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Desubstantivierung – ein Einblick

29.04.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Weshalb Ihnen bei dem Wort Desubstantiverung nicht angst und bange werden muss.

In der Schule wurde uns erst beigebracht, dass es Namenwörter, Tuwörter und Wiewörter gibt. Zu diesen Wortarten, die auf einmal Substantive, Verben und Adjektive hießen, kamen später dann u. a. noch Adverbien, Präpositionen, Konjunktionen und Partizipien dazu.

Von der Substantivierung …

Noch später lernten wir, dass auch andere Wortarten wie Adjektive oder Verben unter bestimmten Umständen wie Substantive behandelt und großgeschrieben werden. Ein deutlicher Hinweis auf eine Substantivierung ist ein vorhergehender Artikel oder eine Verbindung aus Präposition und Artikel (aufs oder zum).

Das Schöne ist, dass es nicht nur Substantivierungen gibt, sondern auch Desubstantivierungen (auch Denominalisierung genannt).

… zur Desubstantivierung

Kein Grund, dass Ihnen jetzt angst und bange wird, falls Ihnen dieser Begriff noch nicht geläufig ist.

Bei einer Desubstantivierung handelt es sich um aus Substantiven entstandene Wörter, die aber selbst keine substantivischen Merkmale aufweisen und daher kleingeschrieben werden. Das können sowohl Adverbien und Adjektive als auch Präpositionen oder unbestimmte Pronomen sein.

Bestimmte Substantive werden in Kombination mit den Verben werden oder sein zu Adjektiven. Dazu zählen u. a.: angst, bange, gram, feind, freund, recht, pleite und schuld. Auch Zusammensetzungen mit diesen Wörtern werden kleingeschrieben. Z. B.: Er ist ihr spinnefeind.

Die Schreibweise der desubstantivierten Adverbien wie abends oder montags wird Ihnen sicher (spätestens seit dem letzten Rechtschreibtipp zur Schreibweise von Wochentagen und Tageszeiten) geläufig sein.

Es gibt auch Präpositionen (Verhältniswörter), die sich aus Substantiven herleiten lassen. Dazu zählen: kraft, dank, laut, von (Amtes) wegen, zeit (seines Lebens).

Darüber hinaus lässt sich dank der Desubstantivierung auch die Kleinschreibung von unbestimmten Zahlwörtern erklären. Vielleicht haben Sie sich ja auch schon mal ein wenig / ein paar Mal gewundert, warum ein bisschen kleingeschrieben wird?


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