Vertagtes Erbe? Kolonialismus gestern und heute

15.11.2018  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Goethe-Institut e. V..

In der aktuellen Diskussion über den Umgang mit kolonialem Erbe stehen unrechtmäßig angeeignete Objekte und Human Remains in europäischen Museen und Sammlungen im Vordergrund. Ein Symposium des Goethe-Instituts und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz plädiert jetzt für die Erweiterung der Perspektive.

Viele ehemalige kolonisierte Gebiete sind durch die frühere Fremdherrschaft in sprachlich, wirtschaftlich und kulturell bedingte Strukturen eingebunden, die bis heute ihre Innen- und Außenpolitik stark beeinflussen. Während in Europa die Rückgabe kultureller Objekte im Zentrum der Diskussion steht, stellen sich an deren Herkunftsorten ganz andere Fragen. Diese haben mit der Reibung zwischen einer globalen Ökonomie und regional spezifischen Zuständen zu tun, welche wiederum auf die koloniale Vergangenheit zurückzuführen sind. Dabei zeigt die aktuelle kulturpolitische Diskussion die Dringlichkeit einer Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Perspektiven und der Frage, wie Museen und Sammlungen darauf reagieren sollen.

Am 22. und 23. November sind mehr als 20 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen, Ländern und Interessensgruppen in den Museen Dahlem zu Gast, darunter Okwui Enwezor (NIG), Richard Drayton (UK), Nydia Gutierrez (COL), Monica Hanna (EGY), Chika Okeke-Agulu (USA), Nzila Marina Libanda (NAM) und Edmundo Pereira (BRA). In Workshops und in einer öffentlichen Abendveranstaltung diskutieren sie über das Verhältnis von Sammlungsgeschichten und Macht, über Restitution und Provenienz, und sie entwerfen neue kollaborative Praktiken im Umgang mit kulturellem Erbe. Fallbeispiele aus China, Ozeanien, Lateinamerika und Namibia verdeutlichen dabei die Komplexität des Themas, vor allem wenn unter Erbe nicht nur die Archivierung und Präsentation von Objekten, sondern auch die Übernahme von Verantwortung für in der Vergangenheit verübtes Unrecht verstanden wird.

Das 4. Symposium ist die Fortsetzung einer 2013 vom Goethe-Institut und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz begonnenen Reihe von Arbeitstreffen zu Fragen der Museologie, kuratorischen Praxis und Sammlungspolitik, die zuvor in São Paolo, Johannesburg, Sydney, Vanuatu und Wellington stattfanden.

Am 1. September 2018 haben sechs Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Bibliothek, ihre dreijährige Ausbildung an der Deutschen Nationalbibliothek begonnen, davon vier in Leipzig. Sie führen in der Bibliothek vor allem praktische Arbeiten durch. Zu ihren Hauptaufgaben gehören Beschaffen, Erschließen, Vermitteln und Bereitstellen von Medien, Informationen und Daten sowie die Beratung und Betreuung von Benutzerinnen und Benutzern. Der nächste Ausbildungsbeginn ist im September 2019.

Ein Fachinformatiker hat ebenfalls am 1. September 2018 seine Ausbildung begonnen. Fachinformatiker/Fachinformatikerinnen mit der Fachrichtung Systemintegration (FISI) planen, erstellen und konfigurieren Systeme der Informations- und Telekommunikationstechnik. Als Dienstleister im eigenen Haus entwickeln sie Systeme entsprechend den Anforderungen und stellen ihren Betrieb sicher. Dazu gehört auch, dass sie bei auftretenden Störungen die Fehler systematisch und unter Einsatz moderner Experten- und Diagnosesysteme eingrenzen und beheben. Sie beraten bei Auswahl und Einsatz von Geräten und lösen Anwendungs- und Systemprobleme. Daneben erstellen sie Systemdokumentationen und führen Schulungen durch. Die Ausbildung zum Fachinformatiker in der Fachrichtung Systemintegration beginnt alle zwei Jahre; der nächste Ausbildungsbeginn ist im September 2020.

Nähere Informationen zu Ablauf und Programm finden Sie auf der Homepage des Goethe-Institus.

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