Mit Kinderbüchern Brücken bauen und Fenster in die Welt öffnen – die Internationale Jugendbibliothek wird 70

04.09.2019  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Internationale Jugendbibliothek.

Eröffnet als eine der ersten Institutionen kultureller Bildung im Nachkriegsdeutschland von der jüdischen Autorin und Journalistin Jella Lepman, ist die Internationale Jugendbibliothek heute nicht nur weltweit bekannt, sondern auch unverändert wichtig für die Verteidigung einer liberalen Gesellschaft.

Als ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung wurde die Internationale Jugendbibliothek im September 1949 als eine der ersten Institutionen kultureller Bildung im Nachkriegsdeutschland eröffnet. Mit Kinderbüchern sollten Brücken in die Welt gebaut, Kulturen miteinander ins Gespräch gebracht und Vorurteilen und Ressentiments entgegengewirkt werden. Die jüdische Autorin und Journalistin Jella Lepman, Gründerin der Bibliothek, war davon überzeugt, dass in Frieden und Freiheit erzogene Kinder und Jugendliche eine freie und bessere Weltordnung aufbauen würden. Bücher sollten dabei als Friedensboten dienen.

Heute ist die Internationale Jugendbibliothek global verortet und ein weltweit bekanntes und anerkanntes Zentrum für internationale Kinder- und Jugendliteratur. Ihre einzigartige Sammlung umfasst etwa 650.000 Kinder- und Jugendbücher in rund 240 Sprachen aus sechs Jahrhunderten. Ihre Arbeit ist von der Überzeugung getragen, dass Kinder- und Jugendbücher für das kulturelle Leben einer Gesellschaft unverzichtbar sind.

Mit Ausstellungen, Veranstaltungen, Publikationen, einem breit gefächerten literaturpädagogischen Angebot und einem Stipendienprogramm für ausländische Wissenschaftler fördert die Bibliothek den internationalen Kulturaustausch und die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen. Den gesellschaftlichen Zielen Jella Lepmans fühlt sich die Bibliothek nach wie vor verpflichtet. Besondere Herausforderungen liegen heute in einem weltweit grassierenden anti-liberalen Klima, einer Zunahme des Populismus, einer Enthumanisierung gegenüber Menschen, die auf der Flucht sind, und einem Erstarken nationalen Denkens, auf die sie mit entsprechenden Projekten antwortet.

Am 20. September 2019 wird der 70. Geburtstag der Bibliothek ausgiebig gefeiert: Vormittags findet ein Festakt für geladene Gäste statt, nachmittags findet dann das Internationale Familienfest statt. Dieses bietet ein abwechslungsreiches Programm, das gemeinsam mit zwölf in München ansässigen Generalkonsulaten und auswärtigen Kulturinstitutionen erarbeitet wurde. Ab 15 Uhr öffnet wir das Schloss seine Tore für alle Bürgerinnen und Bürger, insbesondere für Familien mit Kindern.

Unter anderem warten eine Kindertheateraufführung nach Erich Kästners Konferenz der Tiere, eine Autorenlesung von Andreas Steinhöfel, ein japanischer Tanz sowie zahlreiche weitere Beiträge mit italienischer, mexikanischer oder tunesischer Beteiligung statt.


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