Online-Weiterbildung
Präsenz-Weiterbildung
Produkte
Themen
Dashöfer

Zutritt nur mit Impfpass?

08.04.2021  — Matthias Wermke.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Wie bekommen wir unsere Freiheit zurück, ohne andere zu gefährden? Das scheint eine der wichtigsten Fragen derzeit zu sein. Der elektronische Impfpass, der jüngst von der EU vorgestellt worden ist, könnte eine mögliche Lösung sein.

Warum braucht es den elektronischen Impfpass?

Der Besuch im Kino, die nächste Urlaubsreise, ein Tag im Wellness-Bad: All das steht und fällt letztlich mit der Frage, welche potentielle Gefahr von diesen Aktivitäten ausgeht. Denn natürlich kommen an diesen Orten verschiedene Menschen zusammen, wodurch das Risiko einer Ansteckung mit dem Corona-Virus und der weiteren Verbreitung steigt.

Anzeige

Die digitale Buchhalterin/Der digitale Buchhalter

Neue digitale Skills und berufliche Qualifizierung für den*die Buchhalter*in

  • GoBD, E-Invoicing, digitaler Workflow und Prozesse
  • Verfahrensdokumentation in der Praxis
  • IT-Grundlagen und Digitalisierungs-ABC

Das ist alles nichts Neues. Doch nicht nur für die Wirtschaft ist es wichtig, dass es diese Freizeitangebote bald wieder gibt. Es geht also darum, die Infektions-Gefahr zu minimieren. Ein denkbares Modell wäre, dass ein elektronischer Impfpass, der über eine entsprechende Impfung Aufschluss gibt, eine Art Teilnahmebedingung darstellt.

So bekämen wir also einen Teil unserer Freiheit zurück, ohne den bekannten Inzidenz-Wert negativ zu beeinflussen.

Was ist der elektronische Impfpass der EU?

Zunächst einmal ist man seitens der EU um ein anderes Wording bemüht. So ist der elektronische Impfpass keineswegs das digitale Pendant zur analogen Lösung, also das kleine, gelbe Heftchen, das sich bei jedem von uns zuhause irgendwo oft zu gut versteckt. Da Grundrechte wie das der Reisefreiheit nämlich nicht abhängig vom Impfstatus gemacht werden sollten, soll das digitale Dokument auch Angaben über PCR- und Antigentestergebnisse enthalten oder darüber, ob die jeweilige Person durch eine möglicherweise bereits überstandene Corona-Infektion Antikörper im Blut hat. Somit ist das Dokument eher als Zertifikat als als Impfpass aufzufassen.

Welche Vorteile ein „grünes Zertifikat“ dann den Einzelnen bringt, soll von den Ländern selbst entschieden werden. Länder, in denen Tourismus zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren gehört, wollen z. B. das Reisen dadurch wieder erleichtern.

Wie soll das funktionieren?

Die Regierungen sind angewiesen, Systeme zu etablieren, die digitale Impf-, Test- und Genesungszertifikate erstellen können. Während mancherorts damit ohnehin schon begonnen worden ist, soll Ländern mit Schwierigkeiten finanziell unter die Arme gegriffen werden. Sind diese Systeme eingerichtet, sollen die Bürger*innen in der Arztpraxis oder in Test- bzw. Impfzentren einen QR-Code bekommen können, der ausgedruckt oder auf dem Telefon gespeichert und dann am Reiseschalter oder der Konzertkasse gescannt wird. Mittels eines Programms, das den Veranstalter*innen zur Verfügung gestellt wird, kann dann die Echtheit des Zertifikats überprüft werden.

Was ist das Problem?

In vielen Ländern, wie auch in Deutschland, herrscht eine gewisse Skepsis gegenüber den neuen Impfstoffen – in Teilen auch gegenüber der Impfung als solchen. So ist man besorgt, der elektronische Impfpass könnte als Hintertür zu einer allgemeinen Impfpflicht missverstanden werden.

Darum ist man sehr darum bemüht, die Diskriminierung nicht geimpfter Menschen zu verhindern – gerade vor dem Hintergrund, dass die Durchimpfung der Gesellschaft noch sehr schleppend voranschreitet und bislang nur ein kleiner Teil tatsächlich schon das Vakzin verabreicht bekommen hat. Das stellt einen weiteren wichtigen Punkt dafür dar, dass das Dokument eben nicht nur Aufschluss über den Impfstatus geben soll.

Wie geht es weiter?

Im Februar wurde auf dem EU-Gipfel verkündet, dass im Mai 2021, und damit pünktlich zum Start der Reisesaison, ein solches System aufgebaut sein soll. Ein hehres Ziel, doch die EU hat richtig erkannt, dass es nun an der Zeit ist, große Schritte zu gehen, um den vielen Folgen der Pandemie entgegen zu wirken.

Bild: Ketut Subiyanto (Pexels, Pexels Lizenz)

nach oben