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Gesundheits-Weiterbildung? Frauen viermal häufiger in entsprechenden Kursen

10.01.2019  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Techniker Krankenkasse.

Gesünder essen, weniger Stress mehr bewegen: Fitness-Studios und Bio-Supermärkte sind voll und auch die Gesundheitskurse der Krankenkassen verzeichnen in den ersten Wochen des Jahres deutlichen Zulauf – vor allem von Frauen.

Über eine Milliarde Euro kostet das deutsche Gesundheitssystem – und das jeden Tag. Der Großteil der Ausgaben entfällt auf die Behandlung lebensstilbedingter Erkrankungen wie Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Bluthochdruck. Im Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung vorgenommen: "Wir wollen […] einen gesundheitserhaltenden und nachhaltigen Lebensstil fördern, ernährungsmitbedingte Krankheiten bekämpfen".

Die politische Diskussion dreht sich unter anderem um die Frage, ob es klarere Vorgaben für die Lebensmittelindustrie oder mehr Aufklärung braucht. Währenddessen setzen viele Menschen ihre guten Vorsätze schon in die Tat um. Gesünder essen, weniger Stress mehr bewegen: Fitness-Studios und Bio-Supermärkte sind voll und auch die Gesundheitskurse der Krankenkassen verzeichnen in den ersten Wochen des Jahres deutlichen Zulauf – vor allem von Frauen.

40 Prozent der Kursteilnahmen in den ersten drei Monaten des Jahres

Dr. Sabine Voermans, Leiterin des Gesundheitsmanagements bei der Techniker Krankenkasse (TK): "Offenbar ist der Jahreswechsel tatsächlich für viele Menschen Anlass, sich mit einem gesünderen Lebensstil zu beschäftigen. 40 Prozent der Gesundheitskurse reichen die Versicherten im ersten Quartal des Jahres ein. Das gilt allerdings in erster Linie für Frauen, 80 Prozent sind Kursteilnehmerinnen."

Lieber bewegen als entspannen

Am beliebtesten sind Angebote zur Bewegung. 57 Prozent haben sich für Gesundheitssport wie Pilates, Faszien- oder Rückentraining entschieden. An zweiter Stelle stehen Entspannungs- und Stressbewältigungskurse mit 36 Prozent. Gerade einmal 1,6 Prozent entschieden sich für einen Ernährungskurs und nur 0,7 Prozent widmeten sich dem Suchtmittelkonsum – zum Beispiel in einem Nichtraucherkurs.

Mehr Männer im digitalen Trainingsgelände

"Wir wissen aus Bevölkerungsumfragen, dass Frauen lieber in Gesellschaft trainieren als Männer, die öfter als Einzelkämpfer unterwegs sind", so Präventionsexpertin Voermans. "Deshalb bieten wir neben den klassischen Gesundheitskursen auch immer mehr E-Coaches an, bei denen die Teilnehmer sich online einen individuellen Plan für ihr Training oder ihre Ernährung zusammenstellen können. Bei den digitalen Angeboten ist der Männeranteil mit 40 Prozent auch doppelt so hoch wie in den Kursen."

Sachsen turnt voran

Die Begeisterung für die Präventionsangebote der Krankenkassen fällt nicht nur zwischen den Geschlechtern, sondern auch regional sehr unterschiedlich aus. Während in Sachsen und Thüringen mit 5,4 bzw. 4,8 Prozent etwa einer von 20 Versicherten einen Gesundheitskurs besucht, ist in Hamburg (1,2 Prozent) und Schleswig-Holstein (1,5 Prozent) das Interesse am geringsten.

Es braucht Motivation, damit Vorsatz zur Gewohnheit wird

Damit aus guten Vorsätzen Gewohnheiten werden, empfiehlt Sabine Voermans, sich aus dem Präventionsangebot der Krankenkassen das auszusuchen, was zu den eigenen Interessen und Zielen passt: "Motivation ist der wichtigste Faktor, um Lebensgewohnheiten zu ändern. Sie lässt sich am besten erhalten, wenn man etwas findet, was einem persönlich Spaß macht." Deshalb sollten sich Einsteiger zunächst überlegen, woran sie Freude haben wie zum Beispiel die Bewegung im Freien, zusammen mit anderen oder im Wasser. Zudem sei es wichtig, sich nicht zu viel auf einmal vorzunehmen, sich erreichbare Ziele zu setzen, diese dann aber auch motiviert anzugehen.

TK fordert mehr Einsatz von der Politik für die Prävention

Sabine Voermans: "Das gilt natürlich auch für das Engagement der Politik in Sachen Prävention. Auch hier brauchen wir dringend Anreize, damit sich alle Beteiligten im Gesundheitswesen verstärkt um die Gesundheitsförderung kümmern. Die derzeitige Struktur fördert jedoch eher Krankheit statt Prävention."

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