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Private Equity: Ökologische und soziale Unternehmensführung immer wichtiger

22.03.2019  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: PwC Strategy (Germany) GmbH.

Auch in der Private-Equity-Branche werden Kriterien der ökologischen und sozialen Unternehmensführung („ESG“) immer wichtiger. Das geht aus der Umfrage „Private Equity Responsible Investment Survey 2019“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter rund 150 privaten Beteiligungsgesellschaften hervor.

Demnach besitzen 91 Prozent der befragten Finanzinvestoren schon jetzt eine sogenannte ESG-Richtlinie bzw. sind dabei, eine solche zu entwickeln. Mehr als jede dritte Private-Equity-Gesellschaft (35 Prozent) hat zudem ein internes Team installiert, das sich ausschließlich um diese Aspekte kümmert. Zum Vergleich: Bei der gleichen Befragung vor drei Jahren waren es lediglich 27 Prozent.

Zusätzlich befeuert werde diese Entwicklung von einem wachsenden Konsens, dass sich soziale und ökologische Aspekte und Renditeziele nicht gegenseitig ausschließen müssen, sondern häufig sogar Hand-in-Hand gehen.

Ressourcen-Schonung? Ja! Diversity? Naja...

Der Fokus der meisten Private-Equity-Investoren liegt bislang vor allem auf den klassischen Governance-Kriterien. Gefragt, welche ESG-Aspekte für sie die wichtigsten sind, gaben 89 Prozent eine „ethische Geschäftspolitik“, 87 Prozent „eine klare Haltung gegen Korruption“ und 83 Prozent „Arbeitssicherheit und -gesundheit“ an. Dicht dahinter folgten „Zulieferer, die ESG-Aspekten gerecht werden“ (76 Prozent), „ein verantwortungsvoller Umgang mit Abfällen“ (76 Prozent) und „ein sparsamer Energieverbrauch“ (75 Prozent). Das Thema „Diversity‘“ liegt mit 41 Prozent Zustimmung bislang noch im hinteren Mittelfeld.

Was die Studie auch zeigt: Viele Beteiligungsmanager haben zwar ein wachsendes Bewusstsein für Aspekte der Nachhaltigkeit – ziehen hieraus aber noch nicht immer Konsequenzen. So meinten beispielsweise 89 Prozent der Befragten, das Thema Cybersicherheit bereite ihnen zunehmend Kopfzerbrechen; aber nur 41 Prozent haben bei ihren Beteiligungsfirmen schon entsprechende Maßnahmen angestoßen. Ein ganz ähnlicher Befund: 83 Prozent sehen im Klimawandel ein Risiko für ihr Portfolio; doch auch hierauf haben erst 31 Prozent konkret reagiert.

Hendrik Fink, Leiter Sustainability Services bei PwC Deutschland warnt, dass diese Diskrepanz potenziell zum Problem werden könnte: „Es besteht die Gefahr des sogenannten ‚Impact-Washings‘.“ Dies könne zum Beispiel darin bestehen, dass sich ein Finanzinvestor ein grünes Image zulegt und zum Beleg auf Portfolio-Unternehmen verweist, die in dieser Hinsicht tatsächlich vorbildlich sind – gleichzeitig aber auch Unternehmen finanziert, für die eine ökologische und soziale Unternehmensführung nur eine untergeordnete Rolle spielt. Doch auch hier zeigt die PwC-Studie konkrete Verbesserungen:

So gaben im Jahr 2016 beispielsweise lediglich 9 Prozent der Befragten an, beim Thema Klimarisiken aktiv zu sein. In der aktuellen Studie sind es bereits doppelt so viele (20 Prozent).

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