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Schwierige Finanzierung: Jedes vierte Startup denkt über Umzug ins Ausland nach

24.05.2019  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: BITKOM - Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V..

Angesichts der seit Jahren schwierigen Finanzierung von Startups denken viele deutsche Gründer über einen Umzug ins Ausland nach. Aktuell überlegt jeder Vierte (27 Prozent), mit dem eigenen Startup ins Ausland zu gehen, weil es in Deutschland zu wenig Kapital gibt.

Im Schnitt benötigen deutsche Startups für die kommenden zwei Jahre 3,2 Millionen Euro, das ist etwas mehr als noch vor einem Jahr (3,1 Millionen Euro) und deutlich mehr als noch 2017 mit 2,5 Millionen Euro. Gleichzeitig gibt nicht einmal jedes fünfte Startup (18 Prozent) an, dass dieser Kapitalbedarf bereits gedeckt ist. Vor einem Jahr hatten noch 26 Prozent der Startups genug Kapital für die kommenden beiden Jahre. Das ist das Ergebnis einer Befragung von mehr als 300 Startups im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Wir haben in Deutschland in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten rund um Startups geschaffen.

Gerade die Wachstumsfinanzierung mit ein- oder zweistelligen Millionenbeträgen ist aber unverändert schwierig“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg. „Die einseitige Fixierung auf die Gründungsphase schadet dem Startup-Standort Deutschland. Der im Koalitionsvertrag angekündigte deutsche Digitalfonds könnte zumindest ein erster Schritt für eine bessere Finanzierung sein.“

Der Kapitalbedarf unterscheidet sich dabei stark nach Größe der Startups. So fehlen Startups mit ein bis drei Mitarbeitern im Schnitt nur rund 770.000 Euro, bei jenen mit 4 bis 9 Mitarbeitern sind es dagegen schon 1,3 Millionen Euro und Startups mit 10 bis 19 Mitarbeitern nennen sogar einen Kapitalbedarf von 3,6 Millionen Euro. Am meisten Kapital benötigen Startups mit 20 oder mehr Mitarbeitern, die im Schnitt 10,8 Millionen Euro brauchen.

Die große Mehrheit der Startups ist aber zuversichtlich, dass sie die Finanzierung am Ende stemmen werden. So geben 39 Prozent an, dass sie das notwendige Geld sehr wahrscheinlich einsammeln werden (2018: 40 Prozent), weitere 42 Prozent halten das für eher wahrscheinlich (2018: 39 Prozent). Dagegen sagen 14 Prozent, es sei eher unwahrscheinlich, dass die Finanzierung klappt (2018: 15 Prozent), nur für 4 Prozent ist es sogar sehr unwahrscheinlich (2018: 5 Prozent). Um die Finanzierungssituation zu verbessern, hält rund jedes dritte Startup (32 Prozent) einen Börsengang in der Zukunft für denkbar. Ein Initial Coin Offering (ICO) ziehen nur halb so viele Startups (16 Prozent) in Erwägung.

Hinweis zur Methodik:

Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 321 IT- und Internet-Startups in Deutschland befragt. Die Fragestellungen lauteten „Wie schätzt ihr den Kapitalbedarf für euer Startup in den nächsten zwei Jahren ein?“, „Ist dieser Kapitalbedarf bereits gedeckt oder benötigt euer Startup hierfür noch frisches Kapital?“, „Für wie wahrscheinlich haltet ihr es, dass ihr dieses Kapital innerhalb der nächsten zwei Jahre in Finanzierungsrunden einsammeln werdet?“ und „Inwieweit würdet ihr den folgenden Aussagen zustimmen bzw. nicht zustimmen?“

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