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Home­office: Krankschreibungen wegen "Rücken" im 1. Halbjahr 2020 nicht auffällig gestiegen

18.11.2020  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: TK, Techniker Krankenkasse.

Arbeitsplatz am Esstisch, weniger Bewegung, falscher Stuhl: Aufgrund von Corona mussten viele Menschen ihren Arbeitsplatz nach Hause ins Homeoffice verlegen. Dort sind die ergonomischen Arbeitsplatzbedingungen nicht immer ideal. Trotzdem ist bundesweit kein Anstieg an Rückenleiden zu verzeichnen.

Trotzdem konnte die Techniker Krankenkasse (TK) bisher keine auffällige Zunahme von Krankschreibungen aufgrund von Rückenleiden für das erste Halbjahr 2020 feststellen. Ihr Anteil am Gesamtkrankenstand ist mit 16,99 Prozent fast gleichauf mit der Zahlen von den Vorjahren (2019: 16,91 Prozent; 2018: 16,73 Prozent).

Gesunder Rücken im Homeoffice

Albrecht Wehner aus dem Gesundheitsmanagement der TK: "Rückenleiden gehören traditionell zu den häufigsten Gründen für Krankschreibungen. Dauerhaftes Sitzen in einer schlechten Position, kann sich langfristig negativ auf das Muskelskelettsystem auswirken. Daher sollte man auch das Homeoffice gesund gestalten."

Bewegte Mittagspause und Telefonkonferenz im Gehen

Die TK empfiehlt, neben einem ergonomischen Bildschirmarbeitsplatz, mit Schreibtisch und Arbeitsstuhl auf richtiger Höhe, vor allem auch mehr Bewegung in den Arbeitsalltag einzubauen. Denn durch den fehlenden Arbeitsweg fallen bei vielen Menschen alltägliche Bewegungseinheiten weg, wie zum Beispiel der Fußweg vom Bus zur Firma. "Es muss nicht immer die bewegte Arbeitspause sein", so Wehner. "Telefonkonferenzen kann man beispielsweise auch im Gehen durchführen. Die Mittagspause eignet sich für einen kleinen Spaziergang. Auch ist es sinnvoll, regelmäßig die Sitzposition zu wechseln. Denn gerade langes Beibehalten einer Position kann für Verspannungen sorgen."

--- Quelle: Techniker Krankenkasse https://www.tk.de/presse/themen/praevention/gesundheitsstudien/belastungen-der-menschen-waehrend-der-corona-pandemie-2095246

Laut einer Studie der Technischen Universität (TU) Chemnitz in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse (TK) gaben rund 60 Prozent der Befragten, die von Zuhause aus arbeiten, an, dass im Homeoffice die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben verschwimmen. Mehr als jeder Vierte (27 Prozent) empfindet das als Belastung. Für die Studie befragte die TU Chemnitz während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 bundesweit insgesamt mehr als 2.900 Berufstätige per Online-Fragebogen zu ihrer Arbeitssituation und psychischen Befindlichkeit. Die Befragung erfolgte in drei Wellen.

Burnout: Frauen besonders durch Corona betroffen

Studienleiter Professor Dr. Bertolt Meyer von der TU Chemnitz: "Über einen längeren Zeitraum betrachtet, fällt auf, dass sich besonders berufstätige Frauen im Homeoffice mit kleinen Kindern von der Doppelbelastung erschöpft fühlen. Die Belastung nahm nochmal auffällig in den Phasen von besonders starken Corona-Einschränkungen zu, zum Beispiel als Schulen und Kitas geschlossen waren. Insgesamt sind Frauen deutlich stärker belastet und von Burnout betroffen als Männer", so Meyer.

Gesundheit, Belastungen, Möglichkeiten

Die Studie der TU Chemnitz ist Teil des TK-Dossiers "Corona 2020: Gesundheit, Belastungen, Möglichkeiten", das heute veröffentlicht wird. Für dieses Dossier wurden auch die Krankenstände und Arzneimittelverordnungen des ersten Halbjahres 2020 der 5,3 Millionen bei der TK versicherten Erwerbspersonen aufbereitet. Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK: "Einen außergewöhnlichen Anstieg von Krankschreibungen aufgrund psychischer Diagnosen wegen Corona können wir für das erste Halbjahr 2020 nicht feststellen. Allerdings werden seit Jahren kontinuierlich immer mehr Menschen aufgrund von Depressionen und anderen psychischen Belastungen krankgeschrieben. Die Möglichkeit besteht, dass Corona diese Entwicklung noch verstärkt."

Bild: Jelena (Adobe Stock, Adobe Stock Standardlizenz)

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