Augsburg macht Druck

09.03.2017  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Universität Augsburg.

Eine Ausstellung zu den Anfängen des Augsburger Buchdrucks.

Augsburg zählt zu den ersten Orten, an denen Bücher gedruckt wurden. In der Ausstellung „Augsburg macht Druck“ zeigen die Universitätsbibliothek Augsburg, die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg und das Diözesanmuseum St. Afra Exponate aus ihren Beständen, die die Anfänge des Buchdrucks im 15. Jahrhundert in Augsburg erlebbar machen. Die Ausstellung ist – anlässlich des bevorstehenden Jubiläums 550 Jahre Buchdruck in Augsburg – vom 10. März bis 18. Juni 2017 im Diözesanmuseum St. Afra zu sehen.

Wertvolle Erzeugnisse des frühesten Augsburger Buchdrucks gehören zu den nicht nur regional, sondern auch weltweit gerne präsentierten Schätzen großer Bibliotheken und Museen sowie zu den Glanzpunkten in den Katalogen der führenden Antiquariate.Noch nie jedoch waren sie Gegenstand einer Ausstellung in Augsburg.

Das ändert sich mit der Schau „Augsburg macht Druck“, die den frühesten Augsburger Buchdruck als Teil der glanzvollen Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der Stadt Augsburg und zugleich als exemplarisch für die Geschichte des deutschen wie europäischen Druck- und Verlagswesens präsentiert: Augsburg zählt mit Köln, Nürnberg, Leipzig und Frankfurt am Main zu den fünf führenden Buchzentren des Alten Reichs. Dabei hebt die Ausstellung die Charakteristika des Augsburger Buchdrucks hervor: Es dominierten Drucke in deutscher Sprache, und ein weiteres Spezifikum war die reiche Ausschmückung der Drucke. Zudem war Augsburg die führende Stadt des Bibeldrucks in deutscher Sprache – einer von mehreren Gründen, die Augsburg Anlass geben, das Lutherjahr zu feiern.

Mehr deutsche als lateinische Literatur

Nirgendwo sonst erschienen vor 1500 so viele Bücher in deutscher Sprache wie in Augsburg. Die Erzeugnisse der Augsburger Pressen waren zu über 60 Prozent volkssprachig – in anderen Städten wurde überwiegend lateinische Literatur gedruckt. Der Anteil der deutschen Bücher lag dort bei nur ca. 15 Prozent. Auch thematisch war die Vielfalt in Augsburg groß: Neben Naturwissenschaften, Juristerei und Geschichtsschreibung zählten unterhaltende Literatur sowie Ratgeber aller Art zu den frühen Druckwerken, die jeweils eine Auflage zwischen 150 und 500 Exemplaren hatten. Eine besondere Bedeutung kommt Augsburg, wie gesagt, auch im Druck von Bibeln zu.

Augsburger Buchdruck und Reformation

Von 14 gedruckten oberdeutschen Bibeln vor Luther kamen neun aus Augsburger Pressen. Augsburg war damit die führende Stadt des Bibeldrucks in der Volkssprache. Gerade im Lutherjahr 2017 zeigt die Ausstellung „Augsburg macht Druck“, welche publizistischen Möglichkeiten dem Reformator durch die mediale Umwälzung des 15. Jahrhunderts bereits zur Verfügung standen und von ihm mit großer Wirkung genutzt werden konnten.

Was für’s Auge – reichhaltiger Buchschmuck

„Wer in der in ihrer Form in Augsburg einmaligen Ausstellung nur gedruckte Buchstaben erwartet, wird überrascht werden“, meint Dr. Günter Hägele, der seitens der Universitätsbibliothek Augsburg an der Konzeption mitgewirkt hat. Denn eine Spezialität der Augsburger Drucker sei die reiche Ausschmückung der Bücher mit Holzschnitten gewesen. Aber auch die bis dahin auf Handschriften beschränkte, aufwändige buchmalerische Ausstattung wurde in Augsburg im gedruckten Buch intensiv fortgeführt. Denn hier gab es wohlhabende Käufer, die sich diesen Luxus leisten konnten. Somit nimmt die Freie Reichsstadt auch in der Geschichte der Buchmalerei im gedruckten Buch einen wichtigen Platz ein.

AUGSBURG MACHT DRUCK
Die Anfänge des Buchdrucks in einer Metropole des 15. Jahrhunderts

  • 10. März bis 18. Juni 2017
  • Diözesanmuseum St. Afra, Kornhausgasse 3–5, 86152 Augsburg
  • Eintritt: 5,-/ermäßigt 4,- Euro; Familien 8,- Euro

Newsletter:

dasBibliotheks­wissen

Aktuelle News und Informationen zum Bibliothekswesen und zum Bibliotheksmanagement

Aktuelle Ausgabe Jetzt abonnieren
nach oben