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Dashöfer

Fun mit Fonts

23.11.2017  — Moira Frank.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Comic Sans für den Kindergeburtstag, Schnörkelschrift für Einladungen und kleine Schneehaufen auf jedem Buchstaben zum Dezemberbeginn – wer hat nicht schon mit Schriftarten herumgespielt? Hier kommt Ihre kleine Schriftkunde!

Die Spaßigen
z. B. Comic Sans MS (Beispiel), Wingdings

Fonts können ganz schön Spaß machen. Eine Schrift aus Pfotenabdrücken für die Hundeliebhaberin, mit Smileys versehene Buchstaben für das Geburtstagskind und komplizierte kleine Symbole in Wingdings – da spielt der Text fast schon eine untergeordnete Rolle.

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Doch auch auf den ersten Blick ganz gewöhnliche Schriften haben nicht immer den besten Ruf. Keine Schrift wird so oft verspottet wie die doch eigentlich so harmlose Comic Sans MS – und hält sich trotzdem hartnäckig als eine der beliebtesten Schriften weltweit! Durch kaum eine Geschäftsstraße kann man laufen, ohne nicht auf einem Schild, einer Speisekarte oder einem Flyer Comic Sans MS zu entdecken.

1994 von Microsoft-Mitarbeiter Vincent „Vinnie“ Connare entwickelt, schwang sich die comic-hafte Schriftart zu einer der Standard-Fonts von Microsoft Office auf und fand aufgrund ihres freundlichen, abgerundeten Aussehens zahlreiche Liebhaber weltweit. Professionelle Grafiker empören sich deshalb gern, Comic Sans MS würde von zu vielen Laien zu unprofessionell eingesetzt. Der Makel haftet auf jeden Fall an – benutzen Sie Comic Sans MS daher am besten nur für eine sehr junge Zielgruppe in einem ungezwungenen Kontext.

Die Kanadier brachten übrigens zum Nationalfeiertag 2004 eine Münze heraus, die liebevoll ein 11-jähriger entworfen hatte – mit Comic Sans MS-Prägung.

Die Schnörkeligen
z. B. Edwardian Script (Beispiel), Zapfino

Es gab eine Zeit, da kam man an keiner Einladung vorbei, die nicht im schnörkeligen Kaligrafie-Stil von Zapfino verfasst war. Optisch schön – und leider sehr schwer zu lesen. Außerdem kann die schönste verschnörkelte Schriftart natürlich nicht einen handschriftlichen Brief ersetzen. Einsetzen sollten Sie verschlungene Schriften also nur spärlich, beispielsweise auf kurzen Weihnachtskarten ("Für meinen Schatz") oder bei Briefen, Einladungen oder Ähnlichem in der Begrüßung oder im Abschiedsgruß und natürlich nur, wenn es passt! Ein "Moin" zu verschnörkeln gehört sich natürlich nicht – ein "herzlich Willkommen" schon eher.

Mit Serifen
z. B. Times New Roman (Beispiel), Georgia

Zeitungen, Magazine und Bücher bedienen sich fast ausschließlich Schriften mit Serifen, diesen kleinen, schmucklosen bis kunstvoll geformten Häkchen an den Buchstaben. Über ihre Entstehung ist sich die Fachwelt wie so oft uneinig. Jedenfalls dienen sie heute ästhetischen Zwecken, also zur Dekoration und zur Führung des Auges – jedoch stets dezent.

Serifenschriften werden auch "Antiqua" genannt. Antiqua drücken auf dem Papier noch heute Seriosität aus. Wenn Sie einen Brief schicken, ein Buch schreiben oder eine längere gedruckte Broschüre herausgeben, vertrauen Sie auf bewährte Serifenschriften.

Online sind wir hingegen kaum noch gewöhnt an Serifen. Während wir auf www.dashoefer.de zum Beispiel in den Seminartiteln und Programmüberschriften eine Serienschrift benutzen, sind alle anderen Texte Sans Serif. Warum das so ist, erfahren Sie im nächsten Beispiel:

Sans Serif
z. B. Helvetica (Beispiel), Calibri

Die Grotesk ist die zur Antiqua gegensätzliche Schriftenfamilie. Sie umfasst bekannte Schriftarten wie Calibri, Helvetica und Arial. Die erste Sans Serif entstand im 19. Jahrhundert als Antwort auf die zahlreichen Werbetexte in anstrengenden, lauten Serifenschriften. Heute sind sie im Alltag unübersehbar! Die meisten Websites nutzen serifenlose Schriften, da sie sich auch verkleinert noch angenehm lesen lassen. Ein ohne Serifen gesetztes Buch hingegen werden Sie kaum lesen – hier gilt es also, lieber auf vermeintlich "augenfreundliche" Experimente zu verzichten, denn letztlich ist der Mensch ein Gewohnheitstier.

"In" ist übrigens seit 2007 Calibri, eine der Standardschriften in Microsoft Office. Sie hat Verdana, eine ebenfalls standardmäßige installierte serifenlose Schrift, fast komplett abgelöst. Ebenso gern gelesen wird Helvetica.

Tipp:

Bei Schriften gilt: weniger ist mehr! Entscheiden Sie sich immer für die Lesbarkeit. Im Zweifelsfall sollten Sie lieber die Meinung eines Profis einholen, falls Sie unsicher sind, ob Sie etwas mit einer bestimmten Schrift in den Druck geben wollen. Oder einfach mal den Test im Büro machen: "Welche Version dieses Textes würden Sie lieber lesen?"

Fonts für alle!

Wer Spaß an Schriften hat oder vielleicht sogar beruflich Grafiken erstellt, dem reicht die vorinstallierte Font-Auswahl nicht. Auf der Jagd nach neuen Schriften werden Sie auf seriösen Font-Plattformen wie www.fontfabric.com, Google Fonts und Wild Type fündig. Für privaten bis kommerziellen Gebrauch von gratis bis teuer gibt es dort alles, was das Schriftenherz begehrt. Viel Spaß beim Gestalten!

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