11.06.2014 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Deutsche Nationalbibliothek.
In Koordination durch die British Library wird das Projekt in der Partnerschaft von 24 Nationalbibliotheken, Klanginstitutionen, Forschungszentren und Universitäten aus 12 europäischen Ländern realisiert.
Die in das Projekt einfließenden Tonaufnahmen umfassen die gesamte Bandbreite des kulturellen europäischen Erbes: Klassische Musik und zeitgenössische Darbietungen mit zeitloser und universeller Anziehungskraft; traditionelle Musik, Folkmusik und Geschichtserzählungen; Toneffekte, Naturklänge und Geräusche aus der Umwelt; Sprachen, Akzente, Dialekte und mündliche Überlieferungen. Zusammengenommen reflektieren diese Sammlungen die Vielfalt von Kulturen, Geschichten, Sprachen und kreativen Ausdrucksformen der Menschen in Europa der vergangenen 130 Jahre.
Europeana Sounds ist eine bahnbrechende Initiative. Zum ersten Mal schließen sich weltweit führende Sammlungseinrichtungen mit herausragenden Tonbeständen zusammen, um den Zugang zu ihren Werken zu verbessern und um ihre Expertise und ihr Wissen zu teilen. Durch Fernsehen, Radio, Internet und Kino schaffen audio-visuelle Materialien heute, wie auch bereits in den vergangenen Jahrzehnten, den Soundtrack unseres täglichen Lebens – zugleich bilden sie eine Gruppe von Werken, die häufig übersehen wird, wenn es um die Bewahrung unseres kulturellen Erbes geht.
Europeana Sounds wird den Zugang zu diesem Schatz Europas deutlich verbessern und zeigen, wie sich Tonaufnahmen mit dem sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen Leben unserer Zeit verwoben haben. Von längst vergessenen Dialekten über Geräusche verschwindender natürlicher Umgebungen bis hin zu zeitgenössischer Musik wird Europeana Sounds uns allen die jüngere Vergangenheit und die eigene Gegenwart näher bringen, geeint durch ein gemeinsames Klangerbe. Ein Großteil dieses Erbes stammt aus der Zeit, in der das Urheberrecht bereits Anwendung fand, und es für zukünftige Generationen zu bewahren ist Teil des Gesamtvorhabens, den Zugang zu urheberrechtlich geschützten Materialien zu erweitern. Diese Klänge bilden die jüngsten Zeugnisse unserer gemeinsamen Kulturerfahrung und die Herausforderung wird sein, diesen Zugang einem breiten Publikum in einem zunehmend digitalen Zeitalter zu bewahren.
Bruno Racine, Präsident der Bibliothèque nationale de France und Vorsitzender der Europeana Stiftung, hebt hervor: „Der wahre Wert von Europeana Sounds ist es, sich auf ein Schlüsselmedium zu fokussieren, welches überraschenderweise entweder übersehen wird oder welches als zu komplex erachtet wird, um damit umzugehen.“
Roly Keating, Chief Executive der British Library, erklärt: „Wir freuen uns darauf, in den nächsten drei Jahren mit weiteren europäischen Archiven und Bibliotheken zusammenzuarbeiten, um eine dringend benötigte ‚Virtuelle Jukebox‘ von Klängen aus dem gesamten Kontinent zusammenzustellen, die für jedermann online verfügbar ist. Allein die British Library hat 5 Millionen Tonaufnahmen in ihrem Bestand, welcher die gesamte Breite aufgenommener Klänge umfasst, angefangen bei Musik über Theater und Literatur bis hin zu mündlichen Zeugnissen und Naturklängen.“
Elisabeth Niggemann, Generaldirektion der Deutschen Nationalbibliothek, unterstreicht: „Die Deutsche Nationalbibliothek engagiert sich mit ihrem Deutschen Musikarchiv für Europeana Sounds. Sie wird mit diesem Projekt den digitalen Zugang zu Musik und Noten des Deutschen Musikarchivs über das internationale Portal der Europeana verbessern. Dazu müssen europäische Lizensierungsmodelle für die Präsentation urheberrechtlich geschützter Werke geschaffen werden.“
Europeana Sounds wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des CIP ICT – Policy Support Programmes mitfinanziert.
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