12.12.2017 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bundesverband Deutscher Inkassounternehmen.
„Vor allem junge Verbraucher – die ja die guten Kunden von morgen sein sollten – gehören tendenziell zu den schlechten Zahlern“, berichtet Marion Kremer, Vizepräsidentin des Bundesverbands Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU). 38 Prozent der Inkassounternehmen beobachten, dass Verbraucher zwischen 18 und 24 Jahren Rechnungen nachlässiger begleichen als Ältere.
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„Viele Jüngere sind bereit, sich für die Erfüllung kurzfristiger Konsumwünsche zu verschulden. Sei es, weil die Augen größer sind als der Geldbeutel oder weil man im Freundes- oder Bekanntenkreis vermeintlich ‚mithalten‘ will“, so Kremer. Vier Fünftel der Inkassounternehmen nennen zu hohe Konsumausgaben als Grund, warum junge Verbraucher in den Miesen sind, direkt gefolgt von einem zu gering ausgeprägten Sinn für wirtschaftliche Eigenverantwortung (68 Prozent), einem schlechten Vorbild durch das eigene Elternhaus (67) und zu wenigen Kenntnissen über vertragliche Verpflichtungen, etwa bei Onlinegeschäften (64).
Der Wirtschaft muss das Sorge bereiten. Denn trotz guter Konjunktur steigt die Zahl überschuldeter Verbraucher. Für ihren „Schuldneratlas“ meldete jüngst Creditreform, dass 6,9 Millionen Deutsche und damit jeder zehnte Erwachsene nachhaltige Zahlungsstörungen haben – das sind 0,9 Prozent mehr als 2016. 76 Prozent der BDIU-Mitglieder berichten in ihrer Umfrage, dass Überschuldung der Grund ist, warum Privatschuldner Rechnungen nicht bezahlen. Kremer: „Mündige Verbraucher benötigen ein umfassendes finanzielles Basiswissen, um verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen und sich vor Überschuldung zu schützen. Die Schulen und die beruflichen Ausbildungseinrichtungen sollten ihnen dazu eine Grundausstattung an praktischem Finanzwissen liefern.“
Häufige Gläubiger junger Erwachsener sind Onlinehändler, wie 81 Prozent der Inkassounternehmen melden. Ihre weiteren Gläubiger sind demnach Telekommunikationsunternehmen (76) und Fitnessstudios (67).
Erwachsene Schuldner (25 bis 59 Jahre) haben dagegen vor allem Verbindlichkeiten gegenüber Banken und Kreditinstituten (83), Energieversorgern (59) und Telekommunikationsunternehmen (57).
Bei Senioren (60 Jahre und älter) stehen ebenfalls Banken und Kreditinstitute an erster Stelle (74), gefolgt von Gesundheitsausgaben (67) und Energieversorgern (59 Prozent).
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