nicht angekommen: „Trotz Fachkräftemangel: Der Mittelstand hat kaum Interesse an den jungen Absolventen”, sagt Doris Mailänder, Geschäftsführerin der Personalberatung TreuenFels.

Sie beobachtet: In den Unternehmen werden bevorzugt Master eingestellt. Der Bachelor gilt bestenfalls als Zwischenabschluss, die Absolventen als noch nicht fit genug für den Arbeitsmarkt. „’Die muss ich ja erst ausbilden!’ so die Denke bei den Unternehmen. Überdies befürchten viele potenzielle Arbeitgeber, dass die Bachelor-Absolventen schon nach kurzer Zeit wieder abwandern, um den Master nachzuholen“, so Mailänder. „Ein Schnitt ins eigene Fleisch, denn wenn die Firmen für eine Einstellung zwingend den Master-Abschluss voraussetzen, ignorieren sie damit eine ganze Reihe fähiger Leute.“

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Foto: pixelio.de
Thorben Wenger

Prof. Dr. Ute Vanini, Prodekanin der Fachhochschule Kiel, pflichtet ihr bei: „Gerade an den Fachhochschulen wird viel Wert auf den Praxisbezug des Bachelor-Studiums gelegt und mit Pflichtpraktika, Fallstudien und Praktikervorträgen viel für die Praxistauglichkeit der Absolventen getan. Der Bachelor liefert eine breite Basisqualifikation – und die ist wirklich gut“, so die Dozentin. Und die Studierenden wollen auch in die Wirtschaft: Nur etwa ein Drittel der Kieler Studenten macht einen Master. „Entweder weil sie von vornherein zielgerichtet auf diesen Abschluss zustreben, oder weil sie, auch konjunkturbedingt, keine andere Möglichkeit hatten“, so Prof. Vanini. „Im Bereich Finanz-, Rechnungswesen und Controlling ist der Master sehr sinnvoll. Doch Studenten sollten ihn systematisch in Kombination mit der Berufserfahrung nach dem Bachelor- Abschluss anstreben und diesen Weg auch gezielt bei potenziellen Arbeitgebern ansprechen“, so Mailänder.

Beide Expertinnen sind optimistisch, dass Bachelor-Absolventen künftig verstärkt ihren Weg in mittelständische Unternehmen finden. Personalberaterin Mailänder dazu: „Der Bachelor-Master-Aufbau passt gut zu modernen Patchwork-Karrieren und zum Konzept des lebenslangen Lernens. Wenn die mittelständischen Firmen Studenten schon im Studium bewusster fördern, können sie die ’High Potentials’ auch früh und langfristig an sich binden. Und unter den nachwachsenden Fach- und Führungskräften sind auch immer mehr Bachelor-Absolventen, so schwinden die Berührungsängste.“

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