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Schlüsselkompetenzen neu gedacht

06.05.2021  — Matthias Wermke.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Chancen, Möglichkeiten und Herausforderungen können häufig Bestandteil ein und derselben Sache sein. Das beweist sich in kaum einem Bereich so sehr wie an der Digitalisierung. Denn diese bedeutet auch für den Arbeitsmarkt nichts weniger als eine Revolution.

Natürlich: Hard Skills sind unersetzlich und für jeden Job in unterschiedlicher Ausprägung dringend notwendig. Doch sind sie bei weitem nicht alles. So spielen Schlüsselkompetenzen eine weitaus wichtigere Rolle, als man vielleicht denken mag. Allerdings lassen sie sich schwer auf einem Lebenslauf vor- oder mit Zertifikaten nachweisen und sind daher deutlicher abstrakter als z. B. Sprachkenntnisse oder handwerkliche Fähigkeiten.

Was sind Schlüsselkompetenzen also genau? Ein verbreitetes Missverständnis ist es, sie mit den Soft Skills gleichzusetzen. Denn letztere sind viel eher ein Bestandteil der Schlüsselkompetenzen. Um eine Eingrenzung vorzunehmen, könnte man Schlüsselkompetenzen auf vier Fragen reduzieren:

  • Wie verhält man sich in Konfliktsituationen?
  • Wie erarbeitet man sich neue Arbeitsinhalte?
  • Wie reagiert man auf Veränderungen?
  • Wie geht man auf andere Menschen zu?

Passend dazu beschreibt Wikipedia die Schlüsselkompetenz als die Fähigkeit, leichter und schneller Änderungen der Umweltzustände bewältigen zu können. Es wird also klar, dass Schlüsselkompetenzen mehr sind, als etwas bewusst zu können. Sie umfassen auch die Haltung, das Verhalten und den Umgang mit sich und anderen. Insofern können sie als solche von den jeweiligen Personen bislang noch völlig unentdeckt sein, weil sie sich ihrer Existenz oder möglicherweise auch ihres Nutzens überhaupt nicht gewahr sind.

Schlüsselkompetenzen in der digitalisierten Arbeitswelt“

Doch so wie alles andere im Fluss ist, ist auch das Konzept der Schlüsselkompetenzen dem Einfluss neuer Entwicklungen unterlegen – und hier übt die Digitalisierung die größte Kraft aus. So scheint sich der Begriff der „digitalen Kompetenz“ zunehmend zu etablieren. Da es aber nicht die eine digitale Kompetenz geben kann, wird sich um das Wording „Schlüsselkompetenzen in der digitalisierten Arbeitswelt“ bemüht.

Nur was soll das heißen? Worin besteht die digitale Dimension von Schlüsselkompetenzen?

Ein wichtiger Bestandteil ist die Kommunikation. Und wie schnell sich diese verändern kann, hat die Pandemie in aller Deutlichkeit gezeigt. Während noch vor eineinhalb Jahren vieles in persönlichen Gesprächen geklärt wurde, sind an deren Stelle heute Mails, „Telkos“ und andere digitale Kommunikationstools getreten. Natürlich erfordern diese neuen Medien, die für viele zum Teil ungewohntes Terrain gewesen sein dürften, eigene Umgangsweisen und bestimmte Skills. Es wird also immer wichtiger, digitale und soziale Medien in den Arbeitsalltag einflechten zu können.

Während dieser Bereich noch einigermaßen greifbar ist, sind andere Fähigkeiten ein ebenso integraler Bestandteil und gleichzeitig deutlich abstrakter, wie z. B. ethische, soziale oder auch strategische Kompetenzen. Diese sind im Vergleich z. B. zur IT- und Medienkompetenz nicht unbedingt sofort mit der digitalen Arbeitswelt zu assoziieren, spielen in ihr aber eine große Rolle. Hier zeigt sich, wie vielseitig also das Anforderungsbild ist. Denn neben konkreteren Fähigkeiten, geht es auch um ein Mindset, um sich neuen Herausforderungen zu stellen, Veränderungen in der Umwelt wahrzunehmen und diese auch umzusetzen.

Wie wichtig diese Fähigkeit, reaktionsschnell und wandelbar zu sein, zeigt sich am Berufsbild des Digital Transformation Managers. Dessen Aufgabe ist es, Trends am Markt frühzeitig zu erkennen und Strategien zu entwickeln, wie das Unternehmen sich diesen am besten anpassen kann. So müssen Sie immer am Puls der Zeit sein. Beispiele für ehemals große Unternehmen, die es in der Vergangenheit verpasst haben, diesen Wandel erfolgreich zu gestalten, gibt es zur Genüge.

Dabei ist es jedoch nicht nur wichtig, diesen Auftrag in der Funktion des Digital Transformation Managers zu institutionalisieren, sondern ihn von der gesamten Belegschaft leben zu lassen. Dabei kann dieser jedoch behilflich sein.

Bild: fauxels (Pexels, Pexels Lizenz)

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