Lernen am Arbeitsplatz

01.04.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Eine gute Ausbildung ist noch immer die beste Voraussetzung für beruflichen Erfolg. Doch die Ausbildung allein reicht heute nicht mehr aus, um ein Berufsleben lang zu bestehen.

Immer neue Technologien erfordern von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern immer neue Fachkenntnisse, Veränderungen in der Arbeitsorganisation und die Internationalisierung der Arbeitswelt machen Flexibilität und eine Vielzahl zusätzlicher Qualifikationen wie Sprachkenntnisse notwendig.

Der Arbeitsplatz wird so zum Lernort und die stetige berufliche Weiterbildung der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Wie sich die inner­betrieb­liche Weiterbildung in klein- und mittelständischen Unternehmen professionalisieren lässt, diese Frage steht im Mittelpunkt eines neuen Forschungsprojekts von Erziehungs­wissenschaftlern der Friedrich-Schiller-Universität Jena. „Weiterbildungsinnovatoren – Mehrwert durch zukunftsorientierte Weiterbildung“, so der Titel des Forschungs­vorhabens, an dem das Team der Lehrstuhlinhaberin für Erwachsenen­bildung, Prof. Dr. Käthe Schneider, nun seine Mitarbeit aufgenommen hat.

Die Gesellschaft zur Förderung von Bildungsforschung und Quali­fi­zierung mbH (GEBIFO) koordiniert das Projekt federführend, das für die kommenden drei Jahre im Rahmen der Initiative „Innovative Ansätze zukunfts­orientierter beruflicher Weiterbildung“ des Bundes­ministeriums für Bildung und Forschung und des Bundes­instituts für Berufsbildung gefördert wird. Von insgesamt 375.000 Euro Fördervolumen fließen 150.000 Euro an die Uni Jena.

„Die Ergebnisse des Berufsbildungsberichts 2014 legen nahe, dass sich Erwachsene jeden Alters in Folge immer kürzerer Innovationszyklen, neuer technischer Entwicklungen und einer stärkeren Globalisierung der Märkte lebensbegleitend weiterbilden müssen, um den Anforderungen einer sich rasch entwickelnden Berufs- und Lebenswelt gerecht werden zu können“, erläutert Prof. Schneider. Dies gelinge in Großunternehmen, dank personeller Ressourcen und spezieller Abteilungen für Weiterbildungen, meist besser als in klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU). „Für KMU müssen wir den Ausbau der vorhandenen Ressourcen fokussieren“, so Schneider. Gefragt seien wissenschaftlich untermauerte Weiterbildungskonzepte, die das selbstorganisierte Lernen der Unternehmensmitarbeiter förderten. „Ziel unseres Projekts ist es, ein Konzept zur Professionalisierung des innerbetrieblichen Weiterbildungspersonals zu entwickeln.“

Im Rahmen des nun gestarteten Forschungs- und Entwicklungsvorhabens entwickeln sich Fachkräfte aus unterschiedlichen klein- und mittelständischen Unternehmen, die bislang keine Erfahrung im Bereich Personalentwicklung gesammelt haben, zu „Weiterbildungsinnovatoren“. Sie sollen langfristig in die Lage versetzt werden, den Weiterbildungsbedarf in ihrem jeweiligen Unternehmen zu ermitteln und diesem durch geeignete Weiterbildungsmaßnahmen zu begegnen. Die Jenaer Forscher werden zudem untersuchen, wie solche Maßnahmen in den Modellunternehmen umgesetzt werden.

nach oben