Online-Weiterbildung
Präsenz-Weiterbildung
Produkte
Themen
Dashöfer

Business Model Canvas statt Business Plan

17.09.2019  — Jasmin Dahler.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Das Business Model Canvas ist zu einem der wichtigsten Frameworks für die Visualisierung und Strukturierung von Geschäftsmodellen geworden. Doch was ist das Business Model Canvas eigentlich genau, wie können Sie damit arbeiten?

Der Schweizer Alexander Osterwalder entwickelte das Business-Model-Canvas-Framework und veröffentlichte dieses bereits 2008 in dem Buch Business Model Generation. Business Model Canvas, kurz BMC, hilft dabei, das eigene Geschäftsmodell kompakt auf ein Blatt Papier zu bringen. Durch die einfache Visualisierung kann beispielsweise eine Startup-Idee oder eine neue Produktidee getestet werden. Außerdem ist es möglich, undichte Stellen im Konzept vorzeitig zu entdecken.

Und so funktioniert BMC!

Sie brauchen ein Business Modell Canvas als PDF (einen Download finden Sie am Ende des Artikels), Post-Its und Stifte. Und dann können Sie auch schon damit anfangen, Ihr Geschäftsmodell schrittweise aufzuzeichnen.

  1. Kundensegmente
    Wer etwas verkaufen möchte, der muss seine Zielgruppe kennen. Stellen Sie sich in diesem Schritt also die Frage, für wen Sie mit Ihrem Angebot einen Wert schaffen. Tragen Sie nun in das entsprechende Feld eine Liste an Personas (idealtypischer Vertreter einer Zielgruppe) oder Kundensegmente ein. Nutzen Sie unterschiedliche Farben für unterschiedliche Kundensegmente. Sie können dabei klassisch mit soziodemografischen Daten und statischen Attributen vorgehen oder nach Kanalpräferenz oder sogar nach einem bestimmten Einkaufstyp.
  2. Wertangebote
    Zu jedem Kundensegment gehört ein passendes Versprechen. Ein Wertversprechen, welches die Bedürfnisse des Kundensegments erfüllt. Daher sollten Sie sich fragen: Für welches Problem wollen diese Kunden eine Lösung haben? Welchen Nutzen hat der Kunde davon, gerade Ihr Produkt zu kaufen? Was kann Ihr Produkt zehnmal besser als andere Produkte? Schreiben Sie das Wertangebot in das entsprechende Feld und verbinden Sie dieses mit dem passenden Kundensegment.
  3. Kanäle
    Sie haben eine Vorstellung von Ihrem Kundensegment und Sie wissen, was Sie diesen bieten können? Dann ist jetzt der Augenblick gekommen, sich zu fragen, wie Sie Ihr Versprechen zu den Kunden hin bringen. Auf welchem Weg bzw. durch welche Kanäle erreichen Sie Ihre Kunden? Schreiben Sie in das Feld eine Liste mit allen wichtigen Kanälen, die Sie wiederum mit den Personas oder den Kundensegmenten verknüpfen. Notieren Sie sich auch gleich, wann diese Kanäle für Nutzer relevant sind.
  4. Kundenbeziehungen
    Machen Sie sich nun Gedanken darum, welche Form von Beziehung Sie mit Ihrer Kundschaft pflegen möchten. Wie soll die Beziehung aufgebaut, gepflegt und eventuell erweitert werden? Fragen Sie sich auch gleich, ob diese Form der Kundenbeziehung zu Ihrem restlichen Geschäftsmodell passt. Beschreiben Sie in dem entsprechenden Feld die gewünschte Kundenbeziehung. Gibt es hier Unterschiede zwischen Kunden, werden diese separat gekennzeichnet. Möchten Sie vielleicht eine Support-Hotline einrichten?
  5. Einnahmequellen
    So viel Spaß es auch macht, Produkte zu planen, schlussendlich sollen diese auch Geld einbringen. Daher machen Sie sich nun Gedanken darüber, in welcher Form Sie Einnahmen erzielen möchten und entwickeln Sie eine Preisstrategie. Fragen Sie sich, wofür Ihre Kunden bereit sind zu zahlen. Gibt es vielleicht bereits vergleichbare Produkte oder Serviceangebote an denen Sie sich orientieren können? Schreiben Sie in das entsprechende Feld eine Liste an möglichen Einnahmequellen, die Sie idealerweise mit den Kundensegmenten und Wertversprechen verknüpfen.
  6. Schlüsselressourcen
    Welche Ressourcen und welche Infrastruktur benötigen Sie, um das Produkt oder den Service anzubieten. Fragen Sie sich auch, welche Ressourcen Sie benötigen, um den Kundennutzen zu erfüllen oder Ihre Kundenbeziehungen zu fördern. Schreiben Sie eine Liste an Schlüsselressourcen in das entsprechende Feld und verbinden Sie diese mit den Wertversprechen.
  7. Schlüsselaktivitäten
    Jetzt geht es daran, die Umsetzung theoretisch zu planen. Was muss vielleicht programmiert, entwickelt, erworben oder einfach nur erledigt werden, damit Sie Ihr Produkt anbieten können? Schreiben Sie eine Liste mit allen Schlüsselaktivitäten in das entsprechende Feld und verknüpfen Sie diese mit den Schlüsselressourcen.
  8. Schlüsselpartner
    Sind die internen Dinge geklärt, sollten Sie sich die Frage stellen: Was brauchen Sie eigentlich von anderen? Vielleicht benötigen Sie externe Zulieferer oder möchten bestimmte Tätigkeiten auslagern. Legen Sie eine Liste von Schlüsselpartnern an und merken Sie an, mit welchen Schlüsselaktivitäten diese verbunden sind.
  9. Sie haben es fast geschafft. Es gibt eigentlich nur noch eine Frage zu klären: Welche Kostenstruktur ergibt sich aus der vorangegangenen Planung?
Business Model Canvas

© Verlag Dashöfer; für Großansicht bitte anklicken

Das waren zu viele Informationen auf einmal und Sie sind nicht ganz mitgekommen, was genau Sie jetzt machen sollen? Kein Problem, hier nochmal ein anschauliches und greifbares Beispiel eines ausgefüllten BMC zu einem Tiershop, der sich auf ökologische Produkte spezialisieren möchte und einen Teil seines Gewinns an den Tierschutz spendet.

Warum BMC?

Wenn Sie BMC nutzen, richten Sie Ihren Fokus auf das, was das Geschäft wirklich antreibt. Sie werden flexibler in der Gestaltung von neuen Geschäftsmodellen und können mithilfe von BMC beliebig viele Ideen durchspielen, anstatt sich durch einen vierzig Seiten langen Businessplan zu kämpfen und diesen vielleicht immer wieder umzuwerfen. Wenn Sie neue Leute mit ins Boot holen wollen oder sich mit Abteilungen absprechen müssen, ist das mit BMC kein Problem. Auf einen Blick ist alles einfach und schnell verständlich.

Jetzt kostenlose Vorlage herunterladen.

Quellen und Hintergründe:

Bild: rawpixel.com (Pexels, Pexels Lizenz)

nach oben