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Jeder vierte Manager entscheidet aus dem Bauch heraus

21.10.2019  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bisnode Austria Holding GmbH.

Jeder vierte europäische Manager trifft strategische Entscheidungen aus dem Bauch heraus. Gleichzeitig sind 50 Prozent der Führungskräfte davon überzeugt, ihr Geschäft im Jahr 2030 nur noch mit Hilfe systematischer Nutzung von Daten erfolgreich ausüben zu können.

Das ergibt eine Untersuchung des schwedischen Beratungsunternehmens Kairos Future im Auftrag von Bisnode, einem führenden europäischen Anbieter für Data & Analytics. Sie basiert auf einer Befragung von 300 Managern von Unternehmen aus zehn europäischen Ländern.

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Mangelnde Kenntnisse in Sachen Datenanalyse auf Führungsebene sowie unausgereifte Prozesse zur Nutzung interner und externer Daten bereiten den Managern grosse Schwierigkeiten auf dem Weg in eine datenbasierte Zukunft. So geht zwar rund die Hälfte der Manager davon aus, dass Daten, Automatisierung und Künstliche Intelligenz (KI) für das eigene Unternehmen an Bedeutung gewinnen werden, ist sich aber nicht sicher, auf welche Art und Weise. Ein Drittel gibt zu, gar keine Vorstellung davon zu haben, was Datennutzung und -analyse in ihrer Branche künftig bewirken wird.

Ebenfalls ein Drittel der Befragten geht davon aus, dass im Jahr 2030 alle strategischen Entscheidungen in ihrer Branche auf KI gestützt sein werden. 34 Prozent sind überzeugt, bis dahin ein nicht-menschliches Mitglied in ihrem Führungsteam zu haben.

Aktuell sind der Untersuchung zufolge gerade 17 Prozent der Unternehmen als datengetrieben einzustufen – sie betreiben systematische Datenanalysen, um strategische Entscheidungen zu untermauern und Zukunftsvisionen zu entwickeln. Weitere 22 Prozent gründen einen Grossteil strategischer Entscheidungen auf Datenanalysen. Ein Viertel hat Überblick über alle relevanten Daten und hält entsprechende Zugangsmöglichkeiten für Management und beteiligte Mitarbeiter vor. Dagegen zeigen sich 25 Prozent der Unternehmen lediglich neugierig, wie sich Daten systematisch nutzen lassen, ohne bereits mit der Umsetzung beschäftigt zu sein; 16 Prozent beschäftigen sich so gut wie gar nicht mit Datenanalysen.

Allerdings zeigen sich teilweise deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Sektoren. Während Finanzdienstleister, Unternehmensberater, IT- und Tech-Unternehmen immerhin zu 25 Prozent angeben, ein Grossteil der Aufgaben im Unternehmen lasse sich mittels Datenanalyse und KI automatisieren, zeigen sich davon im Öffentlichen Dienst, Gesundheitswesen und der Erziehung gerade 10 Prozent überzeugt.

Dabei erweisen sich schon heute die hinsichtlich der Datennutzung fortschrittlichsten Unternehmen in vielen Bereichen als führend: Drei von vier Managern dieser Unternehmen sehen sich als Top-Performer in Sachen Innovation, Umsatzwachstum, operationeller Effizienz und Anziehung junger Talente. Zudem ist die Personal-Fluktuation mit unter 10 Prozent weit geringer als bei den digitalen Nachzüglern.

„Für viele Unternehmen sollten diese Ergebnisse ein Weckruf sein“, kommentiert Patrick Galig, Executive Director Marketing DACH von Bisnode: „Die Untersuchung identifiziert Herausforderungen und Schlüsselfaktoren, die auf dem Weg zum datengetriebenen Unternehmen von besonderer Bedeutung sind.“

Dazu zählt eine Erweiterung der Kenntnisse über Datenanalyse auf Managementebene, die Akzeptanz für Veränderungen unter den Beschäftigten mit entsprechender Anpassung der Unternehmenskultur und die erfolgreiche Rekrutierung zunehmend knapper Talente im Bereich Datenanalyse. So sehen 47 Prozent der Befragten einen limitierenden Faktor auf dem Weg zur Digitalisierung in mangelnden Kenntnissen. 35 Prozent macht ein Mangel an Mitarbeitern für die Digitalisierung Sorge; dabei betrachten mehr als 70 Prozent der in Sachen Datenanalyse fortschrittlichsten Unternehmen die Suche nach qualifiziertem Personal als grösste Herausforderung.

Insgesamt ist zudem zu beobachten, dass Investitionen in Datenanalyse bislang stark auf die IT-Abteilungen konzentriert sind (34 Prozent), während andere Abteilungen wie Marketing (13 Prozent), Forschung und Entwicklung (12 Prozent) und Sales (14 Prozent) vergleichsweise wenig bedacht werden. Hier erscheint ein Perspektivwechsel dringend geboten, um Daten nicht nur zur Steuerung interner Prozesse, sondern ebenfalls für die Analyse von Kunden und Marktumfeld zu nutzen.

„Die Wertschöpfung aus der Datenanalyse erweist sich bis heute als äusserst komplex. Obwohl die meisten begriffen haben, dass eine Umstellung auf datenbasierte Prozesse in fast allen Bereichen unumgänglich ist, verhält sich ein grosser Teil von Unternehmen bei Weitem zu zögerlich“, sagt Dirk Radetzki, Chief Regional Officer DACH bei Bisnode: „Die vorliegende Untersuchung bietet ihnen nicht nur eine Analyse des Status quo, sondern gleichzeitig klare Handlungsempfehlungen für den Weg zum datengetriebenen Unternehmen.“

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