25.04.2019 — Jasmin Dahler. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Die Wurzeln des Walpurgis-Festes liegen weit zurück in der vorchristlichen Zeit, genauer: bei den Germanen. Diese feierten im Harz ein Frühlingsfest als Zeichen für das Ende des Winters. Nach der Mythologie der Germanen war dieser Tag auch der Hochzeitstag des Göttervaters Wotan und mit dem begangenen Fest sollten böse Geister vertrieben werden. Die Vertreibung der Spukgestalten wurde durch Masken und Feuer bewerkstelligt.
Mit dem Aufkommen des Christentums wurde das heidnische Fest, wie viele andere Feste, dem neuen Glauben angepasst. Seinen Namen erhielt die letzte Aprilnacht von der Äbtissin Walburga. Sie wurde 710 in England geboren und war Begründerin des Benediktinerinnen-Klosters in Heidenheim.
Sie starb am 25. Februar im Jahr 779 oder 780. Am 1. Mai um das Jahr 870 wurde Walburga durch Papst Hadrian II. heiliggesprochen. Sie gilt als Schutzheilige gegen Krankheiten und Seuchen. Da der Gedenktag von Walburga am 1. Mai gefeiert wurde, wurden die neun Tage davor als Walpurgistage bezeichnet.
Die Bezeichnung Walpurgisnacht hat somit wenig mit dem uns allen geläufigen Volksglauben zu tun: Denn in der Nacht zum 1. Mai sollen Hexen auf ihren Besen vom Hexentanzplatz in Thale auf den nahe gelegenen Brocken fliegen, um mit dem Teufel zu feiern und sich mit diesem zu vermählen. Der Hexentanzplatz galt bereits vor dem aufkommenden Aberglauben als Kultstätte, an der am 1. Mai Feste gefeiert wurden, um die Naturgötter zu ehren.
Noch heute wird am 30. April im Harz die Walpurgisnacht gefeiert, während in anderen Regionen sich verschiedene Traditionen auf den „Tanz in den Mai“ übertragen haben. Während dieses Volksfest mehr dem Spaß dient, gingen erstmals am 30. April 1977 Frauen auf die Straßen, um mit bemalten Gesichtern und Fackeln gegen die Ausgangssperre für Frauen bei Dunkelheit zu demonstrieren. Sie deuteten dabei das Bild der Hexe von einer bösen Figur zu einer starken und weisen Frau um und machten sie so zu einem Symbol ihrer Bewegung.
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