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„Controller müssen sich auf eine Zukunft der radikalen Brüche vorbereiten“

24.04.2018  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Internationaler Controller Verein e.V..

Europas größte Controlling-Fachtagung, der 43. Congress der Controller, ist am Montag (23.04.2018) in München mit rund 600 Teilnehmern eröffnet worden. Motto der Veranstaltung: Controlling in Bewegung.

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Die fortschreitende digitale Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft bringe für Unternehmen und damit auch für das Controlling einen tiefgreifenden Wandel mit sich. Dieser erfordere von den Controllern „Bewegung und Beweglichkeit“, um mit dem Tempo Schritt zu halten. Bei digitaler Transformation gehe es nicht mehr nur um Produktinnovationen, sondern um die Auswirkungen der Digitalisierung auf Geschäftsmodelle, Unternehmenssteuerung, Wettbewerbsstrategien, Wertschöpfung, Kundenbeziehungen und auf die Arbeitswelt. Durch die Digitalisierung angestoßene Veränderungen bringen nicht nur Start-Ups voran, sondern bieten auch etablierten Unternehmen neue Möglichkeiten, ihre Geschäftsmodelle zu erweitern. „Wir müssen uns auf eine Zukunft der radikalen Brüche vorbereiten“, erklärte Gänßlen. Auch im Controlling sei „Erfolg oder schnelles Scheitern“ gefordert; das betreffe Produkte, aber auch genauso Prozesse und Projekte in den Unternehmen.

Der langjährige ICV-Vorsitzende stellte die Frage in den Raum, ob die Digitalisierung die Controller tatsächlich schon in Bewegung setze. Der „Congress der Controller“ werde in den nächsten zwei Tagen anhand von Unternehmensbeispielen zeigen, wie das Controlling zusammen mit dem Management die digitale Transformation vorantreiben kann. Aber was stecke wirklich drin, wo „digital“ drauf steht? Das digitale Potenzial werde heute nur unzureichend ausgeschöpft; der digitalen Transformation fehle noch die nötige Dynamik. Es fehle noch das Fundament für die Digitalisierung der Standardprozesse sowie „die Expertise, Ursache und Wirkung vom reinen Zufall zu unterscheiden“.

Die Controller haben es laut Gänßlen selbst in der Hand, den Umbruch in Unternehmen und im Controlling aktiv mitzugestalten. Dazu sei nötig, dass sie stärker vorausschauend und proaktiv agieren. „Dies fordert uns als Controller und eröffnet gleichzeitig Möglichkeiten, dass wir uns entsprechend fortbilden, spezialisieren und dazu beitragen, das Controlling stärker zum Treiber des digitalen Geschäftsmodells zu machen.“ Viele Unternehmen und Funktionen orientierten sich aber erst noch. Mit Bezug auf das Congress-Motto, „Controlling on the move“, erklärte Gänßlen: „Wir stehen am Anfang der Bewegung.“ Controller haben jetzt „die fantastische Chance, diese Bewegung voranzutreiben, dabei zu sein, zu gestalten, neue Felder zu erschließen, und neue Claims für sich abzustecken“.

Wenn von der Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Controller gesprochen wird, sind laut Gänßlen drei Punkte wesentlich: Sie müssen sich ein „solides Verständnis des Geschäftsmodells und der Wertschöpfungskette des Unternehmens“ aneignen: „Markt und Kunden kennen und spüren, wie diese ticken“. Es gehe zudem um Kommunikationskompetenz und um Kenntnisse in Statistik und IT.

Zum Einzug lernender Maschinen auch in die Unternehmenssteuerung, die Routine-tätigkeiten wie Datenerfassung oder Compliance-Prüfungen schnell und zuverlässig übernehmen, meinte Gänßlen an die Zuhörer gewandt: „Lassen sie uns die neuen Freiräume nutzen, um uns verstärkt Analysen und anspruchsvollen Aufgaben zu widmen.

Gänßlen erklärte, dass die Sicherung der Rationalität in der Unternehmensführung noch stärker in den Fokus rücken wird. „Controlling in Bewegung“ sollte als Aufforderung vom Münchner Congress zu kontinuierlichem Lernen verstanden werden. Die Unternehmen müssten Mitarbeiter rechtzeitig weiterbilden, und Mitarbeiter müssten bereit sein, sich weiterzubilden: vom Umgang mit „Big Data“ bis hin zur Fähigkeit, kognitive Systeme sinnvoll einzusetzen.

Gänßlen zeigte sich fest davon überzeugt, „dass gutes Controlling, fortlaufend ergänzt durch neue Fähigkeiten, wichtiger ist denn je, und es auch in Zukunft sein wird“. Deshalb soll auf der zweitägigen Tagung „aktiv über die digitalen Veränderungen im Controlling diskutiert, dabei auch offen Risiken und Befürchtungen angesprochen und Grenzen definiert“ werden.

Der Eröffnungsrede von Siegfried Gänßlen folgte am Montagvormittag die Keynote von Dr. Ralf P. Thomas, CFO der Siemens AG, und danach die Verleihung des renommierten „ICV Controlling Excellence Award“ an die Robert Bosch GmbH, Division Powertrain Solutions (Diesel Systems), Stuttgart, mit dem Projekt „Big-Data-basierter Ansatz zur Optimierung Net Working Capital bei Bosch/Diesel Systems“.



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