Lohnerhöhung am Bau: Einigung bei Tarifverhandlungen

Für die rund 760.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe haben die Verhandlungsführer nach 24-stündigen Verhandlungen in Frankfurt am Main ein vorläufiges Ergebnis erzielt. Aufgrund der Komplexität der Verhandlungsmaterie müssen weitere Details noch ausgearbeitet werden: Die Verhandlungsführer der beiden Arbeitgeberverbände Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) sowie Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) werden ihren Gremien das Gesamtpaket nun erläutern und bis nächsten Dienstag der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mitteilen, ob das übliche, bis zum 5. Juni 2014 laufende Abstimmungsverfahren eingeleitet werden kann.

Das vorläufige Verhandlungsergebnis der Verhandlungsführer sieht eine Tariflohnsteigerung ab dem 1. Juni 2014 bei einem anfänglichen Nullmonat und einer Gesamtlaufzeit von 24 Monaten vor. Die Zahlen im Detail:

Lohnsteigerung im Tarifgebiet West:
Ab 1. Juni 2014 um 3,1 Prozent; ab 1. Juni 2015 nochmals um 2,6 Prozent.

Lohnsteigerung im Tarifgebiet Ost:
Ab 1. Juni 2014 um 3,8 Prozent; ab 1. Juni 2015 um 3,3 Prozent.

Die Fahrtkostenerstattung soll spürbar auf 20 Cent je gefahrenem Kilometer angehoben werden und es ist vorgesehen, dass – zeitlich gestreckt – auch für die Beschäftigten im Osten eine grundlegend reformierte betriebliche Altersvorsorge eingeführt wird. Die Arbeitnehmer werden an der Finanzierung über die Umschichtung des zusätzlichen Urlaubsgeldes befristet für zwei Jahre beteiligt.

Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber Andreas Schmieg nannte die Verhandlungen „intensiv“ und das Ergebnis für die Arbeitgeber „zustimmungsfähig“. Der stellvertretende IG-BAU-Verhandlungsführer Dietmar Schäfers lobte die „hohe Disziplin und das starke Verantwortungsbewusstseins beider Seiten“ und sprach von einem „für alle Tarifparteien tragbaren Kompromiss“.