Deutscher Kulturrat zur Kolonialismus-Debatte: Mehr Einmischung von außen ist dringend notwendig!

31.01.2019  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deutscher Kulturrat.

Politik & Kultur, die Zeitung des Deutschen Kulturrates, führt in der neuen Ausgabe die Kolonialismus-Debatte weiter und fragt Kulturpolitikerinnen und -politiker sowie Expertinnen und Experten aus dem Museumsbereich, was bezüglich des Umgangs mit kolonialem Erbe in Deutschland im Vorfeld der Eröffnung des Humboldt Forums in diesem Herbst noch getan werden muss.

Zuletzt hat der Bericht von Bénédicte Savoy und Felwine Sarr an den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron zum Umgang mit Museumsbeständen aus kolonialen Kontexten in Frankreich auch hier in Deutschland die Debatte befördert. Die deutschen Lager sind gespalten: Die einen forderten schnelle Taten und Rückgaben, die anderen verweisen auf bereits laufende Diskussionsprozesse mit den Herkunftsgesellschaften und warnen vor übereilten Handlungen.

Die Debatte in Politik & Kultur beginnt mit einem einführenden Beitrag von Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Herausgeber von Politik & Kultur und Gabriele Schulz, Stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen Kulturrates, in dem sie herausstellen, dass es um weit mehr als um Museumsbestände geht und fordern, Afrika endlich politisch und wirtschaftlich gleichberechtigt zu behandeln. Im Anschluss folgen Statements zum Thema von zahlreichen Fachleuten und den kulturpolitischen Experten der im Bundestag vertretenen Parteien.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Herausgeber von Politik & Kultur, Olaf Zimmermann, schreibt: „Bis zur Eröffnung des Humboldt Forums und auch danach muss eine breite öffentliche Debatte über das koloniale Erbe geführt werden. Die Fachdiskussionen der letzten Monate waren wichtig und notwendig. Sie haben den Stein ins Rollen gebracht, dafür gebührt den Beteiligten großer Dank, aber die Debatte war weitgehend einem engen Kreis vorbehalten. Dieser Kreis muss jetzt durch die Einbindung der organisierten Zivilgesellschaft erweitert werden. Das Humboldt Forum selbst wird sich hoffentlich der Zivilgesellschaft öffnen und sie in seine Arbeit inhaltlich und strukturell einbinden. Mehr Einmischung von außen ist dringend notwendig!“


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