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Bauunternehmer glauben an Leben nach den Konjunkturpaketen

31.05.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Baudienst.

Noch sind nicht alle Baumaßnahmen abgeschlossen, die mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II ermöglicht wurden - doch die Konjunkturpakete sind schon fast Geschichte. Die Unternehmen der Bauwirtschaft sind unter anderem durch die von den Subventionsmaßnahmen angestoßenen Projekte gut durch die Krise gekommen. Was bedeutet nun der Wegfall dieser Stütze für ihre Branche?

Ergebnisse der Jahresanalyse von BauInfoConsult zeigen: Die verschiedenen Berufsgruppen sind unterschiedlich stark davon betroffen. Architekten trauern dem Paket hinterher, die Bauunternehmer zucken nur gleichmütig mit den Schultern.

Die Skepsis war groß, als die Konjunkturpakete der Bundesregierung Mitte 2009 ins Rennen gingen, um die Auswirkungen der Krise aufzufangen. Schließlich wurden Tiefbau und Neubau dabei kaum gefördert. Dennoch hat der sonst eher auftragskarge öffentliche Bau in den letzten beiden Jahren dank der Pakete beträchtlich zugelegt. Doch mit den Mitteln aus den Paketen ist auch das weitere öffentliche Baupotenzial wohl bis auf Weiteres erschöpft. Auch wenn der öffentliche Bau in Deutschland der kleinste Bausektor ist, so kann er doch zum sprichwörtlichen „Zünglein an der Waage“ werden.

Derzeit wird zwar dem Wohnungsbau in den einschlägigen Prognosen derzeit mit Wachstumserwartungen von jährlich 1 Prozent eine rosige Zukunft vorausgesagt - zumindest im Vergleich zur Flaute in der zweiten Hälfte des letzten Jahrzehnts. Und auch der gewerbliche Bau gilt als verlässlicher Auftragsgarant, wenn auch zunächst keine großen Steigerungen zu erwarten sind. Doch im öffentlichen Bau ist wohl auf Jahre Schluss mit Wachstum - schließlich sind die Gemeinden notorisch knapp bei Kasse - und Bund und Ländern, den möglichen Subventions-gebern, sitzt die Schuldenbremse im Nacken. Welche Folgen hat also ein Abflauen der öffentlichen Baunachfrage - auf die Konjunktur und die „gefühlte Konjunktur“, das Klima bei den Betrieben?

Um die Stimmung in der Branche einzufangen, hat das Marktforschungsunternehmen BauInfoConsult verschiedene Akteure dazu befragt, wie sie das Ende der Konjunkturpakete wahrnehmen.

Dabei stellt sich heraus, dass Architekten und das SHK-Handwerk den Subventionsmaßnahmen bereits im Voraus hinterher trauern. Die Bauunternehmer bleiben dagegen von allen befragten Gruppen am gelassensten: 71 Prozent der 180 telefonisch befragten Bauunternehmer lehnen die Aussage ab, dass die Bautätigkeit stark unter dem Ausklingen der Pakete leiden wird. Jeder zweite Bauunternehmer erklärt sich sogar ganz und gar nicht damit ein-verstanden.

Die wesentlich entspanntere Haltung der Bauunternehmen angesichts der auslaufenden Maßnahmen hat sicher auch damit zu tun, dass sie von den überwiegend kleineren Sanierungsprojekten, die insbesondere durch das Kon-junkturpaket II angestoßen wurde, weitaus weniger profitiert haben als andere Gruppen. Zum Vergleich: Bei den Architekten erwarten über 60 Prozent der Befragten Einbußen für die Konjunktur. Auch bei den SHK-Installateuren sind es deutlich über 40 Prozent.

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Quelle: BauInfoConsult
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