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Betriebskrankenkassen vergeben Siegel für betriebliches Gesundheitsmanagement – Neue Angebote für die digitalisierte Arbeitswelt

18.10.2017  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: BKK Dachverband e.V..

Betriebskrankenkassen (BKK) und Unternehmen können künftig mithilfe eines neuen Bewertungsverfahrens evaluieren, wie wirksam ihr betriebliches Gesundheitsmanagement ist. Die Zertifizierung „Deutsche Siegel Unternehmensgesundheit“ wurde von der Bahn-BKK gemeinsam mit der Deutschen Bahn, dem BKK Dachverband und der TU Chemnitz entwickelt und den Betriebskrankenkassen am Montagabend im Rahmen der Veranstaltung „BKK Innovativ – BGM 4.0 in einer digitalen Arbeitswelt“ von Bahn-BKK-Vorstand Hanka Knoche und Dr. Christian Gravert, Leiter des Betrieblichen Gesundheitsmanagements der DB AG, übergeben.

Das Siegel wurde von den Partnern als Verfahren konzipiert, um Qualität und Wirksamkeit des betrieblichen Gesundheitsmanagements in Unternehmen zu bewerten und zu verbessern. Es wurde im vergangenen Jahr an drei Standorten der Deutschen Bahn pilotiert.

Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes, würdigte die Neuerung als wichtiges Instrument, um die in den Unternehmen praktizierte Gesundheitsvorsorge nicht nur aus Firmenperspektive sondern auch aus Sicht der Mitarbeiter bewerten zu können. Die Bahn-BKK zählt mit derzeit rund 580.000 Versicherten zu den größten Betriebskrankenkassen in Deutschland. „Für die Unternehmen ist es ausgesprochen wichtig zu wissen, ob Gesundheitsförderung im Betrieb tatsächlich bei den Mitarbeitern ankommt und Führungskräfte gesundheitsbewusst führen“, sagte Knieps. „Sie prägen das Team, das Arbeitsklima und somit auch die Krankenstände.“ Neben einer Auflistung von Angebot und Struktur der betrieblichen Gesundheitsförderung und Daten zu Fluktuation und Krankenstand liegt dem Deutschen Siegel Unternehmensgesundheit auch eine Mitarbeiterbefragung zugrunde. In der Erhebung geht es zum einen um die Arbeitsbedingungen im Unternehmen und den Umgang mit der Ressource Gesundheit. Zum anderen werden die Beschäftigten dazu befragt, in welchem Maße sie selbst auf ihre Gesundheit achten – und wie sehr ihre Vorgesetzten dafür ein Vorbild sind.

Die Deutsche Bahn sieht sich als Vorreiter im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements. „Wir setzen darauf, dass unsere umfassende betriebliche Gesundheitsförderung einen wichtigen Beitrag zur Mitarbeiterzufriedenheit, Arbeitgeberattraktivität und Demografiefestigkeit leistet. Mit dem Siegel haben wir ein Instrument entwickelt, mit dem wir jetzt systematisch die Wirksamkeit unserer Maßnahmen überprüfen können“, sagte Christian Gravert.

Betriebliches Gesundheitsmanagement gehört zum Markenkern der deutschen Betriebskrankenkassen. Die meisten von ihnen bieten ihren Versicherten mittlerweile auch digitale Gesundheitsprogramme, von denen einige bei der Veranstaltung am Montag vorgestellt wurden. Das webbasierte Programm „Novego“ der BKK Pfalz etwa soll Patienten mit psychischen Erkrankungen unterstützen, um die zum Teil sehr langen Wartezeiten bis Therapiebeginn zu überbrücken. „Für das Programm haben wir uns auch deswegen entschieden, weil die digitale Hilfe auch anonym in Anspruch genommen werden kann“, sagte Hans-Walter Schneider, Vorstand der BKK Pfalz. Die Betriebskrankenkasse von Siemens (SBK) setzt bei der betrieblichen Gesundheitsförderung u.a. auf sogenannte Neurofeedbackverfahren. Die computergestützte Trainingsmethode zielt darauf, seine Gehirnströme durch Gedanken in eine bestimmte Richtung (etwa Aufmerksamkeit oder Konzentration) zu lenken. Die BKK VBU hat eine Entwicklungswerkstatt ins Leben gerufen, die neue Formen und Arrangements von Arbeit testen soll. Ähnliche Ziele verfolgt die die BKK-Arbeitsgruppe BGM 4.0, in der der BKK Dachverband und viele seiner Mitgliedskassen neue Konzepte entwickeln und Angebote in der Praxis testen.

Auch der neue Gesundheitsreport des BKK Dachverbands dreht sich in diesem Jahr um die Digitalisierung. Er wird am 28.11.2017 in Berlin vorgestellt.

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