Lehrvideos: Das richtige Format zum richtigen Anlass

23.01.2019  — Matthias Wermke.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Das Feld der Lehrvideos ist weit. Verschiedene Formate bieten verschiedene Vorteile. Hier zeigen wir Ihnen eine kleine Auswahl prominenter Beispiele!

Lehrvideos sind schon seit Jahrzehnten Teil der Weiterbildung. Während dieser Zeit ist im Hinblick auf den technischen Fortschritt im Bereich der Wiedergabemöglichkeiten einiges passiert. Auf die Filmrolle folgte die VHS und darauf die DVD. Auf den Projektor folgte der Fernseher und darauf das White-Board. Heute ist man durch YouTube und Co. fast komplett autonom von physischen Datenträgern und befindet sich auf der Schwelle zu einer weiteren technischen Revolution: Die VR-Brille („Virtual Reality“) macht nicht nur im Unterhaltungs-, sondern ebenso im Bildungsbereich von sich Reden. Natürlich hat die technische Aufbereitung des Inhalts mit den neuen Entwicklungen stets Schritt zu halten. In den letzten Jahren hat sich also auch hinsichtlich dieses Aspekts viel getan. Insofern soll der Artikel Übersicht über ein Paar der Formate geben, die sich für die Produktion von Lehrvideos anbieten und zeigen, welchen Ansprüchen diese im Jahr 2019 genügen müssen.

Die Frage nach dem Format des Lehrvideos ist besonders grundlegend, da sie einerseits über die Verständlichkeit der Darstellung des jeweiligen Themas entscheidet und andererseits über die Bereitschaft, sich mit diesem auseinander zu setzen. So ist davon auszugehen, dass die klassische Variante, der Vortrag, zu den Spielarten gehört, die eine große inhaltliche Tiefe abbilden können, aber gleichzeitig nicht den Reiz ausstrahlen, über den andere, innovativere Formate verfügen. Anzunehmen, dass dieser Sachverhalt nur mit der Motivation der jeweiligen Rezipient*innen zusammenhinge, wäre zu kurz gedacht. Natürlich ist das intrinsische Interesse an der Weiterbildung eine ausgezeichnete Voraussetzung dafür, aus einem Lehrvideo besonders viel für sich mitzunehmen, jedoch gibt es auch eine klare Korrelation zwischen Aufbereitung und Aufnahme des Inhalts und letztlich auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Erlernten. Erwiesen ist, dass Inhalte, die nicht nur auditiv, sondern auch visuell dargestellt werden, besser zu verstehen und zu merken sind. Insofern ist der klassische Vortrag zwar immer noch ein häufig verwendetes Format, aber auch im Bereich Lehrvideos unterdessen etwas aus der Mode gekommen.

„Studio-Videos“ sind eine gängige Alternative und ähneln dem klassischen Vortrag. Hier bietet sich jedoch ein weitaus größerer Gestaltungsspielraum, da der Vortrag z. B. vor einem „Green Screen“ stattfinden kann, der die Einblendung von Videos oder Grafiken erlaubt, auf den der/die Vortragende Bezug nehmen kann. Dieses Format ist im Vergleich zum klassischen Vortrag jedoch sehr aufwändig und möglicherweise auch kostenintensiv.

Gerade wenn es um den Bereich von Softwareanwendungen geht, ist die Visualisierung der Funktionsweisen besonders ratsam. Hier ist es sinnvoll, den Lehrgang an der Software selbst durchzuführen. Während vor einigen Jahren noch mit Bildern („Screenshots“) gearbeitet werden musste, gibt es nun die Möglichkeit, über verschiedene Tools eine Session in der jeweiligen Software mitzuschneiden. Diese Mitschnitte können im Nachhinein weiterbearbeitet werden - sei es durch einen Audio-Kommentar, der die Vorgänge erklärt, oder durch Einschübe, wie weitere Videos oder Grafiken.

Nach einem ähnlichen, aber im wörtlichen Sinne eher „manuellen“ Prinzip funktionieren die sogenannten „Sketch-Videos“. Häufig unterlegt von einem gesprochenen Kommentar wird die Erklärung von Themen als Skizze visualisiert, die von einer Hand in Echtzeit gezeichnet zu werden scheint. Dieses Format eignet sich vor allem für die ansprechende Veranschaulichung weniger komplexer Inhalte.

Eine prominentes Format, das im Vergleich zu anderen mit relativ wenig Aufwand verbunden ist, aber eine dynamische Alternative zum klassischen Vortrag bietet, ist das Interview, das mit einem/-r Referent*in zu einem bestimmten Thema geführt und aufgezeichnet werden kann. Die Gesprächssituation sorgt dafür, dass der Inhalt lebhafter vermittelt werden kann und durch die Gliederung aus Frage und Antwort für die Rezipient*innen besser nachzuvollziehen ist.

Wie bereits in der Einleitung angedeutet, lässt sich „Virtual Reality“ zunehmend im Bereich von Lehrvideos wiederfinden. Auch wenn sich diese Entwicklung noch etwas in den Kinderschuhen zu befinden scheint und sich die Möglichkeiten bislang in einem eher explorativen Ansatz erschöpfen (Schloss Versailles oder die Antarktis aus 360°-Perspektive), steht zu erwarten, dass das große Potenzial nicht lange unausgeschöpft bleibt.

Um sich als professioneller Anbieter gegen Semi-Professionelle und Amateure durchzusetzen, ist die technische Aufbereitung des Inhalts mindestens ebenso wichtig wie die Qualität dessen. Dafür ist es unabdingbar, den technischen Fortschritt im Auge zu behalten und die Chancen zu nutzen, die er bereithält. In unserem VideoCampus stellen wir uns eben diesem Anspruch. Unser Augenmerk liegt also neben dem qualitativ hochwertigen Inhalt auf der ästhetisch sowie technisch ansprechenden Aufbereitung unserer Videos.

Quellen und Hintergründe:

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