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Nach dem Doppelpunkt groß oder klein?

14.03.2019  — Markus Hiersche.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

„Bürozeit: montags bis freitags, 9 – 17 Uhr“ oder doch „Bürozeit: Montags bis freitags, 9 – 17 Uhr“? Die Frage, wann etwas groß- und wann kleingeschrieben wird, kostet nicht nur Nerven, sondern bietet auch Potential für einige graue Haare – denn auch der Doppelpunkt will besonders behandelt werden.

Wann schreibt man nach einem Doppelpunkt groß und wann klein weiter? Wenn Sie sich diese Frage auch schon einmal gestellt haben, dann sind Sie in guter Gesellschaft und hier genau richtig. Denn anders als bei seinem Vetter, dem Punkt, wird nach dem Doppelpunkt leider nicht immer großgeschrieben.

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Doch der Reihe nach: Wann benutzen wir überhaupt einen Doppelpunkt? Laut Duden gibt es für seine Verwendung genau drei Anlässe. Er leitet für gewöhnlich wörtlich wiedergegebene Äußerungen (Die Chefin fragte: „Was steht heute auf meiner Agenda?“) oder Aufzählungen (To-do-Liste: einkaufen, E-Mails schreiben, etc.) ein oder steht vor Sätzen, die das vorher Gesagte zusammenfassen oder eine Schlussfolgerung daraus ziehen (Organisationstalent, gewinnendes Auftreten, Durchsetzungsstärke: All das macht eine gute Sekretärin aus).

Doch jetzt zur spannenden Frage nach der Groß- und Kleinschreibung. Das Tolle ist, dass die Grundregeln leicht zu merken sind:

  • Wenn der Doppelpunkt eine direkte Rede einleitet, müssen Sie das erste Wort des angeführten Satzes (mit Gänsefüßchen) immer großschreiben (Sie rief: „Heute muss ich noch zahlreiche Anrufe tätigen!“)
  • Wenn nach dem Doppelpunkt ein selbstständiger Satz (mit Subjekt und Prädikat) folgt, müssen Sie groß weiter schreiben – wenn nicht, dann klein. Zur Verdeutlichung zwei Beispiele: Sie schreiben „PC-Kenntnisse: sehr gut“, da „sehr gut“ kein vollständiger Satz ist, während Sie korrekt „Wie sagt man so schön: Alles Negative hat etwas Positives!“ schreiben, da „Alles Negative hat etwas Positives“ einen vollständigen Satz mit Subjekt und Prädikat darstellt. Vorsicht: Eigennamen und Substantive nach einem Doppelpunkt schreiben Sie natürlich immer groß.

Selbstverständlich gibt es auch wieder Ausnahmen – schließlich ist die deutsche Sprache keine leichte Sprache. So können Sie nach einem Doppelpunkt einen Satz groß- oder kleinschreiben, wenn er (wie ein Teilsatz) auch mit Gedankenstrich oder Komma angeschlossen werden könnte: „Sie konnte ihren Stift nicht mehr finden, sprich: Sie oder sie hatte ihn verloren.“ Man könnte hier nämlich auch schreiben: „Sie konnte ihren Stift nicht mehr finden, sprich, sie hatte ihn verloren.

Mit diesen Regeln gerüstet, können Sie jetzt sicher selbst entscheiden, wie Sie „Bürozeit: [m/M]ontags bis freitags, 9 – 17 Uhr“ richtig schreiben, oder?

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