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Bauprojekte: Wie Virtual Reality Konflikte mit Bürgern entschärft

02.11.2017  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO.

Sie sind verständlich, machen Spaß und sind dazu noch effektiv: Neue digitale Visualisierungstechnologien bieten eine große Chance, die Kommunikation mit Bürgern bei großen Bauvorhaben zu verbessern. Der Praxisleitfaden »Bauprojekte visualisieren« gibt Planern, Architekten und Behörden Tipps für den Einsatz von Virtual Reality & Co. Entwickelt wurde der Leitfaden im Rahmen des Forschungsprojektes VisB+ in Kooperation von Fraunhofer IAO und Universität Hohenheim in Stuttgart.

Ein neues Krankenhaus soll gebaut, eine Brücke saniert oder ein Windrad geplant werden – Ingenieure, Planer und Behörden wissen: Jetzt ist Streit vorprogrammiert. Denn um solche und andere Vorhaben ranken sich in der Öffentlichkeit viele Fragen: Liegt mein Haus demnächst im Schatten? Stehe ich nur noch im Stau? Verschandelt die Anlage die Landschaft? Oft scheitert die Kommunikation daran, dass Verantwortliche sich schwertun, verständliche Antworten zu formulieren und die Planung nachvollziehbar zu erläutern.

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Hier bietet der digitale Wandel große Chancen. Neue Visualisierungstechnologien machen Projekte lebendig, bevor sie gebaut werden. In Virtual Reality-Simulationen können Bürger Gebäude erkunden, Nutzungsszenarien nachspielen oder Sichtbeziehungen überprüfen – so, als wären sie tatsächlich vor Ort. Der Vergleich von Alternativen wird zum Kinderspiel: Ein Klick – und die Fassade ist getauscht, die Zufahrstraße versetzt oder der Vorplatz neu begrünt. Auch Planungskriterien und Raumwiderstände werden sichtbar und damit endlich verständlich. »Mit Virtual Reality ist Bürgerbeteiligung nicht nur sinnvoll, sondern sie regt die Teilnehmenden auch an«, sagt Prof. Dr. Frank Brettschneider, Leiter des Projekts »Visualisierung in Bürgerbeteiligungsverfahren« (kurz VisB+) auf Seiten der Universität Hohenheim. Für Peter Steinhagen, Head of Business Development at Ed. Züblin AG, steht fest: »Aus der Verknüpfung von Building Information Modeling mit neuen Visualisierungstechniken wie der Virtual Reality ergeben sich faszinierende neue Möglichkeiten für die Stakeholder-Kommunikation. Es ist der Verdienst des Leitfadens ›Bauprojekte visualisieren‹, ein Bewusstsein für diese Potenziale zu schaffen.«

Im Leitfaden »Bauprojekte visualisieren« sind die Erkenntnisse des Forschungsprojekts VisB+ zusammengefasst. Vorhabenträger, Behörden, Planer, aber auch zivilgesellschaftliche Akteure bekommen praktische Empfehlungen an die Hand, wie sie mit geeigneten Visualisierungen die Bürgerbeteiligung und -kommunikation besser machen können. »Die Frage, wie man Bauvorhaben visualisiert, ist für Architekten und Planer wichtiger denn je. Die Öffentlichkeit hat heutzutage ein großes Informationsbedürfnis. Der Leitfaden ›Bauprojekte visualisieren‹ zeigt empirisch fundiert auf, wie man diesen Ansprüchen mit den Mitteln der modernen Technik gerecht werden kann«, sagt Stephan Weber, Vizepräsident der Architektenkammer Baden-Württemberg.

Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg: »Für eine erfolgreiche und gute Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger müssen Vorhabenträger die Auswirkungen von Bauvorhaben verständlich und transparent erläutern. Dazu gehört auch die räumliche Darstellung des geplanten Vorhabens. Wie das gelingen kann, zeigt der Leitfaden ›Bauprojekte visualisieren‹ auf sehr anschauliche Weise.«

Nicht nur High-End-Visualisierungen stehen dabei im Fokus, sondern auch traditionelle Visualisierungen wie Architekturmodelle oder Renderings: »Die eine universell geeignete Visualisierung gibt es nicht. Daher beschreiben wir verschiedene Einsatzszenarien, je nach Projekt und Planungsphase«, so Günter Wenzel, Projektleiter für VisB+ auf Seiten des Fraunhofer IAO.

Am 25. Oktober 2017 wurde der Leitfaden auf dem »VisB+-Symposium 2017« offiziell präsentiert. Er steht zum Download bereit. Dort kann er auch als Druckfassung bestellt werden.

Das Projekt VisB+ wird durch das Forschungsprogramm »Nachhaltiges Bauen« der Baden-Württemberg Stiftung finanziert.

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