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Deutlich mehr Fälle von Erkältungskrankheiten und psychischen Leiden in der Corona-Krise

07.08.2020  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Kaufmännische Krankenkasse – KKH.

Ängste, Depressionen und Erkältungssymptome: Während der Corona-Pandemie sind laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse im März 2020 rekordverdächtig viele Menschen im Job ausgefallen. Vor allem bei den Frauen registriert die KKH einen Höchststand – insbesondere in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Erkältungskrankheiten häufigster Grund für Krankschreibungen

Grund für die hohe Zahl an Krankmeldungen waren vor allem Erkältungskrankheiten. Aufgrund von Husten, Schnupfen und ähnlichen Symptomen haben sich im März 2020 zwei Prozent der Arbeitnehmer krankschreiben lassen – so viele wie lange nicht. Zum Vergleich: Im Vorjahresmonat waren es nur gut halb so viele. Am meisten von Atemwegserkrankungen betroffen waren etwa Mitarbeiter in der Kinderbetreuung und -erziehung sowie Alten- und Krankenpfleger beziehungsweise Krankenschwestern. Die Zahlen lassen vermuten, dass in der Pandemie-Hochphase viele Arbeitnehmer bei Corona-ähnlichen Symptomen zu Hause geblieben sind, um andere Menschen nicht zu gefährden. Bezeichnend: Mit zunehmender Lockerung der Corona-Regeln sank auch der Krankenstand wieder deutlich, im Mai und Juni war er sogar etwas niedriger als in den Vorjahresmonaten.

Corona-Fälle vor allem in Pflegeberufen

Die KKH verzeichnet für das erste Halbjahr 2020 insgesamt 523 Krankschreibungen von Arbeitnehmern aufgrund einer Corona-Infektion beziehungsweise eines Verdachts darauf. Am meisten betroffen waren Krankenpfleger bzw. Krankenschwestern sowie Helfer und Fachkräfte in Pflege-, Alten- und Behindertenheimen. Dort war der Corona-bedingte Krankenstand mit jeweils 0,1 Prozent am höchsten. Im Durchschnitt wurde bei 0,02 Prozent der KKH-versicherten Arbeitnehmer Corona diagnostiziert bzw. gab es bei ihnen den Verdacht auf eine Infektion. Die Krankheitsdauer lag bei durchschnittlich 12,4 Tagen, die längste Corona-bedingte Krankschreibung bei 34 Tagen.

Deutlich mehr psychische Erkrankungen in der Krise

In der Corona-Krise ist die Zahl der psychischen Erkrankungen deutlich gestiegen. Im ersten Halbjahr 2020 verzeichnet die KKH diesbezüglich rund 26.700 Fälle von Krankmeldungen, im Vorjahreszeitraum waren es noch rund 14.600. Das ist ein Plus von rund 80 Prozent. Es ist denkbar, dass viele Menschen aufgrund von Existenzängsten durch Jobverlust und Kurzarbeit, der Furcht vor dem neuen Virus und den damit einhergehenden Lebensveränderungen nicht zurechtkamen und deshalb bereits während der Pandemie einen Arzt aufsuchten.

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