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Digitalisierung: Führungskräfte stellen sich schlechtes Zeugnis aus

28.09.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Sopra Steria GmbH.

Die von vielen Unternehmen und Organisationen angestrebte und angegangene Digitalisierung steht und fällt mit der eindeutigen Verankerung in der Unternehmensführung. Die ist allerdings nur in wenigen Unternehmen vorhanden, wie eine Umfrage von Sopra Steria Consulting unter deutschen Unternehmensentscheidern zeigt.

Über 90 Prozent der Unternehmensentscheider betonen die Relevanz von „Digital Leadership“ im Zusammenhang mit der digitalen Transformation. Denn nur eine Verankerung der Digitalisierung auf der obersten Führungsebene kann Entscheidungen in der erforderlichen Größenordnung herbeiführen und den damit verbundenen Wandel durchsetzen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Digitale Exzellenz“ von Sopra Steria Consulting und der Universität Hamburg, für die Unternehmensentscheider von Automobilherstellern, Finanzdienstleistern, öffentlicher Verwaltung und Energieunternehmen befragt wurden. Allerdings schätzen die befragten Führungskräfte ihre Digitalisierungskompetenz als nicht gut ein. Gefragt danach, ob Führungskräfte gut auf die digitale Transformation vorbereitet seien, tendieren die Entscheider auf einer Skala von 1 („Stimme überhaupt nicht zu“) bis 5 („Stimme voll und ganz zu“) mit durchschnittlich 2,35 zur Verneinung.

Auch für Unternehmen, die sich selbst ein hohes Maß an digitaler Exzellenz ausstellen, besteht Handlungsbedarf, weil die Verantwortung für die digitale Transformation im Unternehmen bisher nicht geregelt wurde und keine Anpassungen bei Organisations- sowie Entscheidungsstrukturen vorgenommen wurden. Immerhin: 17 Prozent der Befragten gaben an, dass in ihrem Unternehmen ein Chief Digital Officer (CDO) oder eine vergleichbare Rolle etabliert wurde.

„Die Forderung nach einem CDO verkennt allerdings die Rolle der IT. Sie ist nicht in erster Linie dazu da, existierende Prozesse auf technologischer Ebene lediglich abzubilden. Denn das käme einer Zementierung des Bestehenden gleich“, sagt Urs M. Krämer, CEO von Sopra Steria Consulting. „Stattdessen muss IT als strategisches Instrument verstanden werden, um neue Geschäftsmodelle gestalten zu können. Damit ist auch klar, dass sich digitale Exzellenz nicht in ein Spezialressort abschieben lässt. Das Thema gehört auch nicht in die IT-Abteilung, sondern definitiv in die Chefetage“, so Krämer weiter.

Über die Studie:

Die Studie wurde in zwei Schritten erarbeitet. Nach einer ersten qualitativen Phase mit 17 Experteninterviews, wurden in der quantitativen Phase 90 Unternehmensentscheider befragt. Die Unternehmen stammen aus dem Automobilbau, Finanz-, Versicherungs- und Energiebereich sowie der öffentlichen Verwaltung. Annähernd 80 Prozent von ihnen beschäftigen mehr als 1000 Mitarbeiter und über zwei Drittel erwirtschaften einen Jahresumsatz von über einer Milliarde Euro.


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