21.11.2017 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Hans-Böckler-Stiftung.
Das zeigt der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Für den Zeitraum von November 2017 bis Ende Januar 2018 weist das Frühwarninstrument, das die aktuellsten verfügbaren Daten über die Wirtschaftslage bündelt, eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von lediglich 4 Prozent aus. Im Oktober hatte sie bei 7 Prozent gelegen. Bei Werten unter 30 Prozent besteht keine Rezessionsgefahr, der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator ist also fest im „grünen Bereich“ verankert.
Die verringerte Krisenwahrscheinlichkeit erklärt das IMK vor allem mit positiven Signalen von den Finanzmärkten: Besonders stark wirke sich aus, dass die Zinsdifferenz zwischen Unternehmens- und Staatsanleihen, der sogenannte Spread, weiter gesunken ist. Dieser Trend setzt sich seit mehr als anderthalb Jahren fort. Bei einem geringen Spread finden Unternehmen ein günstiges Finanzierungsumfeld vor.
Der neue Indikatorwert stütze die Erwartung, dass sich der Aufschwung weiter fortsetzt, ohne dass die Gefahr konjunktureller Überhitzung besteht, erklärt IMK-Expertin Dr. Sabine Stephan. Das Institut hat kürzlich seine Wachstumsprognose für 2017 und 2018 auf 2,0 bzw. 2,1 Prozent angehoben. Dabei sehen die Konjunkturforscher bei den relevanten Größen – Inflation und Arbeitsmarktentwicklung – keinerlei relevante Indizien für ein Heißlaufen der Wirtschaft.
In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt dabei die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das Frühwarnsystem signalisiert eine Rezession, wenn die Industrieproduktion in einem Zeitraum von fünf Monaten um mindestens ein Prozent schrumpft.
Der IMK-Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.
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