Online-Weiterbildung
Präsenz-Weiterbildung
Produkte
Themen
Dashöfer

Außergewöhnliche Architektur: Auditorio de Tenerife

18.03.2024  — Michelle Bittroff.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Gebäude, die sich den architektonischen Normen widersetzen, faszinieren immer wieder aufs Neue. Was Architekten sich alles einfallen lassen und auch verwirklicht haben, erfahren Sie in unserer Reihe "Außergewöhnliche Architektur". Heute: Auditorio de Tenerife.

Im Norden Teneriffas, genauer gesagt in der Küstenstadt Santa Cruz, erhebt sich ein beeindruckendes Bauwerk, das mit seiner besonderen Form heraussticht. Auf der einen Seite von Felsen und dem Meer umgeben, erhebt sich das Auditorium de Tenerife, das offiziell Auditorio Adán Martín heißt, über die bunte Stadt. Und auch Hollywood ist schon darauf aufmerksam geworden!

Auditorio de Tenerife

© Von Koppchen/a>, Wikimedia Commons, CC BY 3.0 Deed ; für Großansicht bitte anklicken

Dreißigjährige Geschichte

Die Idee einer Kongress- und Konzerthalle, die Musik und Tanz vereint, entstand auf Teneriffa bereits in den 1970er Jahren. Der Architekt Jose Antonio Fernández Alba erhielt 1978 den Auftrag, das Konzept zu verwirklichen, seine Pläne wurden jedoch nie umgesetzt. Erst 1994 wurde das Gebäude schließlich vom valenzianischen Architekten Santiago Calatrava Valls errichtet.

Die Baukosten sollten ursprünglich nicht mehr als 30 Millionen Euro betragen, doch 33 Jahre später beliefen sie sich auf 72 Millionen Euro. Am 26. September 2003 öffneten sich die Türen des Auditorio de Tenerife. Dem ersten Konzert, der Fanfare von Krzysztof Penderecki, wohnten zahlreiche Persönlichkeiten bei, darunter Königin Sofia von Spanien und Kronprinz Felipe.

Und im Jahr 2011 erhielt es den Namenszusatz Adán Martín zu Ehren von Adán Martín Menis, Politiker aus Santa Cruz und ehemaliger Präsident der Kanarischen Inseln, der wenige Monate zuvor in Barcelona verstorben war.

Architektur trifft Natur

Das Erscheinungsbild des Gebäudes ist spektakulär – und doch bleibt die Interpretation jeder Betrachterin und jedem Betrachter selbst überlassen. Ob Welle, Segel, Eierschale oder gar Zunge: In die strahlende Außenfassade lässt sich vieles hineininterpretieren. Und doch kann kaum jemand den Blick von ihr abwenden.

Auditorio de Tenerife bei Nacht

© Von AtmanVictor, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0 Deed; für Großansicht bitte anklicken

Das vollständig aus Beton errichtete Bauwerk befindet sich zudem auf einem Plateau aus vulkanischem Basalt. Neben den aneinander gereihten Plattformen und verschlungenen Wänden erhebt sich die 50 Meter hohe Wellenkonstruktion wie eine Haube über den Konzertsaal. Sie dient vor allem der nächtlichen Beleuchtung des Auditoriums.

Außer auf der dem Meer zugewandten Rückseite ist die Kongress- und Konzerthalle mit so genannten „Trencadís“ verkleidet. Dabei handelt es sich um eine spezielle Art von Mosaiken, die aus Bruchstücken von Keramikfliesen zusammengesetzt werden und sich ideal für komplex geschwungene Formen eignen. Hier sind sie vor allem eine Hommage an das Hauptwerk des katalanischen Architekten Antoni Gaudí, der Sagrada Família. Entlang der Außenseite des Gebäudes führen Treppen zu den oberen Ebenen, von denen aus man einen herrlichen Blick auf das Meer und das Anaga-Gebirge im Hintergrund hat.

Musik und Kunst für rund 2000 Menschen

Orgel im Auditorio de Tenerife

© Von Albert Blancafort, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0 Deed; für Großansicht bitte anklicken

Das Auditorium verfügt über zwei Säle:

  • La Sala Principal (mit 1658 Plätzen)
  • La Sala de Cámera (für bis zu 428 Personen)

Im Jahr 2005 wurde in der Sala Principal eine Orgel eingebaut. Die Orgelpfeifen wurden so platziert, dass ihre Anordnung mit der Gestaltung des Saals korrespondiert. Dadurch entsteht der Eindruck, dass sich der gesamte Saal optisch und akustisch in Bewegung befindet und dem Zuhörer wird dadurch ein besonderes Klangerlebnis geboten.

Fast, Furious & Famous

Wenn wir in das Jahr 2012 zurückreisen, lassen sich nicht nur Ballette, Musicals und Opern im Programm des Auditorio de Tenerife finden, sondern auch Hollywood kam in das beeindruckende Gebäude, um für den Blockbuster „Fast & Furious“ zu casten. Im September und Oktober desselben Jahres fanden die Dreharbeiten für den sechsten Teil des Franchise statt.

Eines ist sicher: Seit seiner Eröffnung bietet das Gebäude dem Publikum eine Vielzahl von Veranstaltungen – von Festivals über Theater, Oper und Tanz bis hin zu Konzerten ist für jeden Geschmack etwas dabei. Außerdem beherbergt es das Orquesta Sinfónica de Tenerife, eines der besten Orchester Spaniens. Ein Besuch lohnt sich also!

Bild: rawpixel.com (Pexels, Pexels Lizenz)

nach oben
FAQ