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Agiles Arbeiten: Von Mitarbeitern erwünscht, aber nur selten ermöglicht

29.01.2020  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: StepStone Deutschland GmbH.

Eine gemeinsame Studie von StepStone und Kienbaum zu Agilität in Unternehmen ergibt, dass ein Großteil der Fachkräfte sich wünscht, häufiger selbst Entscheidungen zu treffen. Doch flache Hierarchien sind in deutschen Unternehmen noch immer nicht der Standard.

Kurze Updates statt stundenlanger Meetings oder schnelle mündliche Absprachen statt einer Flut an E-Mails: Auf der Suche nach neuen Modellen der Zusammenarbeit gilt agiles Arbeiten häufig als zukunftsträchtige Lösung. Gemeint ist: Vermeintlich veraltete Strukturen und starre Hierarchien werden durch ein dynamisches Arbeitsumfeld ersetzt, in dem Mitarbeiter mehr Verantwortung erhalten und in Teams häufiger und schneller eigenständige Entscheidungen treffen. Aber wie sehr ist agiles Arbeiten in Deutschlands Unternehmen überhaupt verbreitet? Die Online-Jobplattform StepStone und das Kienbaum Institut @ ISM, die Forschungseinrichtung des Beratungsunternehmens Kienbaum, sind dieser Frage in einer Studie unter 10.000 Fach- und Führungskräften nachgegangen. Das Ergebnis: Nicht einmal 10 % der Unternehmen arbeiten agil. Und das, obwohl jeder dritte Beschäftigte dies gerne möchte und eine deutliche Mehrheit agilen Arbeitsweisen offen gegenübersteht.

Mitarbeiter wollen Verantwortung übernehmen

Die Ergebnisse der Studie zeigen: Je agiler die Strukturen sind, desto innovativer und leistungsfähiger nehmen sich Unternehmen wahr. Eine Grundvoraussetzung solcher Strukturen ist es, starre Hierarchien aufzubrechen, um Mitarbeitern insgesamt mehr Verantwortung zu übertragen. 61 % aller befragten Fachkräfte wünschen sich genau diese flachen Hierarchien, die allerdings laut den Beschäftigten in Zweidrittel der Unternehmen keine Realität sind. Ein ähnliches Ergebnis gibt es bei der Frage, wie sehr Fachkräfte auch ohne Führungsverantwortung eigenständig Entscheidungen treffen können: Nur gut jeder Vierte erhält diese Möglichkeit. Dasselbe gilt für das Erleben einer offenen Fehlerkultur. Zudem werden lediglich 16 % der Mitarbeiter dazu ermutigt, neue Ideen auszuprobieren. "Wenn allein eine kleine Anzahl an Vorgesetzen Entscheidungen für die Mehrheit der Mitarbeiter trifft, macht das ein Unternehmen nicht nur langsam, sondern es gefährdet oft auch den Erfolg", sagt StepStone Geschäftsführer Dr. Sebastian Dettmers. "Unternehmen können den Anforderungen der Digitalisierung nur dann gerecht werden, wenn sie Ziele klar kommunizieren und ihren Mitarbeitern das Vertrauen entgegenbringen, Mittel und Wege selbst zu wählen, um die Ziele zu erreichen. Dabei ist klar: Solche Prozesse nachhaltig zu verändern, braucht Zeit und passiert nicht über Nacht."

Führungskräfte haben andere Wahrnehmung als ihre Mitarbeiter

Geht es um agile Strukturen und Arbeitsmethoden, haben Führungskräfte im Vergleich zu Fachkräften eine teils völlig andere Wahrnehmung: Lediglich 14 % aller befragten Vorgesetzten gaben an, ihre Mitarbeiter bei Entscheidungsfindungen außen vorzulassen. Auch mit Blick darauf, Anreize für die Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen zu schaffen, fällt die Bewertung der Führungskräfte anders aus – 71 % sagen, sie motivieren ihre Mitarbeiter aktiv, neue Ideen auszuprobieren. Über 60 % machen ihren Mitarbeitern laut eigener Aussage klar, dass Fehler ein hohes Lernpotential haben. "Die Ergebnisse unterstreichen, dass agiles Arbeiten in Deutschlands Unternehmen noch nicht vollständig zum Arbeitsalltag gehört", sagt Dr. Walter Jochmann, Geschäftsführer bei Kienbaum. "Besonders Führungskräfte sind in der Pflicht, mehr eigenständiges Arbeiten und damit auch eine Fehlerkultur zuzulassen. Nur so können Unternehmen dynamischer auf ständige Veränderungen im Markt reagieren."

Weitere Informationen zum Thema Agilität sowie die wichtigsten Ergebnisse in einer hochwertigen Infografik gratis zum Download finden Sie auf unserer multimedialen Themenseite: www.stepstone.de/wissen/agiles-arbeiten/

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