Bund sollte Mitfinanzierung der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel prüfen

02.05.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

Der Wissenschaftsrat empfiehlt dem Bund, alle Möglichkeiten einer Mitfinanzierung der Herzog August Bibliothek (HAB) in Wolfenbüttel zu prüfen. Diese Einschätzung teilt die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Dr. Gabriele Heinen-Kljajić, ausdrücklich.

Nach einer Evaluierung hat der Wissenschaftsrat dem Land Niedersachsen einen Forschungsverbund mit der Klassik Stiftung in Weimar und dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach empfohlen. „Wir hoffen, dass der Bund mit einer langfristigen Finanzierung einsteigt. Nur so können die Empfehlungen des Wissenschaftsrats für die drei Standorte sinnvoll umgesetzt werden“, sagte Heinen-Kljajić.

Das Land wird die HAB auf der Grundlage der jetzt vorliegenden Empfehlungen bei weiteren Kooperationen mit Hochschulen wie der Universität Göttingen aber auch mit nationalen Einrichtungen unterstützen. Für 2013 stellt das Land der Bibliothek kurzfristig eine halbe Million Euro zusätzlich für Stipendien, neue Forscherarbeitsplätze und den Digitalisierungsbereich zur Verfügung.

Der Wissenschaftsrat besteht aus Vertretern der Wissenschaft und des öffentlichen Lebens und wird von den Regierungen des Bundes und der Länder getragen. Das Gremium berät die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung.

Das Votum des Wissenschaftsrats bestärke das Land in seinem Engagement für die Einrichtung in Wolfenbüttel, sagte die Niedersächsische Wissenschaftsministerin: „Die Herzog August Bibliothek zeichnet sich dadurch aus, dass sie hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat, die sich auch in der Forschung engagieren. Sie wirbt erfolgreich Drittmittel ein. Und sie arbeitet vorbildlich mit anderen Bibliotheken und Forschungseinrichtungen auch über Deutschland hinaus zusammen.“

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hatte Ende 2011 den Wissenschaftsrat gebeten, die HAB zu begutachten. Anlass dafür waren die Empfehlungen der Gutachter bei der Evaluierung des Deutschen Literaturarchivs Marbach und der Klassik Stiftung Weimar. Die Gutachter haben angeregt, die Organisationsstruktur, die Gremien sowie die Finanz- und Personalausstattung der HAB zu ändern und damit die Einrichtung weiter zu stärken. Davon erhoffen sich die Experten ein verbessertes Service- und Forschungsprofil sowie eine noch wirkungsvollere kulturelle Vermittlung.

In seiner jüngsten Plenarsitzung hat der Wissenschaftsrat die HAB wie folgt beschrieben: „Die Herzog August Bibliothek ist eine herausragende, international renommierte Einrichtung, die neben ihren bibliothekarischen Kernaufgaben Erschließung, Erweiterung, Bewahrung und (auch digitale) Bereitstellung ihrer Bestände zudem als soziale Infrastruktur, Forschungsstätte für bestandsorientierte Forschung sowie als Tagungs- und Kulturzentrum fungiert“.

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