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Was ist machbar? Strategien, um Belastungen zu bewältigen

12.01.2023  — Susann Damati.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Was sind die aktuellen Herausforderungen im Arbeitsalltag in Krankenhäusern und in der Pflege? Und was sind Strategien für das Personal, mit den Belastungen umzugehen?

Susann Damati

Susann Damati, Projektmanagerin & Gesundheits-Coach mit dem Fokus Bewegung und Stress-Resilienz, stellt drei Fragen an:

Irene Kern

Irene Maria Kern bietet mit I.M. KERN • BEWEGT - Beratung, Coaching und Training für Führungskräfte und Teams im Gesundheits- und Bildungswesen an. Ihre Schwerpunkte sind: Konfliktmoderation, Strategieberatung und Teamentwicklung mit Fokus auf die Umsetzungsbegleitung. Dabei geht es ihr darum, Menschen nachhaltig dabei zu unterstützen, sowohl gesund leben als auch arbeiten zu können.

Die Herausforderungen im Arbeitsalltag in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung sind enorm. Welche Themen sind es genau, die die Menschen beschäftigen?
Personalmangel, hoher administrativer Aufwand, Digitalisierung, berechtigte Ansprüche der kranken bzw. zu pflegenden Menschen. Hinzu kommt, dass viele Führungskräfte sich in Bezug auf ihre Führungsrolle und -aufgaben viel selbst aneignen müssen. Im Studium und den Ausbildungsberufen liegt der Schwerpunkt eher auf den medizinisch-/pflegerisch-/therapeutisch-fachlichen Themen. Die Tätigkeiten mit hochaltrigen bzw. kranken Menschen ist sowohl physisch als auch psychisch äußerst anspruchsvoll. Die geringe Wertschätzung, die vor allem den pflegerischen und therapeutischen Ausbildungsberufen entgegengebracht wird, führt mit der Zeit bei vielen Beteiligten zu Überforderung, Konflikten im Team und letztlich Frustration.
Ab welchem Moment merke ich, dass ich mich gezielt um mich und meine eigene Gesundheit kümmern sollte?
So oder so sollten wir uns alle darum bemühen, uns möglichst gesund zu verhalten, um unser Leben im besten Sinne gestalten zu können. Sobald ich wahrnehme, dass ich nach getaner Arbeit schlecht abschalten kann, meine Gedanken in immer gleichen Schleifen festhängen und ich mich insgesamt nur selten entspannen kann, ist es wichtig, die eigene Gesundheit konsequent in den Fokus zu nehmen. Da die Arbeit im Gesundheitswesen immer auch Teamarbeit ist, ist es wichtig, dass sich die Leitungskräfte vor allem den schwierigen Aspekten der Arbeit annehmen und sich ggf. von entsprechenden Berater/innen, Coaches und Trainer/innen unterstützen lassen.
Wie lassen sich die eigenen Ressourcen so stärken, dass uns Belastungen, die von außen kommen, ein Stück weniger bedrücken und wir gelassener bleiben können?
Zunächst einmal ist es wichtig, die eigene Belastung zu erkennen. Dann geht es darum, herauszufinden, wer oder was mir konkret helfen kann, die eigene Resilienz, also die Widerstandsfähigkeit zu stärken. Hierfür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die zum Teil auch von den Arbeitgeber/innen oder den Krankenkassen finanziert werden. Vielen Betroffenen hilft es teilweise schon, wenn sie anfangen, über ihre Belastung zu sprechen und erste kleine Schritte unternehmen, wie sich in der frischen Luft aufzuhalten, sich ausgewogen zu ernähren oder sich vermehrt Positivem zuzuwenden. Langfristig ist es sinnvoll, Strategien zu entwickeln, die dabei helfen, die eigenen Ressourcen zu kennen und regelhaft auf sie zurückgreifen zu können.
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