Europeana Sounds: Ein Tor zu Europas Klang- und Musikerbe

11.06.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deutsche Nationalbibliothek.

Europeana Sounds ist am 1. Februar 2014 ins Leben gerufen worden. Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird von der Europäischen Kommission mitfinanziert. Es wird ab Januar 2017 online den Zugang zu einer großen Zahl Audiodateien schaffen. Über 540.000 Tonaufnahmen werden über das Portal der Europeana in hervorragender Aufnahmequalität verfügbar sein - von klassischer Musik über Folkmusik, Geräuschen in Umwelt und Natur bis hin zu mündlicher Überlieferung.

In Koordination durch die British Library wird das Projekt in der Partnerschaft von 24 Nationalbibliotheken, Klanginstitutionen, Forschungszentren und Universitäten aus 12 europäischen Ländern realisiert.

Die in das Projekt einfließenden Tonaufnahmen umfassen die gesamte Bandbreite des kulturellen europäischen Erbes: Klassische Musik und zeitgenössische Darbietungen mit zeitloser und universeller Anziehungskraft; traditionelle Musik, Folkmusik und Geschichtserzählungen; Toneffekte, Naturklänge und Geräusche aus der Umwelt; Sprachen, Akzente, Dialekte und mündliche Überlieferungen. Zusammengenommen reflektieren diese Sammlungen die Vielfalt von Kulturen, Geschichten, Sprachen und kreativen Ausdrucksformen der Menschen in Europa der vergangenen 130 Jahre.

Europeana Sounds ist eine bahnbrechende Initiative. Zum ersten Mal schließen sich weltweit führende Sammlungseinrichtungen mit herausragenden Tonbeständen zusammen, um den Zugang zu ihren Werken zu verbessern und um ihre Expertise und ihr Wissen zu teilen. Durch Fernsehen, Radio, Internet und Kino schaffen audio-visuelle Materialien heute, wie auch bereits in den vergangenen Jahrzehnten, den Soundtrack unseres täglichen Lebens – zugleich bilden sie eine Gruppe von Werken, die häufig übersehen wird, wenn es um die Bewahrung unseres kulturellen Erbes geht.

Europeana Sounds wird den Zugang zu diesem Schatz Europas deutlich verbessern und zeigen, wie sich Tonaufnahmen mit dem sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen Leben unserer Zeit verwoben haben. Von längst vergessenen Dialekten über Geräusche verschwindender natürlicher Umgebungen bis hin zu zeitgenössischer Musik wird Europeana Sounds uns allen die jüngere Vergangenheit und die eigene Gegenwart näher bringen, geeint durch ein gemeinsames Klangerbe. Ein Großteil dieses Erbes stammt aus der Zeit, in der das Urheberrecht bereits Anwendung fand, und es für zukünftige Generationen zu bewahren ist Teil des Gesamtvorhabens, den Zugang zu urheberrechtlich geschützten Materialien zu erweitern. Diese Klänge bilden die jüngsten Zeugnisse unserer gemeinsamen Kulturerfahrung und die Herausforderung wird sein, diesen Zugang einem breiten Publikum in einem zunehmend digitalen Zeitalter zu bewahren.

Bruno Racine, Präsident der Bibliothèque nationale de France und Vorsitzender der Europeana Stiftung, hebt hervor: „Der wahre Wert von Europeana Sounds ist es, sich auf ein Schlüsselmedium zu fokussieren, welches überraschenderweise entweder übersehen wird oder welches als zu komplex erachtet wird, um damit umzugehen.“

Roly Keating, Chief Executive der British Library, erklärt: „Wir freuen uns darauf, in den nächsten drei Jahren mit weiteren europäischen Archiven und Bibliotheken zusammenzuarbeiten, um eine dringend benötigte ‚Virtuelle Jukebox‘ von Klängen aus dem gesamten Kontinent zusammenzustellen, die für jedermann online verfügbar ist. Allein die British Library hat 5 Millionen Tonaufnahmen in ihrem Bestand, welcher die gesamte Breite aufgenommener Klänge umfasst, angefangen bei Musik über Theater und Literatur bis hin zu mündlichen Zeugnissen und Naturklängen.“

Elisabeth Niggemann, Generaldirektion der Deutschen Nationalbibliothek, unterstreicht: „Die Deutsche Nationalbibliothek engagiert sich mit ihrem Deutschen Musikarchiv für Europeana Sounds. Sie wird mit diesem Projekt den digitalen Zugang zu Musik und Noten des Deutschen Musikarchivs über das internationale Portal der Europeana verbessern. Dazu müssen europäische Lizensierungsmodelle für die Präsentation urheberrechtlich geschützter Werke geschaffen werden.“

Europeana Sounds-Partner

  • The British Library – UK
  • Stichting Nederlands Instituut Voor Beeld en Geluid – NL
  • Stichting Nederland Kennisland – NL
  • Stichting Europeana – NL
  • National Technical University of Athens – EL
  • Bibliotheque nationale de France – FR
  • AIT Austrian Institute of Technology Gmbh – AT
  • Net7 Srl – IT
  • We Are What We Do Community Interest Company – UK
  • Centre National de la Recherche Scientifique – FR
  • UAB DIZI – LT
  • Deutsche Nationalbibliothek – DE
  • Music Library of Greece – EL
  • Istituto Centrale per il Catalogo Unico delle Biblioteche – IT
  • Irish Traditional Music Archive – IE
  • Max Planck Gesellschaft Zur Foerderung der Wissenschaften E.V. – NL
  • National Library of Latvia – LV
  • Österreichische Mediathek – AT
  • Rundfunk Berlin-Brandenburg – DE
  • Sabhal Mor Ostaig – UK
  • Statsbiblioteket – DK
  • Österreichische Nationalbibliothek – AT
  • Faculdade de Ciencias Sociais e Humanas da Universidade Nova de Lisboa – PT
  • Comhaltas Ceoltoiri Eireann – IE

Europeana Sounds wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des CIP ICT – Policy Support Programmes mitfinanziert.

Folgen Sie @EU_Sounds und auf Facebook


nach oben