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Internet: Schnelle Städte im Westen, Nachteile auf dem Land und im Osten

07.11.2017  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Verivox.

Deutsche Internetnutzer wollen immer schnellere Verbindungen. Das zeigt der Verbraucher-Atlas der Tarifexperten von Verivox, der Daten für 25 deutsche Großstädte auswertet. 2016 buchten Internetkunden im Schnitt um 12 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) schnellere Verbindungen als noch drei Jahre zuvor.

Dennoch gibt es weiterhin erhebliche regionale Tempounterschiede: Einem Highspeed-Korridor im Westen und Südwesten des Landes stehen vergleichsweise langsame Geschwindigkeiten im Osten und in Bayern gegenüber. Deutlich ist auch der Unterschied zwischen Großstädten und eher ländlichen Regionen. Außerhalb der großen Städte gibt es weniger Auswahl und langsamere Verbindungen – zu teils teureren Preisen.

Mannheim mit der größten Beschleunigung

Den größten Sprung nach vorne machte in den vergangenen drei Jahren die Stadt Mannheim. 2016 buchten Verbraucher hier Internetgeschwindigkeiten von durchschnittlich 70 Mbit/s. Gegenüber 2013 entspricht das einem Tempozuwachs von 25 Mbit/s, damit schob sich Mannheim im bundesweiten Vergleich auf einen der vordersten Plätze.

Beschleunigungen von 20 Mbit/s oder mehr weist der Verbraucher-Atlas auch für Mainz und Wiesbaden sowie Düsseldorf und Kiel aus. In Köln und München ging es mit einem Plus von 7 Mbit/s dagegen am wenigsten voran.

Highspeed-Korridor im Westen: Düsseldorf und Karlsruhe am schnellsten

Durch das schnellste Internet klicken sich die Düsseldorfer und Karlsruher, hier beträgt die durchschnittliche Geschwindigkeit jeweils 71 Mbit/s. Mit Mannheim, Wiesbaden, Frankfurt, Stuttgart, Köln und Dortmund tummeln sich ausschließlich Städte aus dem Westen und Südwesten oberhalb der Marke von 60 Mbit/s. So entsteht auf der Deutschlandkarte ein Highspeed-Korridor im westlichen Teil des Landes.

Bayern und Osten surfen langsamer

Niedrigere Durchschnittsgeschwindigkeiten finden sich geballt in Bayern und im Osten des Landes. In Augsburg, München und Nürnberg liegt die Internetgeschwindigkeit ebenso unterhalb von 45 Mbit/s wie in Dresden, Erfurt oder Magdeburg.

Teils Kaufentscheidung, teils technische Voraussetzungen

In größeren Städten ist die Verfügbarkeit für schnelle Internetanschlüsse in der Regel bundesweit hoch. Dennoch sieht Christian Schiele, Bereichsleiter Telekommunikation bei Verivox, auch technische Ursachen für die seit Jahren konstanten regionalen Unterschiede: „Je dichter eine Gegend besiedelt ist, desto mehr lohnt sich für Anbieter der Netzausbau. In Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte entstehen hierbei höhere Kosten pro Kopf. Das betrifft zum Beispiel Teile Bayerns oder die ostdeutschen Flächenländer.“

Deutliche Tempoeinbußen auf dem Land

Was sich in schnellen und langsamen Regionen gleichermaßen nachweisen lässt, ist eine Tempolücke zwischen Großstädten und eher ländlichen Gebieten. In allen Flächenländern surfen Internetnutzer in Städten mit über 100.000 Einwohnern schneller als Menschen in kleineren Ortschaften.

Am deutlichsten ist der Tempounterschied im ohnehin schon langsameren Sachsen: Dort sind die Internetverbindungen in Großstädten durchschnittlich 18 Mbit/s schneller. In Bayern ist der Stadt-Land-Unterschied mit 5 Mbit/s hingegen am geringsten.

Warten auf die Versprechen der Digitalen Agenda

Laut der Digitalen Agenda der Bundesregierung sollen bis Jahresende 2018 allen Verbrauchern Anschlüsse von mindestens 50 Mbit/s zur Verfügung stehen. Die Verfügbarkeit von 50Mbit/s oder mehr ist in kleinen Städten aber noch deutlich geringer als in Großstädten.

Vergleicht man die jeweils größten mit den jeweils kleinsten Städten der 13 Flächenländer, so zeigt sich in den großen Städten eine Versorgungsdichte von fast 90 Prozent. In den jeweils kleinsten Städten liegt diese gerade mal bei 38 Prozent. Zwar kommt es in Einzelfällen sogar vor, dass in kleinen Orten eine höhere Verfügbarkeit besteht – im Durchschnitt bestätigt sich aber auch hier die digitale Kluft zwischen Stadt und Land.

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