Orte für Bildung und Begegnung - dbv Baden-Württemberg fordert mehr Unterstützung für Bibliotheken

06.11.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv).

"Bibliotheken sind beliebt wie nie: Allein im vergangenen Jahr verzeichneten sie in Baden-Württemberg 24 Millionen Besucherinnen und Besucher", so Dr. Frank Mentrup, Vorsitzender des dbv Baden-Württemberg und Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe im Rahmen des ersten Parlamentarischen Abends des Baden-Württembergischen Bibliotheksverbandes am Mittwoch in der Stadtbibliothek Stuttgart.

Demgegenüber stünden aber große Ungleichheiten in der hiesigen Bibliothekslandschaft. "Noch heute lebt jeder fünfte Baden-Württemberger in einer Gemeinde ohne Öffentliche Bibliothek. Und während in Stuttgart rund 10 Medieneinheiten pro Einwohner und Jahr entliehen werden, sind es im Neckar-Odenwald-Kreis gerade mal 1,8."

Im Vorfeld des Parlamentarischen Abends präsentierte der dbv Baden- Württemberg seine - gemeinsam mit den vier Regierungspräsidien im Land und dem Berufsverband Information Bibliothek e.V. - neu überarbeitete Standortbestimmung "Orte für Bildung und Begegnung - Öffentliche Bibliotheken in Baden-Württemberg".

Hierin werden besonders die Möglichkeiten moderner Bibliotheken in den Bereichen Wissen, Bildung, Kultur, Integration und Bürgerbeteiligung aufgezeigt. Als meistgenutzte außerschulische Kultur-und Bildungseinrichtung garantieren Bibliotheken allen Bürgerinnen und Bürgern den freien Zugang zu Wissen und Information. Sie sind wichtige Einrichtungen der Daseinsvorsorge und ein Standortfaktor für die Kommunen in Baden-Württemberg. Sie halten Angebote für jede Lebensphase bereit und sind Zentren des öffentlichen Lebens mit einem breiten Veranstaltungsangebot.

Um die Rahmenbedingungen zu erörtern, damit dies auch in Zukunft gewährleistet ist, lud der Baden-Württembergische Bibliotheksverband die Politik erstmals zu einem Austausch im Rahmen eines Parlamentarischen Abends ein. In der Stadtbibliothek am Mailänder Platz wurde den geladenen Parlamentariern am Beispiel der Stadtbibliothek Stuttgart und der vierzehn im nationalen Bibliothekranking BIX ausgezeichneten Stadt- und Gemeindebibliotheken sowie der Hochschulbibliotheken in Heidelberg, Konstanz, Reutlingen und Furtwangen ein eindrucksvolles Bild der Leistungsfähigkeit der Bibliotheken im Land vermittelt.

Dr. Frank Mentrup forderte das Land auf, sich an der Finanzierung von Bibliotheken zu beteiligen und sie als Träger der Weiterbildung und der außerschulischen Jugendarbeit, vergleichbar mit den Volkshoch- und Musikschulen, anzuerkennen. Öffentliche Bibliotheken zählen als kommunale Kultureinrichtung zu den freiwilligen Aufgaben einer Gemeinde, sie erhalten keinerlei Landesförderung. Existenz und Entwicklungssand sind so allein abhängig von der Trägerkommune.


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